14 Tage, 14 Länder und 23.000 Kilometer

Trier/Ushuaia · Der Abenteurer und Langstreckenfahrer Rainer Zietlow, Techniker Carlos Fernandez und der Trierer Student Marius Biela wollen einen Weltrekord brechen. In 14 Tagen wollen sie eine 23.000 Kilometer lange Strecke des Pan- Amerikanischen Highways zurücklegen.

 Der Trierer Student Marius Biela (links) dokumentiert den Weltrekordversuch des Abenteurers Rainer Zietlow (zweiter von links): In 14 Tagen wollen sie die längste Straße der Welt, den Pan-Amerikanischen Highway, durchfahren. Techniker Carlos Fernandez überwacht den Versuch. Foto: Marius Biela

Der Trierer Student Marius Biela (links) dokumentiert den Weltrekordversuch des Abenteurers Rainer Zietlow (zweiter von links): In 14 Tagen wollen sie die längste Straße der Welt, den Pan-Amerikanischen Highway, durchfahren. Techniker Carlos Fernandez überwacht den Versuch. Foto: Marius Biela

Trier/Ushuaia. In einem VW Touareg haben Rainer Zietlow, Techniker Carlos Fernandez und der Trierer Student Marius Biela am 29. Juni ihre Tour in Ushuaia, Argentinien, gestartet. "Geplant ist es, am 16. Juli an Deadhorse, Alaska anzukommen", erklärt Marius Biela, 26, der die ganze Fahrt mit Film und Fotos dokumentiert.
Der Trierer studiert an der Fachhochschule Informatik für digitale Medien. Schon im letzten Jahr war er auf dem Pan- American Highway unterwegs. Hier begleitet er den Abenteurer und Langstreckenfahrer Zietlow drei Monate von Alaska nach Chile.
Derzeit ist Biela als Kameramann und Ko-Pilot auf der längsten Straße der Welt unterwegs. Es gilt, einen Weltrekord zu brechen. In 14 Tagen will das Team eine Strecke von 23 000 Kilometern zurücklegen. Der Zeitplan ist straff. Pausen sind rar. "Am Tag mache ich Foto- und Filmaufnahmen, in der Nacht löse ich die müden Fahrer ab", sagt Biela. Viel Zeit zum Schlafen und Ausruhen gebe es nicht.
"Alle 1500 bis 2000 Kilometer legen wir einen Tankstopp ein. Hier kann man sich kurz die Beine vertreten", sagt der Student. Getankt wird nicht an einer normalen Tankstelle. "Wir haben einen speziellen Dieselkraftstoff, der an festgelegten Stellen auf uns wartet."
Die Planung für das Projekt übernahm Zietlow. Er habe an allen Grenzen Bescheid gegeben, damit die Drei möglichst schnell passieren können. Außerdem hat er Sponsoren wie VW und Continental angeworben.
Eine Fahrt auf der längsten Straße der Welt sei schon etwas ganz Besonderes. Die Drei durchqueren nicht nur 14 verschiedene Länder, sondern sehen auch ebenso viele verschiedene Kulturen. "Es ist schon interessant, das alles in so kurzer Zeit an sich vorbeirauschen zu sehen." Hinzu komme noch, dass sie so gut wie jede Klimazone abbekommen. "Von 40 Grad in der Atacama-Wüste bis zu minus 40 Grad in der Einöde Alaskas."
Als Kameramann will Biela vor allem die Schönheit der Welt zeigen. "Die Welt ist schön, schaut sie euch an - das ist mein Appell an alle."
Derzeit liegt das Team gut in der Zeit. "Acht Stunden sind wir dem Zeitplan voraus." Die Angst fahre dabei immer mit. Ein Unfall würde den Abbruch des Experimentes bedeuten. "Das macht für mich aber kein Versagen aus. Mein Ziel als Fotograf ist es, die Leute an unseren Erlebnissen teilhaben zu lassen. Dies gelingt mit einer eigenen Website, auf der er unter www.tdi-panamericana.com alle wichtigen Ereignisse zusammenfasst.
Das Studium des 26-Jährigen muss für die Zeit seines Abenteuers leiden. "Wenn ich wieder in Deutschland bin, geht es für mich sofort hinter den Schreibtisch." Für die Zukunft hat Biela schon feste Pläne und er ist sicher, dass "weitere Abenteuer definitiv folgen werden".

Die Panamericana (englisch Pan-American Highway) ist ein System von Schnellstraßen, das - mit wenigen Lücken - Alaska mit Feuerland verbindet, sich also über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung des amerikanischen Kontinents erstreckt. Das Netzwerk umfasst etwa 48 000 km Schnellstraße und ist in seiner längsten Nord-Süd-Verbindung etwa 25 750 km lang. Auf der Fünften Internationalen Konferenz der Amerikanischen Staaten im Jahre 1923 entstand die Idee einer einzigen kontinentübergreifenden Schnellstraße. Die Konvention über die Carretera Panamericana wurde 1936 auf der Inter-amerikanischen Konferenz zur Festigung des Friedens in Buenos Aires unterzeichnet. Die Strecke ist fast komplett befahrbar, nur ein 90 km langes Teilstück zwischen dem Panamakanal und Nordwest-Kolumbien ist noch nicht fertiggestellt. red

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