Winter kehrt mit voller Wucht zurück

Trier/Saarburg · Schnee und Eisglätte haben gestern den Verkehr im Kreis Trier-Saarburg in weiten Teilen lahmgelegt. Die Straßenmeistereien waren im Dauereinsatz, dennoch kam es zu vielen Unfällen rund um Konz, Schweich und Saarburg. Viele Autofahrer standen im Stau, einige Buslinien stellten am Nachmittag den Betrieb ein.

Trier/Saarburg. "Es gibt Schöneres, als im März Schnee zu schippen", sagte Heinz Fischer aus Konz. So wie der 67-Jährige wurden viele Menschen im Trierer Umland gestern von den starken Schneefällen überrascht, die fast ohne Pause niedergingen.
Vor allem auf den Straßen sorgte die weiße Pracht für Behinderungen. Glätte und Schneeverwehungen führten im Lauf des Tages immer wieder zu Unfällen. Bis 15 Uhr verzeichnete die Polizei Schweich neun Vorfälle, die meist "glimpflich" mit Blechschäden endeten. Leicht verletzt wurden eine Autofahrerin und ihre zehnjährige Tochter bei einem Unfall auf der B 52 bei Thomm (Verbandsgemeinde Ruwer). Die 39-Jährige hatte sich gegen 15 Uhr mit ihrem Wagen überschlagen. Die Polizei Saarburg, auch für Konz und Umgebung zuständig, meldete bis zum Nachmittag elf Unfälle ohne Verletzte - Schwerpunkte waren die B 51 und die B 268 zwischen Pellingen und Zerf. "Die Kollegen sind permanent unterwegs, Unfall reiht sich an Unfall", berichtete Sprecherin Sabine Bamberg (Polizei Trier) gegen 16.30 Uhr.
Viele Lastwagen blieben auf glatten Straßen liegen, blockierten Autobahnen und Bundesstraßen - bis die Autobahnmeistereien Wittlich und Schweich die Fahrbahnen streuten und die Fahrzeuge abschleppten. Die Folge waren ebenfalls lange Staus. Viele LKW-Fahrer seien mit Sommerreifen unterwegs, stellte Walter Drückenmüller, Leiter der Autobahnmeisterei Schweich, fest. Auf der A 1 am Mehringer Berg hätten nachmittags die Lastwagen in Dreierreihen nebeneinander gestanden. Kein Vorankommen gab es zeitweise auch auf der L 150 bei Büdlicherbrück und auf der B 52/ Ehranger Brücke. Im Online-Netzwerk Facebook beschwerten sich viele Nutzer, dass Autobahnen streckenweise nicht geräumt seien. Dazu Druckenmüller: "Wir fahren rund um die Uhr, brauchen aber zweieinhalb Stunden für eine komplette Tour. Bei so starkem Schneefall kommen wir nur schwer hinterher."
Im Dauereinsatz waren auch die übrigen Straßenmeistereien. "Wir sind seit 2.30 Uhr mit acht Räumfahrzeugen unterwegs", sagte Peter Hinkes von der Straßenmeisterei Trier. Die Mitarbeiter hatten ein Streckenetz von 300 Kilometern zu räumen, etwa die B 51 von Trier bis Helenenberg und die B 53 von Trier-Pallien bis Longuich. Hinkes: "Wir fahren sicher noch bis in den Abend."
Stark beinträchtigt war auch der Busverkehr. Einige Orte im Kreis Trier-Saarburg wurden am Nachmittag nicht mehr angefahren. Busse der Moselbahn konnten Steilstrecken an der Kenner Ley und am Zummeterhof bei Leiwen nicht passieren. Die Stadtwerke Trier stellten den Betrieb ihrer Linien Richtung Gusterath, Gutweiler und Bonerath (VG Ruwer) am Nachmittag ein. Auch im Bahnverkehr kam es zu Ausfällen und Verspätungen.Extra

"Schnee ohne Ende", "alles weiß", "kalt und eklig" und "es schneit immer noch kräftig weiter": Bei Facebook diskutiert man über die kalten Temperaturen, die Mitte März schon wieder über die Region hereingebrochen sind, genauso wie über allerlei Ärgernisse auf glatten Straßen. Auf der Volksfreund-Seite beschweren sich mehrere User über nicht angerückte Räumdienste oder berichten von Problemen für LKW. Bei der Facebook-Gruppe Blitzer ist das Schritttempo auf der Autobahn ein Thema: Liegt in Trier ein bisschen Schnee, könnten die meisten kein Auto mehr fahren, findet dort ein Mann und muss daraufhin erfahren: "So manch einer kann das auch ohne Schnee nicht." "Bis 1. Mai dauert\\'s eben noch. Warum beklagt ihr euch dauernd?", fragt einer unserer Online-Leser. Es sei nun mal eben Winter. Andere wünschen sich: "Hoffentlich hört das bald wieder auf!" Und manch einer findet es einfach nur: "Besch...neit!" eib

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