Möbelverkauf löst Militär ab

Aus dem einstigen Stützpunkt der Bundeswehr bei Heidweiler soll ein Lager für ein Versandhandelsunternehmen für Möbel und Deko-Ware werden. Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land wird sich in seiner heutigen Sitzung in Salmtal mit dem Thema beschäftigen.

 Relikt der Bundeswehrzeit: Der Stacheldrahtzaun am ehemaligen Mobilmachungsstützpunkt bei Heidweiler erinnert an die früheren Sicherheitsvorkehrungen. TV-Foto: Marion Maier

Relikt der Bundeswehrzeit: Der Stacheldrahtzaun am ehemaligen Mobilmachungsstützpunkt bei Heidweiler erinnert an die früheren Sicherheitsvorkehrungen. TV-Foto: Marion Maier

Heidweiler/Salmtal. Mob-Stützpunkt - so heißt die Liegenschaft bei Heidweiler, über die bislang wenig nach außen drang. Mob steht für Mobilmachung. Bis Oktober 2008 nutzte die Bundeswehr den Stützpunkt als Lager- und Gerätedepot. Laut Bundeswehrdienstleistungszentrum war dort ein Sanitätsbataillon untergebracht.

1980 wurde die neu gebaute Liegenschaft von der Bundeswehr bezogen. Auf einer Fläche von etwa 9,17 Hektar stehen ein Verwaltungsgebäude, elf Lagerhallen und einige Kleinanlagen.

Seit die Gebäude nicht mehr für militärische Zwecke gebraucht werden, hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) den Stützpunkt zum Verkauf angeboten.

Einer der Kauf-Interessenten, der den einstigen militärischen Stützpunkt als Zwischenmieter bereits nutzt, ist das Versandhandelsunternehmen Moreko mit Verwaltungssitz in Speicher. Moreko vertreibt vor allem Nachbauten historischer Möbel und Deko-Ware und entwickelt Möbel auch selber. Das Sortiment reicht vom Grammophon bis zum Barocksessel.

Thomas Rektenwald, Einkaufsleiter der Firma, sagt auf TV-Anfrage: "Wir möchten gerne nach Heidweiler umziehen. Wir haben großen Platzbedarf und möchten zukünftig auch drei bis vier Leute einstellen."

Doch bevor Moreko tatsächlich kauft, muss die zukünftige Nutzung des Mob-Stützpunkts geregelt werden. Noch ist das Gelände im Flächennutzungsplan für Militär reserviert. Der Plan muss also geändert werden. Parallel dazu muss die Ortsgemeinde Heidweiler einen Bebauungsplan erstellen.

Im Letztgenannten soll definiert werden, dass das Gelände nicht weiter verbaut wird und die vorhandenen Bauten nur für Versandhandel genutzt werden. Auf die Frage, warum nicht ein Gewerbegebiet ausgewiesen wird, antwortet Anton Hauprich von der VG-Verwaltung: "Das wäre zwar für die Gemeinde interessant, ist aber nicht erlaubt, weil Heidweiler kein Gewerbestandort ist." Heidweiler sei jedoch für die Ansiedlung des Unternehmens, weil Arbeitsplätze entstünden und eventuell Steuern flössen.

Für die Plan-Änderungen hat die Bima nun die Vorprüfung beantragt. Der VG-Rat Wittlich-Land wird heute entscheiden, ob er der positiven Stellungnahme des Haupt- und Finanzausschusses zustimmt. In der nächsten Sitzung des Rats soll es um die Änderung des Flächennutzungsplans gehen. Extra Tagesordnung der Ratssitzung: In der heutigen Sitzung des VG-Rats Wittlich-Land geht es neben dem ehemaligen Bundeswehr-Stützpunkt bei Heidweiler um einen Antrag der Gemeinde Dreis auf Einrichtung einer Sonderfläche für Erholung und Sport in der Salm aue. Weiteres Thema ist die Ergänzung der Satzung für Elternbeiträge für die Betreuung an Schulen mit Hinblick auf die Ganztagsschule Hetzerath. Die Sitzung in der Bürgerhalle in Salmtal beginnt um 17 Uhr. (mai)

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