Schleuderpartien im Schnee

Hermeskeil/Kell · Der Winter hat sich gestern im Hochwald mit ergiebigen Schneefällen zurückgemeldet. Das machte vor allem den Autofahrern schwer zu schaffen. Auf einigen Straßen ging zeitweise nichts mehr. Es gab mehrere Unfälle, die aber glimpflich ausgingen und nur mit Blechschaden endeten.

Hermeskeil/Kell. "Hier ändert sich die Situation eigentlich ständig. Kaum haben wir die Fahrbahn wieder schwarz, kommt neuer Schnee und wir fangen wieder von vorne an." So beschreibt Arnold Eiden, der Leiter der Straßenmeisterei (SM) Hermeskeil, die Probleme, mit denen seine Männer vom Räumdienst gestern zum Leidwesen der Autofahrer fast ganztägig konfrontiert waren. Obwohl alle neun Fahrzeuge der SM im Dauereinsatz waren, führte der permanente Schneenachschub zu zeitweise widrigsten Bedingungen auf den Straßen.
Rund um Hermeskeil wurden der Polizei bereits am Morgen drei Unfälle meldet - und zwar auf der B 407 zwischen Kell und Reinsfeld, der K68 bei Waldweiler und im Stadtgebiet Hermeskeil. Im weiteren Tagesverlauf kamen laut Polizei bis zum Abend noch zwei Unfälle auf der L 146 zwischen Reinsfeld und Schöndorf dazu. Bei all diesen Rutschpartien entstand aber nur Sachschaden. Verletzt wurde dabei niemand.
Die Polizeiautobahnstation in Schweich verzeichnete neun Verkehrsunfälle. Dabei wurden zwei Personen leicht verletzt. Abgesehen davon seien die Kollisionen aber glimpflich mit Blechschäden verlaufen. "Die Kollegen sind momentan permanent unterwegs, weil sich Unfall an Unfall reiht", sagte Sabine Bamberg, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Trier gegen 16.30 Uhr. Genaue Unfallzahlen könne sie noch nicht nennen. Wie im Rest der Region, so herrschte auch im Hochwald auf mehreren Strecken zeitweilig Stillstand, weil sich vor allem Laster festfuhren oder quer stellten - etwa auf der Kreisstraße bei Hinzenburg und im Stadtgebiet Hermeskeil (Trierer Straße/B52).
Selbst auf den Autobahnen und den wichtigsten Hauptverkehrsstraßen gab es Probleme: Viele LKW blieben wegen der Schneeglätte stehen oder stellten sich quer und konnten erst nach dem Abstreuen der Fahrbahnen durch die Autobahnmeistereien oder durch Abschleppmaßnahmen ihre Fahrt fortsetzen.
Dadurch bildeten sich an verschiedenen Autobahnabschnitten, Bundes- und Landesstraßen längere Staus. Das war beispielsweise auf der A 1 in Richtung Hermeskeil am Mehringer Berg der Fall. "Da haben die LKW in Dreierreihen nebeneinander gestanden", sagt Walter Druckenmüller, Leiter der Autobahnmeisterei Schweich. Auffällig sei, "dass viele LKW-Fahrer mit Sommerbereifung unterwegs sind", so Druckenmüller weiter.
Auch auf der Steigungsstrecke der L 150 ab Büdlicherbrück zur A 1-Auffahrt Mehringer Höhe fuhren sich LKW fest. Auf der B 52 ging hinter der Ehranger Brücke in Richtung Bitburg zeitweilig gar nichts mehr, in der Gegenrichtung nach Hermeskeil ging es nur stockend voran. Gleiches galt für die B 327 bei Malborn.
Immerhin: Beim Transport der Schüler am Hermeskeiler Gymnasium und der IGS traten keine größeren Komplikationen auf. Abgesehen von den Schülern aus dem Bereich Thomm/Farschweiler, deren Bus morgens nicht gekommen sei, kamen die Kinder gut zur Schule und wieder nach Hause.
Im Online-Netzwerk Facebook beschwerten sich einigen Nutzer, dass die A1 streckenweise nicht geräumt sei. Dazu Walter Druckenmüller: "Wir fahren rund um die Uhr. Es braucht allerdings etwa zweieinhalb Stunden, bis wir eine komplette Tour beendet haben. Bei solch starkem Schneefall ist es schwer, hinterherzukommen." Druckenmüller: Wir fahren die Nacht ohnehin durch."
Extra

"Schnee ohne Ende", "alles weiß", "kalt und eklig" und "es schneit immer noch kräftig weiter": Bei Facebook diskutiert man über die kalten Temperaturen, die Mitte März schon wieder über die Region hereingebrochen sind, genauso wie über allerlei Ärgernisse auf glatten Straßen. Auf der Volksfreund-Seite beschweren sich mehrere User über nicht angerückte Räumdienste oder berichten von Problemen für LKW. Bei der Facebook-Gruppe Blitzer ist das Schritttempo auf der Autobahn ein Thema: Liegt in Trier ein bisschen Schnee, könnten die meisten kein Auto mehr fahren, findet dort ein Mann, und muss daraufhin erfahren: "So manch einer kann das auch ohne Schnee nicht." "Bis 1. Mai dauert es eben noch. Warum beklagt ihr euch dauernd?", fragt einer unserer Online-Leser. Es sei nun mal eben Winter. Andere wünschen sich: "Hoffentlich hört das bald wieder auf!" Und manch einer findet es einfach nur: "Besch...neit!" eib

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