Vermisste Seniorin tot aus der Mosel geborgen

Pölich/Schleich/Mehring · Eine 92-jährige Frau ist am Mittwoch tot in der Mosel bei Schleich gefunden worden. Die Demenzkranke war in den Morgenstunden als vermisst gemeldet worden, nachdem sie die Seniorenresidenz in Pölich verlassen hatte.

Pölich/Schleich/Mehring. Die erste Meldung, dass eine 92-jährige demenzkranke Frau vermisst wurde, erhielt die Polizei kurz vor 6 Uhr am Mittwochmorgen. Die Frau wohnte in der Seniorenresidenz in Pölich. Da sie krankheitsbedingt orientierungslos war und draußen Minusgrade herrschten, galt für die Polizei "höchste Gefährdungseinstufung", sagte Harald Licht, Leiter der Polizeiinspektion Schweich und gleichzeitig Einsatzleiter der Suchaktion.
Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Schweich wurden alarmiert. Außerdem im Einsatz: das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst, die Wasserrettung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, die Wasserschutzpolizei, vier Gruppen der Bereitschaftspolizei aus Wittlich, die Rettungshundestaffel der Berufsfeuerwehr Trier, Personenspürhunde der Polizei, die Bundesrettungshundestaffel aus Wittlich, ein Polizeihubschrauber und die Taucher der Wasserrettung der Berufsfeuerwehr Trier. 130 Einsatzkräfte suchten bis zum Mittag nach der Vermissten. Wie die Polizei herausfand, war die Dame gegen 4.30 Uhr von einer Zeugin gesehen worden - vermutlich auf dem Weg Richtung Mehring. Die Hunde nahmen die Fährte auf, die sich durch den ganzen Pölicher Ortskern erstreckte.
Die Hubschrauberbesatzung suchte ein großes Gebiet zwischen Schleich, Pölich und Mehring ab. Feuerwehr und Polizei durchstreiften die ganze Umgebung zu Fuß, gingen in den Ortschaften von Tür zu Tür und fragten die Bewohner.
Als die Hunde an der Mosel am Pölicher Campingplatz an zwei Stellen anschlugen, begaben sich parallel zur Suchaktion zu Land die Taucher ins Wasser und suchten den Uferbereich am Campingplatz ab.
Kurz vor 14 Uhr kam die Meldung, dass eine Leiche an der Staustufe Schleich aus dem Wasser gezogen wurde. Die traurige Gewissheit folgte bald: "Die Person an der Staustufe ist eindeutig als die Vermisste identifiziert", sagte Einsatzleiter Licht.
Die Demenzkranke habe einen Drang dazu gehabt wegzulaufen. Das sei zuvor schon in anderen Heimen so vorgekommen. "Man kann solche Leute aus verschiedenen Gründen nicht wegsperren. So etwas kann immer passieren", sagte Licht. "Auch dem Heimpersonal kann man da keinen Vorwurf machen."

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