Dem offiziellen Festtag mit Dankamt in der Pfarrkirche, umrahmt vom Kirchenchor Cäcilia, und dem Fest im Bürgerhaus waren mehrere Feiern zur diamantenen Hochzeit von Helena (82) und Matthias Scholtes (90) vorausgegangen. Tochter Hannelore Weber: "In den letzten Tagen hatten wir ständig über 20 Gäste im Haus." Denn das ganze Dorf, bis hin zu den Mädchen und Jungen des Kindergartens, hat mitgefeiert und so wieder die gute Gemeinschaft und die Beliebtheit der Familie in Thomm unter Beweis gestellt. Die Glückwünsche des Kreises und von Ministerpräsident Kurt Beck überbrachte Kreis-Beigeordneter Helmut Reis. "Der Moselwein hat dazu beigetragen, dass Sie sich kennen lernten", stellte Reis fest. Denn der Jubilar stammt aus Thörnich und seine spätere Gattin arbeitete im dortigen Weingut Lex. Reis wünschte dem sehr rüstigen Ehepaar, auch im Namen von Landrat Günther Schartz, noch viele gemeinsame und gesunde Jahre. Bürgermeister Bernhard Busch gratulierte dem Jubelpaar im Namen der Verbandsgemeinde Ruwer. "60 Jahre Ehe ist eine Leistung, auf die Sie mit Recht stolz sein können. Wir sehen uns in fünf Jahren zur ‚eisernen Hochzeit‘ wieder", versprach er. Gerne erinnert er sich noch an die goldene Hochzeit des Paares: "Es war meine erste goldene Hochzeit als Bürgermeister. Ich war damals wohl aufgeregter als das Ehepaar." Die Glückwünsche der Ortsgemeinde und der Vereine überbrachten Ortsbürgermeister Otmar Brittner sowie die Vorsitzenden. Die Bergmannskapelle umrahmte die Feier im Bürgerhaus musikalisch.Per Fußmarsch zur Trauung

Nach der standesamtlichen Trauung vor 60 Jahren in Klüsserath begann die kirchliche Trauung zwei Tage später mit einem Fußmarsch. Von Thomm gingen Helena Scholtes und Matthias Scholtes mit ihren Gästen zu Fuß nach Waldrach zum Bahnhof. Mit dem Zug fuhren sie nach Trier, um in der Paulinskirche getraut zu werden. Das Ehepaar, im Laufe der Jahre auch Oma und Opa von drei Enkeln geworden, erinnert sich: "In einer Gaststätte in der Paulinstraße haben wir anschließend etwas gegessen und getrunken." Die Brote und den Wein hatten sie von zu Hause mitgebracht. Das damals schon übliche "Stoppengeld" war fällig. In Thomm hatte die Familie inzwischen die Feier vorbereitet und den im Rucksack und Koffer von Thörnich transportierten Wein kalt gestellt. Der erste gemeinsame Wohnsitz des Paares war am Römersprudel in Trier. Der Jubilar arbeitete dort als Hausmeister und seine Frau als Hauswirtschafterin. Später übernahmen sie das Elternhaus in Thomm samt der Landwirtschaft. Der Jubilar war bis zum Erreichen des Rentenalters bei einer Straßenbaufirma beschäftigt. Die Jubilarin sorgte sich um die zwei Kinder, den Haushalt und die Landwirtschaft. Noch heute nehmen beide rege am Dorfgeschehen teil, besuchen die Veranstaltungen der Vereine und die Gottesdienste. Ihr Hobby ist ein großer Nutzgarten, in dem sie noch Kartoffeln und Gemüse anpflanzen.