Bundeswehr-Panzer Puma wird 1,2 Milliarden Euro teurer
Trier/Berlin · Das Verteidigungsministerium bekommt nach Informationen des Trierischen Volksfreunds Probleme mit einem weiteren Vorzeige-Projekt. Der bei der Wehrtechnischen Dienststelle in Trier erprobte Schützenpanzer Puma ist technisch mangelhaft. Auch die Angaben des Ministeriums zu den Kosten passen nicht so recht zusammen.
Längst sollten die in Afghanistan eingesetzten deutschen Soldaten im neuen Schützenpanzer Puma besser vor feindlichen Angriffen geschützt sein, als dies im alten Panzer Marder möglich ist. Laut Bundesverteidigungsministerium werden die ersten Serienfahrzeuge allerdings frühestens 2014 geliefert, mit sechs Jahren Verspätung.
Grund für die Verzögerung: Nach Informationen des Trierischen Volksfreunds haben die seit 2007 laufenden Fahrzeugtests bei der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD 41) in Trier gezeigt, dass der Puma erhebliche Mängel hat - unter anderem, weil Fahrwerk und Motor nicht zum hohen Gewicht des Panzers passen.
Das Ministerium bestätigt auf TV-Anfrage, dass es bei dem Milliardenprojekt technische Probleme gebe. Obwohl die "Abarbeitung der Problemfelder zu Verschiebungen der Projektmeilensteine" geführt habe, verursache der Panzer "keine Mehrkosten", teilt ein Sprecher mit.
Eine Aussage, die nicht dazu passt, dass der Preis des Puma - der mit sieben Millionen Euro pro Stück ohnehin schon der teuerste Schützenpanzer der Welt werden sollte - vom Ministerium inzwischen mit zehn Millionen Euro beziffert wird. Die Kosten des gesamten Rüstungsprojekts belaufen sich einem Ministeriumssprecher zufolge aktuell auf 4,3 Milliarden Euro. 2009 war noch von 3,1 Milliarden Euro die Rede.
Die Steuerzahler müssen für das Rüstungsprojekt also mindestens 1,2 Milliarden Euro mehr aufbringen. Und das, obwohl die Zahl der bestellten Fahrzeuge zwischenzeitlich reduziert wurde: Statt 405 sind nur noch 350 Puma geordert. Zum Vergleich: Das gescheiterte Drohnenprojekt Euro-Hawk hat die Steuerzahler 600 Millionen Euro gekostet.
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