Kirchenchöre im gleichen Takt

THOMM. Auf die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors "Cäcilia" Thomm kommt eine noch nie da gewesene Herausforderung zu. Gemeinsam mit dem Kirchenchor aus Wasserliesch und mehreren Solisten gestalten sie ein großes Chorkonzert am 13. und 14. Januar.

 Der Kirchenchor "Cäcilia" Thomm (Foto) wird mit seinem neuen Leiter, Marcus Adams (rechts), und den Sängerinnen und Sängern aus Wasserliesch ein großes Konzert gestalten. TV-Foto: Dietmar Scherf

Der Kirchenchor "Cäcilia" Thomm (Foto) wird mit seinem neuen Leiter, Marcus Adams (rechts), und den Sängerinnen und Sängern aus Wasserliesch ein großes Konzert gestalten. TV-Foto: Dietmar Scherf

Der Altersdurchschnitt ist beim Kirchenchor Thomm eine reine Nebensache, dem die Mitglieder kaum Beachtung schenken. Vielmehr stehen die gute Gemeinschaft und der Gesang zur Ehre Gottes, durch den die 25 Sängerinnen und Sänger wöchentlich zusammengeführt werden, im Vordergrund. Der Jüngste im Chor ist der Musikleiter

Schaut man durch die Chorreihen, fallen zunächst aber immerhin zwei jüngere Gesichter auf. Die 23-jährige Barbara Otto und der 24-jährige Simon Schabo fühlen sich wohl in dieser Gemeinschaft und haben Gefallen am gemeinsamen Gesang gefunden. Im April des vergangenen Jahres übernahm Marcus Adams aus Kenn den Chor als musikalischer Leiter. Er ist mit seinen 21 Jahren der Jüngste im Chor und hat es in den wenigen Monaten als Dirigent zu einer beachtlichen Anerkennung gebracht. Doch nicht nur die Anerkennung hat er sich erarbeitet, sondern auch das Wollen und das Engagement der Sängerinnen und Sänger, mit seinem anderen Chor aus Wasserliesch ein gemeinsames Konzert in beiden Orten anzubieten. Bereits vor drei Jahren legte er an der Dommusikschule sein C-Examen ab. Dies ist der höchste Ausbildungsnachweis, der als nebenamtlicher Kirchenmusiker erreichbar ist. Adams beendete mit seinem Antritt in Thomm die so genannte "Lauterbach-Ära". Vorsitzender Albert Merten und Schriftführerin Marita Otto: "Diese Zeit, sie begann mit einer Initiative von Diakon Winfried Stadtfeld, prägte und formte unseren Chor maßgeblich." Stadtfeld sprach 1980 Rudolf Lauterbach aus Waldrach an, der damals schon den Männergesangverein in Thomm leitete. "Er hauchte unserem Chor, der bis dahin brach lag, neues Leben ein", erzählen die älteren Mitglieder. Drei Jahre später übernahm sein Bruder Laurentius Lauterbach den Chor, und von 1998 bis ins Jahr 2005 leitete Christoph Lauterbach, der Sohn von Rudolf Lauterbach, die Sängerinnen und Sänger.Gründungsjahr unbekannt

Neben den rund 25 Auftritten bei kirchlichen und weltlichen Anlässen pro Jahr stehen immer wieder Ausflüge und geselliges Beisammensein auf dem Jahresprogramm. Eine besondere Reise ist allen noch in guter Erinnerung. Beim viertägigen Ausflug nach Dresden mit vielen Besichtigungen und schönen Stunden stand die Mitgestaltung eines Gottesdienstes in der Hofkirche im Vordergrund. "Ein einmaliges Erlebnis", erinnert sich heute noch Vorsitzender Albert Merten. Die Gründerjahre des Chores liegen völlig im Dunkeln. Niemand in Thomm weiß genau, wann sich die ersten Männer und Frauen zum gemeinsamen Gesang erstmals trafen. Schriftführerin Otto erinnert sich: "Diakon Winfried Stadtfeld hatte immer erzählt, dass beim Abriss der alten Kirche Anfang der 60er-Jahre viele alte Unterlagen, und damit auch möglicherweise Schriftverkehr aus den Gründerjahren des Kirchenchores, abhanden kamen." Sicher ist aber, dass die ersten Mitglieder 1938 schriftlich erwähnt sind. Im November 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, aktivierte Matthias Berens den Chor wieder. Anfang des folgenden Jahres gestaltete er die ersten Gottesdienste mit.Höhepunkt: "Gloria in D"

Zum Ausklang der Weihnachtszeit veranstalten die beiden Kirchenchöre am 13. Januar in Thomm (19 Uhr) und am 14. Januar in Wasserliesch (17 Uhr) nun gemeinsame Konzerte in ihren Heimatpfarreien, bei denen rund 50 Sängerinnen und Sänger mitwirken. Sie stehen unter dem Motto "Ehre sei Gott in der Höhe". Als musikalischer Höhepunkt erklingt das "Gloria in D" von Antonio Vivaldi. Begleitet werden die Chöre von einem Ensemble erfahrener Instrumentalisten. Als Solisten wirken Monika Weber (Sopran) und Ulrike Rothe (Alt) mit.

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