Wittlich/Cochem. Bereits seit mehreren Jahren gibt es Gespräche darüber, ob das Moseltal sich um den Titel "Welterbe" der Unesco bewerben soll. Um die Interessierten zusammen zu bringen und den Bedarf zu ermitteln, soll sich nun ein Verein gründen. Der Termin dazu steht bereits fest: 19. Mai im Kreishaus in Cochem-Zell. "Einer musste es machen - und da blieb es an mir hängen," sagt Manfred Schnur, Landrat im Kreis Cochem-Zell und schmunzelt. Freilich liegt sein Landkreis auch in der "goldenen Mitte" des deutschen Abschnitts des Moseltals, weshalb die Wahl vielleicht auch bewusst auf ihn fiel. Schnur versichert: "Das war kollegial abgestimmt". Darüber, dass die Idee durchaus positiv zu betrachten ist, sind sich auch die Anliegergemeinden einig. Sowohl die Stadt Trier als auch der Landkreis Bernkastel-Wittlich haben Interesse bekundet, dieses Ziel bei Bedarf zu verfolgen. All diese Interessen zu bündeln, ist Ziel des Vereins. "Ob wir uns letztlich um den Titel "Unesco-Welterbe" bewerben, steht noch nicht fest. Das soll jetzt erst erörtert werden," sagt Schnur. Das Thema durchdringe viele Bereiche des öffentlichen Lebens.
Bereits vor mehreren Jahren habe es schon Gespräche mit der Landesregierung und erste Treffen mit den benachbarten Landräten und Vertretetern der Städte Trier und Koblenz gegeben, so Schnur. Da man ohnehin zur Bewerbung eine Rechtsform brauche, habe man sich geeinigt, einen Verein zu gründen. "Darin wollen wir die Interessen bündeln, es soll dann evaluiert werden, wer was will." Das sei freilich noch ein langer Weg, so Schnur. Es gehe dabei auch um grundsätzliche Fragen der regionalen Entwicklung, nicht nur um den Tourismus. Zur Vereinsgründung würden neben den Kommunen auch die Kammern eingeladen. Der Name des Vereins soll dann "Weltkulturerbe Moseltal" lauten, so Schnur.
Wie weit das Moseltal letztlich für die Bewerbung um den Titel gefasst werde, stehe noch nicht fest. Man könne sich durchaus vorstellen, Luxemburg einzubeziehen. Ob Frankreich mitziehe, sei eher fraglich, so Schnur. Aber das sei noch alles offen. Schnur: "Wir wollen eine erste Zelle bilden."