"Der Kunde gehört in den Mittelpunkt"

BITBURG-PRÜM/TRIER. Die geplante Fusion der Sparkasse Trier und der Kreissparkasse Bitburg-Prüm stößt bei den Fraktionen des Kreistags auf ein überwiegend positives Echo. Bei der Sparkasse Mittelmosel-Eifel Mosel Hunsrück gibt es zur Zeit keine Überlegungen, in den Fusionsprozess einzusteigen.

Als eine "gute Wahl" bezeichnet Patrick Schnieder, Chef des CDU-Fraktion im Kreistag Bitburg-Prüm, Überlegungen, mit der Sparkasse Trier eine Bankenehe einzugehen. Vor dem Hintergrund, dass es auch für die Banken zunehmend schwieriger werde, am Markt zu bestehen, seien die Überlegungen in diese Richtung positiv. Schnieder: "Wichtig ist, dass die Bankfilialen in der Fläche bleiben, um Bürger und Mittelstand weiter zu versorgen." "Der Konzentrationsprozess im Sparkassenbereich geht auch an uns nicht spurlos vorbei", stellt SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Spindler fest. Wer sich erinnere, dass die Leitungsebene der Kreissparkasse Bitburg-Prüm von drei auf zwei Vorstandsmitglieder verringert worden sei, der habe schon lange die Zeichen der Zeit erkennen können. Die SPD stehe den Fusionsverhandlungen gleichwohl aufgeschlossen gegenüber. Das Ergebnis der Verhandlungen werde aber entscheidend an der künftigen Kundennähe und Kundenorientierung der neuen Sparkasse gemessen werden. "Der Kunde muss im Mittelpunkt der Überlegungen stehen", fordert Spindler. Denn: der ländliche Raum dürfe nicht zum Verlierer einer Fusion werden. Auch FWG-Sprecher Marzellus Boos bewertet die bevorstehende Fusion grundsätzlich positiv. "Es ist richtig, dass man Überlegungen anstellt, um die Finanzkraft zu stärken und andere Potenziale für die regionale Wirtschaft zu erschließen." Boos wünscht sich zudem, dass der Kreis Daun noch mit ins Boot kommt. Außerdem sollten die Belange des ländlichen Raumes bei den Verhandlungen unbedingt Berücksichtigung finden.Gassen: "in aller Ruhe und Gelassenheit beobachten"

"Es gibt keine andere Möglichkeit", betont FDP-Chefin Marie-Luise Niewodniczanska. Auch sie hofft, dass die Kreissparkasse Daun noch zusteigt und die Strukturen für den ländlichen Raum nicht außer Acht gelassen werden. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen wird nach den Worten ihrer Sprecherin Roswitha Biwer die Entwicklung "sehr kritisch begleiten". Man müsse sehen, was der Region erhalten bleibe. Bei der Anzahl der Vorstandsposten sei eine Reduzierung durchaus einzusehen, sagt Roswitha Biwer; demgegenüber sei es wichtig, die Zahl der Mitarbeiter und Auszubildenden beizubehalten. Bei der Sparkasse Mittelmosel-Eifel Mosel Hunsrück in Bernkastel-Kues gibt es unterdessen keine Pläne, sich dem Fusionsprozess anzuschließen. Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Winfried Gassen werde man die Entwicklung "in aller Ruhe und Gelassenheit beobachten". Zum jetzigen Zeitpunkt über eine Fusion nachzudenken, bezeichnete der Bankier als verfrüht. Gassen: "Für uns gibt es dazu keine Veranlassung."

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