In den Fußstapfen seiner Ahnen

Jagen, Politik und Weinbau: Es sind alte Familientraditionen, die Claus Piedmonts Leben prägen. In seiner Serie zur Landtagswahl stellt der TV heute den Spitzenkandidaten der FDP im Wahlkreis Trier-Schweich vor.

 Der Konzer Claus Piedmont liebt gute Weine, Antiquitäten und das Jagen. Für die FDP tritt er als Spitzenkandidat zur Landtagswahl an. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Konzer Claus Piedmont liebt gute Weine, Antiquitäten und das Jagen. Für die FDP tritt er als Spitzenkandidat zur Landtagswahl an. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Konz. Das Weingut am Ortseingang von Konz-Filzen hatte sein Urgroßvater 1881 gekauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm der Großvater das Anwesen. Und vor 20 Jahren baute sich Claus Piedmont mit seiner Frau das Dachgeschoss in dem mehr als großzügigen und stilecht eingerichteten barocken Wohnhaus aus dem Jahr 1698 aus.

Sieben Hektar Rebflächen gehören dazu. "Bewirtschaftet werden aber nur 2,3 Hektar - so viel, wie wir halt als Nebenerwerbswinzer vermarkten können", sagt der 52-jährige Leiter der staatlichen Trierer Weinprüfstelle.

Dass er auch politisch in die Fußstapfen des Vaters tritt, der ein knappes Vierteljahrhundert für die FDP im Mainzer Landtag saß, habe "sich so ergeben." Schon früher habe sich die gesamte Kreis-FDP regelmäßig im Elternhaus getroffen. "An den Gesprächen über die Probleme der Region habe ich erst passiv, später dann aktiv teilgenommen."

Bodenordnung, Flurbereinigung und auch schon fehlende Umgehungsstraßen seien damals - Ende der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre - die Themen gewesen. 1988 wurde Piedmont schließlich selbst FDP-Kreisvorsitzender. Zuletzt hat sich die Kreis-FDP zum Neujahrsempfang in seinem Haus getroffen. Und die Umgehung Konz-Könen war auch da eins der gewichtigsten Gesprächsthemen. "Macht aber nur Sinn zusammen mit dem Moselaufstieg", betont Piedmont.

Auf Landesebene gehöre die vernünftige Umsetzung des neuen Bundesweingesetzes zu den wichtigsten Aufgaben der nächsten beiden Legislaturperioden. Zusammen mit der Entwicklung der Infrastruktur im ländlichen Raum, für die die Landesregierung dringend mehr EU-Gelder einwerben müsse. Dass seine Chancen, als FDP-Spitzenkandidat mit hinterem Listenplatz in den Landtag einzuziehen, mehr als gering sind, ist Piedmont bewusst. Den Wahlkampf will er trotzdem nutzen, um für die Ziele der Freidemokraten einzutreten.

Beim Jagen entspannt sich der Mann mit einem Faible für gute Weine und antike Möbel von Arbeit, Weinbau und Politik. 1949 hat Piedmonts Vater das Revier rund um das Familienanwesen gepachtet, heute ist Claus Piedmont der Jagdpächter. Seine 15-jährige Tochter Sitta legt im Mai die Jagdprüfung ab. Regelmäßig kommen vor allem die Neffen zum gemeinsamen Jagen vorbei, Grillen mit der Familie inbegriffen. Die Wildschweinkeule oder die Rumpsteaks legt Claus Piedmont dann höchstpersönlich auf den Rost.

"Bloß keine unbeherrschbare Schweinerei in der Küche", schmunzelt er. "Und diese Strategie gilt bei mir übrigens nicht nur für die Küche, sondern auch in der Politik."

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