Könener Umgehung erst 2016 fertig – Bauarbeiten führen zu kurzzeitiger Vollsperrung der L 138

Konz/Wasserliesch · Die Bauarbeiten an der 20 Millionen Euro teuren B 51-Ortsumgehung für Konz-Könen liegen nicht mehr im ursprünglichen Zeitplan. Die ersten Autofahrer werden wahrscheinlich erst im Jahr 2016 über die neue Trasse fahren. Am Dienstag kommt es erstmals zu einer Vollsperrung wegen Arbeiten an einer Brücke.

 Links die B 419 an der Mosel, rechts die L 138 und der Rand des Gewerbegebietes Granahöhe: Hier entsteht die größte Brücke für die B 51neu.

Links die B 419 an der Mosel, rechts die L 138 und der Rand des Gewerbegebietes Granahöhe: Hier entsteht die größte Brücke für die B 51neu.

Foto: Portaflug

Dass zwischen Konz-Könen, Tawern und Wasserliesch etwas Großes entsteht, ist nicht mehr zu übersehen. Spätestens seitdem die Arbeiter an der Kreisstraße 112 und zwischen der L 138 sowie der B 419 buddeln, planieren und bauen, haben alle kapiert, dass hier die 20 Millionen Euro teure B 51neu gebaut wird - eine Ortsumgehungsstraße für Konz-Könen.

Nächtlicher Umweg nötig

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 22. und 23. April, ist erstmals eine Vollsperrung wegen der Bauarbeiten an dem Großprojekt nötig. Die L 138 zwischen Konz und Wasserliesch wird von 22 bis 6 Uhr gesperrt sein. Laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) wird dann ein Traggerüst für die größte Brücke der Umgehung aufgelegt. Der LBM rechne zwar nicht damit, dass viele Autofahrer von der Sperrung betroffen seien, werde aber eine Umleitung ausschildern, sagt Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des LBM in Trier.
Die Brücke führt an der Stelle später über die kurzzeitig gesperrte Landesstraße und die Bahnstrecke vom Gewerbegebiet Granahöhe zur B 419. Schon jetzt sind dort die Fortschritte an dem imposanten Bauwerk zu sehen.

Dass es mit dem Bau der Umgehung vorangeht, ist auch an der K 112 zwischen Könen und Tawern nachzuvollziehen, wo die Arbeiter eine Unterführung für die Kreisstraße bauen. Im Wald zwischen den beiden Orten entsteht zurzeit zudem eine Brücke für einen Wirtschaftsweg. Schon fertig sind eine Grünbrücke und eine Überführung für einen Wirtschaftsweg. Abgeschlossen sind auch die Arbeiten an einem Kreisel und einer Brücke im Gewerbegebiet Granahöhe (der TV berichtete).

Ausschreibung für Trasse läuft

Noch wichtiger für das Gesamtprojekt: "Derzeit werden die Ausschreibungsunterlagen für die Erd-, Entwässerungs- und Oberbauarbeiten der kompletten Trasse erstellt", sagt Bartnick. Der stellvertretende Behördenleiter kann noch nicht genau datieren, wann die Arbeiten an der Trasse beginnen. Weil es sich um ein EU-weites Vergabeverfahren handele, sei mit einer längeren Wertungs- und Vergabephase zu rechnen, sagt er. Trotz aller Fortschritte ist deshalb klar, dass es bei dem Gesamtprojekt zu Verzögerungen kommt. Ursprünglich sollte die Umgehungsstraße im Jahr 2015 fertig sein, jetzt geht der LBM von einer Freigabe der Strecke im Jahr 2016 aus. Bartnick begründet das mit Erkenntnissen aus der Ausführungsplanung und Baugrunduntersuchungen sowie der Witterung im nassen Jahr 2013.

Die Könener reagieren gelassen auf die Verzögerung. "Selbst wenn es ein Jahr später wird, ist das nicht schlimm. Das Wichtigste ist, dass gebaut wird", sagt Erwin Carl, der Sprecher der Bürgerinitiative, die 16 Jahre lang für den Bau der Umgehungsstraße gekämpft hat. ER bedankt sich sogar bei den Landes- und Bundespolitikern, die den Bau ermöglicht haben. Auch beim Könener Ortsvorsteher Detlef Müller hält sich die Enttäuschung über die Verzögerung in Grenzen: "Wir haben jetzt so lange darauf gewartet - da wird es uns auch nicht umbringen, wenn es ein wenig länger dauert." Extra Neue Spur für B 51

Könener Umgehung erst 2016 fertig – Bauarbeiten führen zu kurzzeitiger Vollsperrung der L 138
Foto: Birgit Kaiser

Neue Linksabbiegerspur an der Konzer Saarbrücke: Solange die B 51neu-Ortsumgehung noch nicht fertig ist, rollen weiterhin etwa 15 000 Autos und Lastwagen über die B 51 im Konzer Stadtteil Könen. Ein Nadelöhr auf der Strecke ist die abknickende Vorfahrt an der Konzer Saarbrücke. Nach einem Vorort-Termin im Januar sollte dort kurzfristig eine Linksabbiegerspur eingerichtet werden, damit Fahrzeuge besser an der Stelle Richtung Konz durchkommen (der TV berichtete). Passiert ist bisher jedoch noch nichts. Der Landesbetrieb Mobilität erläutert auf TV-Anfrage den Sachstand: Bernd Hölzgen, Geschäftsführer des Landesbetriebs Mobilität (LBM) habe die Trierer Zweigstelle der Landesstraßenbaubehörde zwischenzeitlich beauftragt, "die Grundlagen für die Planung einer Linksabbiegespur zu erarbeiten", sagt Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Leiter des LBM in Trier. Eine grobe Planung liegt auch schon vor.

Bartnick betont aber: "Der Verkehrsknoten ist hoch belastet. Hier darf es durch bauliche Veränderungen zu keiner Verschlimmbesserung kommen." Eine Studie, ob die Linksabbiegerspur Vorteile bringen würde, ist anscheinend noch nicht ausgewertet worden. Bartnick sagt zumindest, dass noch nachgewiesen werden müsse, ob die Spur Vorteile bringe. Weil die Planung mit Sicherheit in Rechte anderer eingreife, müsse ein Rechtsverfahren eingeleitet werden. "Deshalb ist eine zeitliche Prognose zurzeit noch nicht möglich", heißt es beim LBM in Trier. cmk

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