"Unerträgliche Situation"

SCHÖNECKEN. Für den ehemaligen Pastor von Schönecken wird es langsam eng: Die Räumungsklage der örtlichen Kirchengemeinde ist dem 42-Jährigen mittlerweile zugestellt. Der katholische Geistliche weigert sich, das Pfarrhaus für seinen Nachfolger frei zu machen.

Lech Waldemar Rybak ist verschwunden. Seit der TV die Räumungsklage gegen den ehemaligen Pastor von Schönecken (Kreis Bitburg-Prüm) vor einer Woche publik gemacht hat, ist von dem gebürtigen Polen in der Seelsorgeeinheit Schönecken, Lasel, Niederlauch so gut wie nichts mehr zu sehen. "Sein Auto ist weg, und im Pfarrhaus ist auch niemand", sagt Verwaltungsrat Franz Gillenkirch. Die Pfarrsekretärin bekomme den ehemaligen Pastor zwar ab und an noch zu Gesicht, "aber wo er sich derzeit aufhält, weiß niemand".Rybaks Anwalt Christian Peters müsste es wissen. Mehrere Anfragen unserer Zeitung blieben allerdings bislang unbeantwortet. Der Jurist sei bislang nicht von der Schweigepflicht entbunden worden, sagte gestern ein Kollege Peters' dem TV.

Derweil geht hinter den Kulissen das juristische Tauziehen weiter. Die von der Kirchengemeinde Schönecken initiierte Räumungsklage sei dem Rechtsanwalt Rybaks inzwischen zugestellt worden, sagte der Vize-Geschäftsstellenleiter des Prümer Amtsgerichts, Jürgen Knie, am Montag dem TV.

Nach Ablauf einer Frist, in der Lech Waldemar Rybak Gelegenheit hat, sich zu äußern, entscheidet ein Richter über die Rechtmäßigkeit der Klage. Erst mit einem so genannten Räumungsurteil könnte dann der Vermieter, also die Kirchengemeinde Schönecken, die Räumung des Pfarrhauses durch einen Gerichtsvollzieher erzwingen.

"Das kann lange dauern", weiß auch der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Franz Gillenkirch, "eine unerträgliche Situation." Gillenkirch ist froh, dass der neue Pastor Johannes Schuligen dennoch Anfang November seinen Dienst wie geplant antritt. Schuligens vorübergehender Wohnort: das zum Jugendheim umfunktionierte Pfarrhaus in Lasel.

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