Utopie mit Schadensfolge

Die Trierer SPD fährt schweres Geschütz auf. Fraktionschef Friedel Jaeger hat dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Flugplatz Bitburg GmbH, Michael Billen (CDU), vorgeworfen, er schade mit seiner Haltung dem gesamten Eifelkreis.

Bitburg/Trier. (mr) Die kürzlich von Michael Billen wegen des Ausstiegs der Stadt Trier aus der Flugplatz GmbH getroffene Aussage, wonach für die Mehrheit des Trierer Stadtrats die Region offenbar im Schatten der Porta Nigra aufhöre, sei bezeichnend für das Verständnis Billens von Regionalpolitik und politischer Verantwortung für die Region. Dies behauptet der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Trier, Friedel Jaeger. Jaeger: Jährliches Defizit von 600 000 Euro

Offenbar erwarte Michael Billen von den Gesellschaftern, dass diese sich weiter an einem defizitären Projekt beteiligten. Bei einer realistischen Annahme der Entwicklung sei von einem jährlichen Defizit von zirka 600 000 Euro auszugehen. Jaeger: "Kein halbwegs vernünftiger Privatmann würde sich in Anbetracht der absehbaren Entwicklung an diesem Projekt beteiligen."Diesen Maßstab habe auch die Mehrheit des Trierer Stadtrats zur Grundlage der Entscheidung zum Ausstieg aus der Flugplatz Bitburg GmbH gemacht und damit regionalpolitisch richtig entschieden, betont der SPD-Mann. Das Festhalten an der Utopie eines florierenden Verkehrsflughafens Bitburg schade sowohl dem Eifelkreis als auch der gesamten Region.Wie Friedel Jaeger weiter mitteilt, hätten die Vertreter des Trierer Stadtrats auch bei den Verhandlungen zur Sparkassenfusion nachdrücklich regionale Verantwortung bewiesen. "Denn nur der Haltung der Trierer Vertreter sei es zu verdanken, dass die Fusion der Sparkassen überhaupt möglich sei." Unter Hintanstellung der Trierer Interessen sei Bitburg ein Mandat mehr im Verwaltungsrat zugestanden worden, weil sonst die Fusion gescheitert wäre. "Regionale Interessen, insbesondere die Vorteile für die heimische Wirtschaft und die Sicherheit der Arbeitsplätze bei der Kreissparkasse Bitburg-Prüm waren dabei für Billen und die Kreistagsmehrheit ohne jede Bedeutung. Ihr Interesse galt nur der Mandatsfrage, und sie waren bereit, die Fusion daran scheitern zu lassen", hebt Jaeger hervor. Offenkundig mache Billen nur die Vorteile für seinen Landkreis zum Maßstab seiner regionalpolitischen Verantwortung. In Anbetracht dieses Verständnisses von regionaler Verantwortung und Zusammenarbeit könne man "für die Region nur hoffen, dass Billen nicht der Nachfolger von Roger Graef als Landrat des Eifelkreises sein wird", betont Jaeger.

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