"Keine versteckten Risiken"

BITBURG/TRIER. Die Verhandlungspartner der geplanten Fusion von Sparkasse Trier und Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm wollen sich von der Kritik und den Störungen der vergangenen Tage nicht beirren lassen. Der Marsch auf dem Weg zur größten Sparkasse in Rheinland-Pfalz soll zügig fortgesetzt werden.

 Sie möchten die Fusions-Verhandlungen voran bringen (von links): Remigius Kühnen, Vorstandschef der Sparkasse Trier; Günther Schartz, Landrat im Kreis Trier-Saarburg; Bitburg-Prüms Kreischef Roger Graef und Ingolf Bermes, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Bitburg-Prüm. TV-Foto: Marco Follmann

Sie möchten die Fusions-Verhandlungen voran bringen (von links): Remigius Kühnen, Vorstandschef der Sparkasse Trier; Günther Schartz, Landrat im Kreis Trier-Saarburg; Bitburg-Prüms Kreischef Roger Graef und Ingolf Bermes, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Bitburg-Prüm. TV-Foto: Marco Follmann

"Wir haben zwei gut aufgestellte, starke Sparkassen. Beide Häuser sind kerngesund, das heißt: es schlummern keine versteckten Risiken in den Büchern." Laut Bitburg-Prüms Landrat Roger Graef (CDU) befinden sich die Sparkassen in einem "spürbar härter werdenden Wettbewerb". In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des KSK-Verwaltungsrats möchte Graef nach den Turbulenzen um eine geheime Telefon-Umfrage und das Kursieren eines anonymen Briefs (der TV berichtete) nun die Zweifel der Fusions-Gegner zerstreuen. "Die Welt wird sich verändern", sagt Roger Graef, und das betreffe auch die Sparkassen, die es unter anderem mit "Kampfkonditionen" einzelner Direktbanken, Beratungsoffensiven mehrerer Finanzbetriebe und Mindestanforderungen an das Risikomanagement zu tun hätten. Deshalb gingen die Sparkasse Trier und die KSK Bitburg-Prüm den Prozess aktiv an, denn schließlich müsse man sich ja auch fragen, wo man denn in fünf Jahren stehe, wenn auf die Situation nicht reagiert würde. "Abstiegskandidaten", betont Graef, hätten künftig jedenfalls keine Handlungsspielräume mehr. Graefs Trier-Saarburger Amtskollege Günther Schartz (CDU) fasst die Vorteile einer Fusion derweil so zusammen: Erstens: Beide Sparkassen besäßen die gleiche Ausgangsbasis. Beide seien Flächensparkassen. Die Geschäftsgebiete beider Häuser bildeten einen gemeinsamen Wirtschaftsraum, und beide hätten enge Verflechtungen nach Luxemburg. Nach der Fusion entstünde ein Institut mit einer Bilanzsumme von mehr als 4,5 Milliarden Euro, die größte Sparkasse des Landes Rheinland-Pfalz. Als die Nummer eins ließen sich die aktuellen Herausforderungen dauerhaft und leichter bewältigen. Als die Nummer eins könne man weiterhin attraktive Arbeitsplätze und Beschäftigung auf hohem Niveau garantieren. Nach den Worten von Günther Schartz würden die Verhandlungspartner nach erfolgter Fusion auch auf dem Kreditsektor eine neue Größenordnung erzielen. "Durch die höhere Eigenkapitalbasis wird sich der Spielraum ebenfalls spürbar erhöhen", argumentiert Schartz. Demnach könnten beispielsweise Ausleihungen vorgenommen werden, die einem kleineren Institut wegen fehlenden "Atmunsgspielraums" nicht möglich wären. Nach den Worten von Roger Graef und Günther Schartz planen die Fusionäre indes, "eigene Fachleute für spezielle Finanzierungsformen, wie zum Beispiel Wagniskapital oder privates Beteiligungskapital", in den Reihen zu haben. Zudem sei es unter dem Strich natürlich auch möglich, sowohl den gewerblichen als auch den privaten Kunden bessere Konditionen zu bieten. Eine Erweiterung der Angebotspalette sei derweil auch bei Anlage- und Fondsprodukten möglich, außerdem bei der Altersvorsorge. Landrat Roger Graef hat die Mitarbeiter derweil als "das wichtigste Kapital" bezeichnet. "Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behalten nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern wir eröffnen ihnen auch bessere Perspektiven für ihre berufliche Entwicklung."

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