Kell. Erfolg ist schön, schafft manchmal aber auch Probleme. Das Seefest in Kell ist dafür ein gutes Beispiel. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Aussteller beim Bauern- und Handwerkermarkt ständig gewachsen. Und auch in puncto Publikumszuspruch gibt es in der ganzen Verbandsgemeinde (VG) mit der Keller Kirmes plus Tierschau nur noch eine bekanntere Veranstaltung. Bei gutem Wetter - wie es 2012 der Fall war - wurden schon um die 5000 Besucher beim Seefest gezählt. Bisher konzentrierte sich das Geschehen aber ausschließlich auf den Uferstreifen zwischen dem Fronhof und dem Bootshaus. Dort wurde es aber immer enger, so dass sich bei Walburga Meyer die kritischen Rückmeldungen häuften: "Von Ausstellern und Besuchern haben wir zunehmend die Frage zu hören bekommen, warum wir das Fest nicht rund um den See machen und damit mehr Platz schaffen", sagt die Leiterin der Keller Tourist-Info, die das Fest federführend veranstaltet.
Diese Anregung haben Meyer und ihre Mitarbeiter nun für die 13. Auflage am Sonntag, 27. Juli, aufgegriffen. Denn erstmals wird das gesamte Seeufer zur Festmeile. Die insgesamt rund 115 angemeldeten Aussteller werden ihre Stände dabei an vier Standorten aufbauen - und zwar im unmittelbaren Umfeld der am See angesiedelten Gastronomiebetriebe und des Domizils des Angelvereins. Konkret heißt das: Ein Teil der Händler postiert sich am Fronhof. Die anderen Marktleute öffnen ihre Stände ab 11 Uhr entweder unterhalb des Landal-Feriendorfes, im Bereich von Seehotel beziehungsweise dem Restaurant Hau\'s am See sowie am Bootshaus. "Zwischen den einzelnen Standorten besteht Blickkontakt. Außerdem verbindet der ebene Seeuferweg die einzelnen Punkte miteinander", betont Meyer. Wer den See einmal umrundet und damit an allen Ständen vorbeischauen will, hat eine überschaubare Wegstrecke von zwei Kilometern vor sich.
"Wir haben unsere Pläne natürlich im Vorfeld mit den Seeanrainern besprochen. Sie waren bisher ja nur am Rand beteiligt und sind alle von dem neuen Konzept überzeugt", sagt Meyer.
Auch die Marktleute wurden vorab über die Neuerung informiert. In ihren Reihen habe es zwar durchaus geteilte Meinungen gegeben. "Aber ich denke, dass wir Überzeugungsarbeit leisten konnten", sagt Meyer.
Zwar wird sich nun das Geschehen beim Seefest etwas mehr verteilen. "Aber wir haben sowohl für die Anbieter als auch für die Besucher die Rahmenbedingungen günstiger gestaltet", so Meyer.
Beim bevorstehenden 13. Seefest haben die Veranstalter bewusst auf ein Musikprogramm verzichtet. "Das lassen wir uns für die Zukunft zwar offen. Aber wir wollen auch nicht zu viele Neuerungen machen und erst mal schauen, wie das neue Konzept ankommt", sagt die Chefin der Tourist-Info. Allerdings ist auch ihr bewusst: "Der Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet, ist und bleibt das Wetter."
Für die Besucher des Seefests stehen an allen vier Standpunkten kostenlose Parkplätze zur Verfügung.
Extra

Angebote beim Markt: Insgesamt rund 115 Aussteller haben sich für den Bauern- und Handwerkermarkt beim 13. Keller Seefest angemeldet. Ihr Sortiment reicht von Schmuck über Gartendekoration bis hin zu Glaskunst, Näharbeiten und Töpferwaren. Die Produkte sind vielfach handgemacht. Die Besucher erwartet darüber hinaus ein großes kulinarisches Angebot mit einer Vielzahl an regionalen Spezialitäten. Für die kleinen Seefest-Besucher stellt das Animationsteam des Landal-Feriendofs ein abwechslungseiches Programm - unter anderem mit Hüpfburg und Kinderschminken - auf die Beine. ax