So geht das Grenzlandtreffen: 60 000 Besucher, 32 Tanz- und Musikensembles aus zwölf Ländern und jede Menge Programm

Die meisten Besucher des Folklore-Festivals sind Wiederholungstäter. 60 000 Gäste erwartet die Stadt Bitburg auch dieses Jahr über die vier Festivaltage von Freitag, 11., bis einschließlich Montag, 14. Juli. Für Einsteiger wie auch erfahrene Gäste gibt das Festival-ABC einen Überblick.

A ngefangen hat alles 1965. Damals hat die Stadt Bitburg mit einer 1250-Jahr-Feier ihre erste urkundliche Erwähnung im Jahr 715 gewürdigt. Es gab ein Fest mit 65 Gruppen aus zehn Ländern - vorwiegend aus dem benachbarten Ausland. Das "Europäische Grenzlandtreffen" war geboren.

B itte ein Bit! Bitburger Pils fließt in rauen Mengen frisch vom Fass. Doch die Gastronomen halten sich bedeckt, wenn es um Literangaben geht. Wer lieber rollt als trinkt, ist beim Bierfassrollen am Samstag, 14.30 Uhr, richtig.

C oronation Brass aus Caerphilly in Wales, dürfte die einzige Formation auf der Insel sein, die die Hymne "Hei lustisch Beberiger Jungen" im Repertoire hat. Die Band ist Stammgast in Bitburg.

D eutschland. Nicht nur, weil die Heimat - etwa mit Volkstanzgruppe, Musikvereinen und mehr - beim Fest vertreten ist, sondern weil am Sonntagabend das WM-Endspiel gezeigt wird - in der Stadthalle und am Sektstand.

E inzug der Nationen ist die große Show am Samstag, 20 Uhr, bei der spätestens, wenn die Europa-Hymne erklingt und auf der Bühne ein buntes Fahnenmeer weht, Gänsehaut garantiert ist. Die Show gehört neben dem Umzug am Sonntag, 14.30 Uhr, zu den Höhepunkten des Festes.

F olklore-Festival, genau genommen Europäisches Folklore-Festival ist seit 1990 der amtliche Name des Spektakels. Aber das hat sich in der Eifel nicht ganz durchgesetzt, die meisten sagen nach wie vor…

G renzlandtreffen. Punkt.

H unger braucht keiner zu leiden. An etlichen Ständen ist von Schwenkbraten über Pizza bis zu Nasi Goreng für jeden Geschmack gesorgt.

I -Tüpfelchen ist der Montag. Das ist der Tag der Bitburger. Viele Firmen geben ihren Angestellten frei. Der Festplatz ist schon mittags voll. Arbeiten macht nach drei Festtagen eh keinen Sinn. Also: Nix wie hin.

J agsthausen ist der Heimatort der Götz Buam. Die Musiker, die Hits im Egerländer-Sound spielen, kommen dieses Jahr zum 29. Mal zum Folklore-Festival nach Bitburg. Wenn weit nach Mitternacht im Festzelt noch mal "Rosamunde" erklingt und das ganze Festzelt singt, marschieren die Götz Buam durch die Reihen, stehen auf den Tischen und sorgen für Stimmung.

K üchen-Chef Willi Schabo und seine DRK-Mannschaft versorgen beim Haus der Jugend die Musiker und Tänzer. Neun Kilogramm Zwiebeln, 80 Kilo Hackfleisch und 50 Kilo Nudeln: So bekommt man 1000 Leute mit Nudeln-Bolognese satt.

L eute treffen ist Programm. Wer nicht dabei ist, wird vermisst. Der harte Kern zieht vier Tage am Stück durch - Wiedersehen macht Freude!

M exiko ist die Heimat der Compania Danza Soy, die dieses Jahr die weiteste Anreise nach Bitburg hat: Luftlinie, knapp 10 000 Kilometer. Die Gruppe hat ab Samstag sechs Auftritte.

N achtschwärmer: Wenn es Nacht wird in Harlem, sind in Bitburg gewöhnlich längst die Bürgersteige hochgeklappt. Aber das ist über die vier Festtage anders. Wer will, kann durchmachen (siehe auch Z).

O rdentlich betrunken sollte man mindestens einmal über die Festtage gewesen sein, sonst hat irgendwie irgendwas gefehlt.

P ostplatz-Pause herrscht diesmal wegen der Bauarbeiten. 2015 ist der Postplatz, der offiziell Am Spittel heißt, wieder als Spielstätte dabei - frisch gepflastert und neu beleuchtet.

Q ueen ist eine Legende. Die Queen-Revival-Band lässt diese Legende Freitagabend, 20 Uhr, bei der Rocknacht im Festzelt auferstehen - mit Frontman Harry Rose als Freddy Mercury.

R ummel, Rumba, Rambazamba: In der ganzen Stadt gibt es Tanz und Musik an allen Ecken und Enden. Und am Beda-Platz sind Fahrgeschäfte, Schießbuden und Karussells aufgebaut.

S onne oder Sauwetter, das ist die Frage, die Festgäste wie Veranstalter umtreibt. Es wird gebetet, Lichter in Kirchen angezündet und wenn es nicht anders geht, feiert Bitburg sich im Regen warm. Wäre nicht das erste Mal.

T reff der Kulturen heißt nicht nur das vom TV moderierte Programm am Samstag, 10 Uhr, das diesmal ausnahmsweise auf dem Fest- und nicht am Postplatz ist. Treff der Kulturen ist Motto des ganzen Festivals (siehe V).

U msonst - ob Treff der Kulturen, Einzug der Nationen, Festumzug oder die Abschiedsgala am Montag, 20 Uhr: Der Eintritt zu allen Programmpunkten ist frei.

V ölkerverständigung mit Hand und Fuß ist beim Folklore-Festival Programm. Da tanzen abends auf dem Festplatz nach ihren Auftritten Italiener mit Bulgaren, Schweden haben 2013 nachts am Sektstand spontan einen Lichtertanz aufgeführt, und auch das eine oder andere Ehepaar soll sich schon bei diesem Fest kennen- und liebengelernt haben.

W ein, Weib und Gesang. Wer denn wirklich und wahrhaftig kein Bier mag, muss trotzdem nicht verdursten. Am Stand des Lions Clubs gibt es Wein und Sekt, den man für einen guten Zweck trinken kann. Ja, wenn es hilft…

X XL ist das Folklore-Festival auf jeden Fall was die Besucherzahl angeht. Zwischen 60 000 und 80 000 Besucher bevölkern nach Angaben der Polizei Jahr für Jahr die Stadt über die vier Festivaltage. Wie die Polizei es schafft, diese Massen so exakt zu zählen, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Y amaika ist zwar nicht dabei. Dafür kommen Tanz- und Musikensembles aus zwölf Ländern: Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Belgien, Großbritannien, Malta, Polen, Rumänien, Bulgarien, Litauen, Russland und Mexiko nach Bitburg.

Z um Nachhausegehen ist es eigentlich immer zu früh, erst recht morgens um 5 Uhr.
Dagmar SchommerSie sind auch beim Folklore-Festival und posten Fotos und Texte bei Twitter? Hier sammeln wir Tweets mit dem Hashtag #folkbit .

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