Nach Feuer in Cattenom: Rheinland-Pfalz fordert endgültige Abschaltung

Cattenom/Trier · Im Atomkraftwerk Cattenom hat am Freitag ein Transformator gebrannt. Einer von vier Reaktorblöcken schaltete dabei ab. Verletzt wurde nach offiziellen Angaben niemand, es sei keine radioaktive Strahlung freigesetzt worden. Vertreter der rheinland-pfälzischen Landesregierung fordern nun die endgültige Abschaltung des Pannen-Kraftwerks.

 Feuer im Atomkraftwerk Cattenom am Freitag, 7. Juni. Das Foto des Twitter-Nutzers @wpmath zeigt dunkle Rauchwolken über dem AKW. Betroffen war ein Transformator im nicht-nuklearen Bereich.

Feuer im Atomkraftwerk Cattenom am Freitag, 7. Juni. Das Foto des Twitter-Nutzers @wpmath zeigt dunkle Rauchwolken über dem AKW. Betroffen war ein Transformator im nicht-nuklearen Bereich.

Foto: @wpmath/Twitter
 Feuer im Atomkraftwerk Cattenom am Freitag, 7. Juni. Das Foto des Twitter-Nutzers @wpmath zeigt dunkle Rauchwolken über dem AKW. Betroffen war ein Transformator im nicht-nuklearen Bereich.

Feuer im Atomkraftwerk Cattenom am Freitag, 7. Juni. Das Foto des Twitter-Nutzers @wpmath zeigt dunkle Rauchwolken über dem AKW. Betroffen war ein Transformator im nicht-nuklearen Bereich.

Foto: @wpmath/Twitter

Kurz nach 14 Uhr am Freitag verbreitete der französische Energiekonzern EDF, der das Kernkraftwerk Cattenom betreibt, über den Internetdienst Twitter die Nachricht: Gegen 13.30 Uhr sei es zu einem Brand in einen Transformator außerhalb der nuklearen Zone gekommen . Die ersten Fotos, die sich übers Internet verbreiten, zeigen dichten, schwarzen Rauch über dem Kraftwerk. Möglicherweise hat in Brand geratenes Öl für den weithin sichtbaren Qualm gesorgt. Die Rauchsäule war auch in Luxemburg und im Saargau zu sehen.

Der erste von vier Reaktorblöcken schaltete sich automatisch ab. Der interne Notfallplan wurde ausgelöst. Ein Teil der Mitarbeiter der Anlage wurde in Sicherheit gebracht. Rund 50 Feuerwehrleute eilten zu der Brandstelle. Gegen 15 Uhr vermeldete EDF, dass der Brand unter Kontrolle sei, kurz nach 16 Uhr hieß es, er sei gelöscht. Es sei niemand verletzt worden. Ein Feuerwehrmann sagte dem lothringischen Nachrichtenportal Lor’Actu.fr , dass zwei Personen wegen Schocks behandelt wurden. Gefahr für Umwelt und die nahe dem Kraftwerk lebenden Menschen soll nicht bestanden haben.
Der in Brand geratene Trafo versorgt Reaktor eins mit Strom. Die französische Atomaufsicht ASN schickte nach dem Zwischenfall zwei Inspektoren in das Kraftwerk, um die Ursache des Brandes zu überprüfen.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) forderte eine lückenlose Aufklärung. Cattenom müsse endgültig vom Netz genommen werden, sagte Lewentz dem Volksfreund. Eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Energieministeriums sagte, man könne nicht von einer Katastrophe sprechen, deswegen sei eine Information der Bevölkerung nicht erfolgt. "Auch wenn nach allem, was wir derzeit von der französischen Atomaufsicht wissen, keine Gefahr für die rheinland-pfälzische Bevölkerung bestand, wird einmal mehr klar, Cattenom ist und bleibt ein Pannen-Kraftwerk", sagte Energieministerin Eveline Lemke (Grüne).

Von der für Katastrophenschutz zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier war am Freitagnachmittag keine Auskunft zur Lage zu bekommen.

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Hintergrund: Keine erhöhte Strahlung in der Region
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