Pendlerin zwischen Politik und Privatleben

Direktkandidatin der CDU im Wahlkreis 22 ist Elfriede Meurer. Privat schaltet sie mit historischen Romanen ab und kocht gern. Die gebürtige Dreiserin ist in Wittlich zu Hause und als Politikerin unter anderem im Mainzer Landtag, Kreistag und Wittlicher Stadtrat aktiv.

 Landtagskandidatin der CDU ist im Wahlkreis 22 Elfriede Meurer, die bereits in Mainz arbeitet. Viel Zeit zum Entspannen daheim in Wittlich hat sie nicht. TV-Foto: Sonja Sünnen

Landtagskandidatin der CDU ist im Wahlkreis 22 Elfriede Meurer, die bereits in Mainz arbeitet. Viel Zeit zum Entspannen daheim in Wittlich hat sie nicht. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. Kappensitzung, Spatenstich, Jubiläum hier, Eröffnung, Diskussion, Besichtigung da: Wer Vollzeitpolitikerin ist wie Elfriede Meurer ist ein öffentlicher Mensch mit vielen Terminen. Wo bleibt da der Mensch ohne das Drumherum des Amts? "Natürlich sind normalerweise die eigenen vier Wände privat", sagt die 52-Jährige.

Nicht ganz: Ein Büro hat die Landtagsabgeordnete doch daheim, ihre Akten landen auch schon mal auf dem Esstisch. Aber ansonsten ist das Zuhause der verheirateten Mutter zweier Töchter Ort zum Entspannen, sich daheim fühlen. Und daheim ist sie fast täglich, trotz der Mainzer Sitzungstage Dienstag bis Donnerstag. Sie pendelt hin und zurück mit dem Zug. "Bei der Fahrt lese ich Arbeitsunterlagen. Das ist angenehm." Wenn kein Abendtermin ansteht, kocht sie gern. "Bei uns gibt es alles außer Austern. Ich mag Deftiges, mache eher zehn Salate, bevor ich etwas backe. Und ich esse sehr gerne Kartoffeln."

Den Kilopreis im Lieblingsgeschäft weiß sie aus dem Effeff: "1,20 Euro". Zeit für Hobbys hat Elfriede Meurer nicht. Bleibt zum Entspannen das Fernsehen? "Da zappe ich durch und bleibe irgendwo hängen. Aber dann mache ich wenigstens noch ein Sudoku dabei. Aber am liebsten lese ich und zwar historische Romane. Das mache ich am Tisch mit richtigem Licht."

Der lange Esstisch ist der zentrale Platz im großzügigen Wohn-Essraum mit offener Küche. "Das war mir wichtig. Jetzt kann der, der kocht, sich noch mit den anderen gut unterhalten." Und zwar gleich an der Esstheke. Ringsum fällt viel Tageslicht in den Raum und der Blick geradewegs auf das Neubaugebiet in der Carl-Orff-Straße. "Nein, Gardinen mag ich nicht", sagt Elfriede Meurer, "und ich habe ja auch nichts zu verbergen." Allerdings schmücken Orchideen fast jede Fensterbank. Die mag sie genauso wie die einheimischen Sträucher, die rings um den Vorgarten nebst kleiner Terrasse wachsen. "Das reicht als Platz zum Draußensitzen und Grillen. Einen Nutzgarten habe ich nicht", erklärt die Wahlwittlicherin, die sich als praktischen, realistischen Menschen beschreibt: "Ich habe auch kein exotisches Hobby und noch nicht einmal ein Fahrrad. Ich bin weder Deko-Freak noch Sammlerin. Im Gegenteil: Alles, was ich nicht brauche, gebe ich weg." Und einfach mal weg, das ist sie selbst jedes Jahr. Immer dorthin, wo es warm ist, und zwar ohne Laptop zum Mail-Checken. "Weil es sonst keinen echten Urlaub gibt. Das geht nur, wenn man wegfährt." Die Türkei, die Kanaren, Spanien, Frankreich sind ihre Ziele. Ein Traumziel hat sie auch. "Südamerika oder Australien. Aber ich glaube nicht, dass ich dahin komme. Ich will ja doch keine 20 Stunden im Flieger sitzen." Dabei fand sie das als Mädchen einmal reizvoll. Stewardess oder Grundschullehrerin wollte sie werden. Das eine wegen des Fernwehs, das andere wegen der tollen Lehrerin in Dreis. Für die Bauzeichnerin, die sich mit einem Satzstudio selbstständig gemacht hatte, ist aber alles sowieso ganz anders gekommen. Jetzt ist sie Politikerin. Und später? "Ich mache, was jetzt anfällt und plane nicht, was in 15 Jahren ist. Es gibt ja Leute, die wissen heute schon, was sie machen, wenn sie Rentner sind. Ich nicht. Im Leben kommt es sowieso oft anders, als man plant." Und wie wäre es mit einem kleinen außerplanmäßigen Wunsch? "Ein Musikinstrument spielen. Tenorsaxofon finde ich toll." Eher unrealistisch findet sie, noch einmal einen Hund zu haben. Immerhin einen Bernhardiner und später Schäferhunde hatte sie einst: "Das geht einfach nicht mehr. Da muss man zu Hause sein und sich kümmern können."

Der Wahlkreis 22 (Wittlich) umfasst neben der Stadt Wittlich die Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Kröv-Bausendorf und Manderscheid.

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