Großbrand in Kelberg verursacht Schaden in Millionenhöhe – 170 Wehrleute im Einsatz

Kelberg · Schaden in Millionenhöhe hat ein Brand in Kelberg (Vulkaneifelkreis) verursacht. In der Nacht zum Dienstag war das Feuer ausgebrochen und griff auf drei Firmen mit vier Hallen über. Rund 170 Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Kelberg, Ulmen, Gerolstein und dem Kreis Daun waren im Einsatz. Auch über Nacht wird eine Brandwache den Brandort im Blick halten.

 Völlig zerstört wurden mehrere Firmenhallen im Gewerbegebiet von Kelberg

Völlig zerstört wurden mehrere Firmenhallen im Gewerbegebiet von Kelberg

Foto: Helmut Gassen
 Der Schaden geht in die Millionenhöhe.

Der Schaden geht in die Millionenhöhe.

Foto: Helmut Gassen

Eine große schwarze Wolke aus Rauch steht noch am Morgen über Kelberg, im Gewerbegebiet "Steinrausch" sitzen Herbert Bauer und Reinhold Etten in einem nicht von Feuer betroffen Gebäude. Beide sind Chefs der Firma Bauer & Etten die sich auf die CNC-Zerspanungstechnik spezialisiert hat.

Ihre Firma liegt in Schutt und Asche, Maschinen im Wert von mehreren hunderttausend Euro sind zerstört, die auszuliefernde Ware für Kunden ist verbrannt. "Der Aufbau von 18 Jahren Arbeit ist in Stunden zerstört worden, alles ist weg. Wir müssen jetzt schauen, wie wir das mit den Kunden abwickeln", sagt Reinhold Etten nachdenklich. Neun Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen und war seit 1995 in der angemieteten Halle.

Auch die Hallen der Firmen TechniForm mit Spritzgießerei, Werkzeugbau sowie einer Baugruppenmontage und TechniSat wurden durch den Brand betroffen, insgesamt vier Hallen sind weitestgehend zerstört. Werkzeuge von hohem Wert zum Herstellen von Kunststoffprodukten, Kunststoffspritzmaschinen, CNC Maschinen, Kunststoffgranulate, Aluminium, Kartons, Pappe zum Verpacken und Fertigprodukte sind verbrannt.
Als die Feuerwehren zum Brandort kamen, stand alles in Flammen. Mitten in der Nacht, gegen 1.27 Uhr, wurde Alarm ausgelöst, Mitarbeiter der Nachtschicht einer Firma hatten das Feuer bemerkt und die Polizei alarmiert. 170 Einsatzkräfte eilten aus allen Himmelsrichtungen zum Großbrand und versuchten bei eisigen Temperaturen das Feuer zu löschen. Zuerst wurde das Wasser aus dem Löschbehälter Kelberg, der 200.000 Liter fasst, zum Löschen des Feuers verwendet.

"Das ging auch ganz gut, bis er leer war, danach haben wir eine 2,3 Kilometer lange Leitung nach Köttelbach gelegt, doch die ist uns dann vor dem Tanklöschfahrzeug eingefroren", erzählt Einsatzleiter Albert Berens. Nach einiger Zeit schafften sie es, das Problem zu beheben. Dennoch waren die Wehrleute erfolgreich. So schafften sie es unter anderem, einen Tank mit 15.000 Liter Heizöl vor dem Flammen abzuschirmen.
"Erst um 4.30 Uhr hatten wir den Brand unter Kontrolle. Bis wir komplett fertig sind, wird es wohl bis Mittwoch dauern", berichtet Einsatzleiter Albert Berens.

Was den Feuerwehrleuten das Löschen neben Kälte und Glatteis erschwerte, waren die eingestürzten und verbogenen Stahlträger in den Hallen. "Dieses Wirrwarr aus einem Stahlgeflecht hindert uns weiterhin daran, in den Hallen die immer wieder aufschwellenden Brandherde zu löschen", sagte Berens am Dienstagvormittag. "Wir werden sie wohl mühsam mit Schneidbrennern durchschneiden müssen, um dann Halle für Halle sukzessive ablöschen zu können", sagte er weiter. Weiteres Problem: die rissigen und somit einsturzgefährdeten Hallenwände.

Wodurch das Feuer entstanden ist, kann noch nicht gesagt werden. Am Dienstag konnten die Brandermittler der Kriminalpolizei Wittlich die Brandstelle noch nicht betreten. Die Arbeiten der Feuerwehr dauerten bis in den Abend an. Nach Angaben der Feuerwehr-Einsatzleitung vor Ort wird die Feuerwehrmannschaft für die Nacht noch einmal komplett ausgetauscht. Zehn bis zwölf Wehrleute der Feuerwehren Lierstal und Neichen halten Brandwache.

Ein Gutachter soll am Mittwochvormittag den Brandort untersuchen. Den Schaden beziffert die Polizei aktuell auf deutlich über einer Million Euro.

Wegen der Löscharbeiten kam es zwischenzeitlich auch zu einer starken Rauchentwicklung. Die Bevölkerung in Kelberg und den den angrenzenden Ortschaften wurde vorsorglich mit Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, sich im Haus aufzuhalten und Türen und Fenster zu schließen. Luft- und Wasserproben sollen nun schnellstmöglich Aufschluss darüber geben, ob das Gebiet übermäßig mit Schadstoffen belastet ist.

Aktualisiert am Dienstag, 26. November um 15.45 Uhr.

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