Räder, Bälle, Prinzenrolle

Wittlich · Erst Wittlicher, längst Lüxemer: Michael Geisbüsch lebt mit Frau und Tochter nahe der Stadt und dennoch in ruhiger Lage. Doch einmal Säubrenner, immer Säubrenner: Immer in Wittlich ist er zum Fastnachtsumzug und zur Kirmes.

 Sitzt gern draußen mit einem guten Buch: Michael Geisbüsch. TV-Foto: Sonja Sünnen

Sitzt gern draußen mit einem guten Buch: Michael Geisbüsch. TV-Foto: Sonja Sünnen

Es ist Geisbüsch-Wetter: Warm genug, um draußen zu sein. Er sitzt auf der kleinen Terrasse. Links der Bank hinterm Flieder geht's in den Garten, rechts ins Wohnzimmer mit seiner Wahlkampfzentrale am Computer. Dessen Bildschirm ziert ein spezielles Wittlicher Souvenir: Ein Gruppenfoto vom Treffen der 50-Jährigen auf den Stufen von St. Markus zur Säubrennerkirmes. „Das war einfach super. Eine Mischung aus Erinnerung, Lustigkeit und ein bisschen Traurigkeit“, kommentiert Michael Geisbüsch sein Erlebnis als 50-Jähriger 2008.

Aus seiner Geburtsstadt hat er noch etwas nach Lüxem mitgebracht, auf das er täglich schaut. Einen Geißbock als Glasbild am Küchenfenster. Geisbüschs Geißbock, der früher als Türverglasung auf eine Wittlicher Altstadtstraße schaute, blickt jetzt ins Lüxemer Gärtchen, wo Akelei und Tränendes Herz blühen.

Ist der Bürgermeisterkandidat ein Freizeitgärtner?: „Nein. Darum kümmert sich meine Frau. Mir würde ein Rasen reichen: quadratisch, praktisch, gut.“ Natur erlebt er anders. Bei ausgedehnten Radtouren durch die Eifel, an der Mosel. Sein „einziger Luxus“ seien denn auch seine drei Räder: ein Stadt-, ein Touren-, ein Rennrad. Und vielleicht die 13 Sonnenbrillen. Passt: eine kleine Kollektion für Geisbüsch-Wetter.

Draußen schleicht sich Katze Nilla an. Ob sie auf dem imposanten Holzvorrat um die Ecke gelegen hat? Acht Festmeter liegen Scheit auf Scheit an der Hauswand. Für dieses Kaminfutter greift Geisbüsch selbst zur Axt. Das war es aber auch schon mit dem Thema Handwerk.

„Ich habe zwei linke Hände“, sagt er. Die reichen ja zum Bücherlesen, meist geschichtlicher Literatur – und offenbar zum Kickern. Da ist er Fan: „Zwei meiner Bekannten haben einen Kicker, die fordere ich immer auf, mich einzuladen.“ Ansonsten ist er aktiver Basketballer.

Weitere Hobbys? Wenn seine Frau Erika Hayer ihn privat weder als Gärtner noch Heimwerker kennt, dann vielleicht als „Mann am Herd?“ Sie schüttelt den Kopf. „Ich bin kein Hobbykoch“, sagt Michael Geisbüsch, „Aber meine Frikadellen sind die besten.“ Sonstige Leidenschaften? Vielleicht süße Sachen? Er reißt die Augen auf: „Ich bin gerade am überlegen, was ich da ausschließen soll! Aber ich liebe Prinzenrolle und die Nussecken von meiner Tante!“

Achim Nehrenberg: Ein Kandidat auf Wanderschaft

Joachim Rodenkirch: Abschalten? Ja, aber nicht stillstehen...

Walhkampftour Gerhard Nadolny: Auf Stimmenfang im Pleiner Weg

Thomas Müller: Mit Blick fürs Außergewöhnliche

Wahlkampftour Achim Nehrenberg: Typisch ist anders

Stephan Henkel: Der Markt als Wohnzimmer

Michael Geisbüsch: Räder, Bälle, Prinzenrolle

Gerhard Nadolny: Zurück zu den Wurzeln

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort