Klare Tendenz zum Moselaufstieg bei Igel

Der regionale Konsens für einen Moselaufstieg bei Igel (Westumfahrung) wird immer wahrscheinlicher. Der Stadtrat Trier will heute darüber entscheiden, ob alternative Aufstiegsrouten vom westlichen Stadtgebiet Richtung A 64 verworfen werden. Das entspräche der Linie des Landkreises.

Trier/Konz/Schweich. Stadt und Land Hand in Hand - dieser Spruch könnte bald auf den Moselaufstieg zwischen Igel und Trier-Zewen angewendet werden. Hatte der Kreistag mit Ausnahme der Grünen diese Trasse (blau eingezeichnet in der Karte) mit dem Anschluss an die Luxemburg-Autobahn (A 64) schon seit Jahren als die beste auserkoren, um den Verkehr aus dem Saar-Obermoselraum aufzunehmen und Trier zu entlasten, so ließ die Römerstadt Alternativen prüfen. Darunter befand sich auch ein Moselaufstieg in der Verlängerung der Konrad-Adenauer-Brücke bei Euren über den Markusberg (rot eingezeichnet). Voraussichtlich wird der Trierer Stadtrat heute beschließen, diese Planungsvarianten wegen zu hoher Kosten, erheblicher Umwelteingriffe und unzureichender Entlastung des innerstädtischen Verkehrs nicht weiter zu verfolgen. Ferner wird im Stadtrat über den Ausbau der B 52 und den Bau einer Nordbrücke in Höhe des Verteilerkreises Nord nach Biewer beraten (siehe unten stehenden Bericht). Diese Maßnahmen werden als Alternative zur Nordumfahrung Triers (Meulenwaldautobahn) angesehen.

Landrat Günther Schartz begrüßt die geplante Abkehr Triers von den alternativen Moselaufstiegsvarianten: "Das ermöglicht die auch vom Land geforderte Einigkeit in dieser Frage in der Region. Ich wäre froh, wenn sich Trier der Beschlusslage des Kreises anschließen würde und sich für die Verbindung von Konz über Igel zur A 64 aussprechen würde."

Neben der Westumfahrung gehört für Schartz allerdings zwingend die Nordumfahrung am Rande des Meulenwalds (von der A 64 bei der "Dicken Buche" in Richtung A 1 bei Schweich) dazu, wenn Trier nachhaltig vom Verkehr entlastet werden soll: "Den überregionalen Lückenschluss im Autobahnnetz kann nur die Nordumfahrung leisten, nicht aber eine Nordbrücke. Die könnte nur den Verkehr lokal entlasten."

Auch im Trierer Umland hoffen viele Politiker, dass der Moselaufstieg bei Igel im nächsten Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarf aufsteigt. Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden glaubt, dass dadurch die Pendlerproblematik nach Luxemburg auf der B 419 und dem Brückenkopf Wellen/Grevenmacher entschärft würde. Sein Kollege Leo Lauer (Verbandsgemeinde Saarburg) spricht von einer "elementaren Forderung für den Saarburger Raum, die ohne Alternative ist".

West- und Nordumfahrung könnten die Stadt Trier täglich von 10 000 Fahrzeugen entlasten, meint Bürgermeister Berthold Biwer (Verbandsgemeinde Schweich). Durch die Kessellage Triers sei die Belastung der Bevölkerung durch Lärm und Abgase sehr hoch. Auch das Nadelöhr Ehranger Brücke werde durch die weiträumige Umfahrung Triers entlastet, so Biwer.

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