26 Stufen warten auf Sanierung

Bitburg · Weil die Treppe zwischen Römerquell und Wittlicher Straße in einem schlechten Zustand ist, wurde sie bereits vor Jahren gesperrt. Aus Kostengründen hat der Stadtrat im Frühjahr 2012 entschieden, die Treppe komplett zu entfernen. Passiert ist seitdem jedoch nichts.

Bitburg. Hier und da haben sich bereits einzelne Triebe ihren Weg durch die immer größer werdenden Abstände zwischen den Steinplatten gesucht. Auch der Löwenzahn kann sich ungestört entwickeln.
Und trotzdem ist das, was die Wittlicher Straße mit der Wohnstraße Am Römerquell verbindet, noch eindeutig als Treppe zu erkennen. Würde man den Abschnitt, der geschützt zwischen zwei Bauzäunen liegt, also ganz der Natur überlassen, so wäre diese mit der kompletten Vereinnahmung des Bauwerks noch ein Weilchen beschäftigt.
"Seit drei Jahren liegt das nun so da", sagt eine Anwohnerin der Straße Am Römerquell. "Würde diese Treppe vor dem Rathaus stehen, wäre schon längst etwas passiert", ist sie überzeugt. Genau wie ihre Nachbarin, die sich ebenfalls über das eingezäunte Stufen-Biotop ärgert, will sie in der Zeitung namentlich lieber nicht genannt werden. Doch dass beide ein Problem mit der Treppe haben, ist im Rathaus bekannt. Sie hätten deswegen schon des Öfteren mit der Stadtverwaltung Kontakt aufgenommen, erklären beide. Auch Monika Novak hat sich in dieser Angelegenheit schon mit der Stadt auseinandergesetzt. Sie hat sogar vor ein paar Jahren Unterschriften für den Erhalt der Treppe gesammelt, während sich ein anderer Bürger zudem dazu bereit erklärte, mit finanzieller Unterstützung der Stadt die Restaurierung der Treppe selbst in Angriff zu nehmen. Doch daraus ist nichts geworden. Weshalb Monika Novak die Hoffnung längst aufgegeben hat. Sie selbst wohnt zwar nicht im Römerquell, sondern in der Albrecht-Altdorfer-Straße, in Nähe des Ostrings. Doch wie Novak erklärt, habe auch sie die Treppe viel genutzt. "Wenn man zu Fuß Richtung Norden will, dann ist das der kürzeste Weg", sagt sie.
Genau genommen war es der kürzeste Weg. Denn dass die Treppe erneuert wird, ist weder wahrscheinlich noch gewollt. Rund 40 000 Euro würde eine Sanierung der Treppe nach Schätzung der Stadt kosten. Deshalb beschloss der Stadtrat bereits vor zwei Jahren mehrheitlich, die Treppe zu schließen. Und bei diesem Beschluss, mit dem schließlich auch die Entwidmung der 26 Stufen einherging, ist es bislang geblieben.
"Das Problem ist, dass eigentlich ein Nachbar, der direkt daneben wohnt, die Treppe kaufen wollte und dann auch in Eigenleistung alles zurückbauen wollte", sagt Berthold Steffes, Leiter des städtischen Tiefbauamts. Doch irgendwie sei auch das im Sande verlaufen. Dass der derzeitige Zustand alles andere als befriedigend sei, dessen sei sich die Stadt durchaus bewusst, räumt Steffes ein. Deswegen wolle man sich jetzt noch einmal mit dem Nachbarn in Verbindung setzen. Sollte das zu keinem Ergebnis führen, werde sich die Stadt wohl selbst um einen Rückbau der Treppe kümmern müssen.

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