Mit dem Auto den Nationalpark entlang

Schwollen/Thalfang · Das Nationalpark-Projekt nimmt langsam Formen an. Ein Gutachten hat kürzlich Vorschläge für Erlebnisportale gemacht, die quasi als Anlaufstellen dienen. Jetzt meldet sich ein Unternehmer aus Schwollen mit einer Idee: eine Panoramastraße durch dörfliche Regionen und schöne Natur.

 „Von Hettenrodt aus in Richtung Leisel ist der Ausblick atemberaubend“, sagt Marco Schupp. Er hat die Idee einer Panoramastraße entlang des Nationalparks entwickelt. Foto: Reiner Drumm

„Von Hettenrodt aus in Richtung Leisel ist der Ausblick atemberaubend“, sagt Marco Schupp. Er hat die Idee einer Panoramastraße entlang des Nationalparks entwickelt. Foto: Reiner Drumm

Schwollen/Thalfang. Mit Spannung verfolgt Marco Schupp die Entwicklung des Nationalpark-Projekts, in dem er große Chancen für die Region sieht. Nachdem es bereits zahlreiche Ansätze für attraktive Angebote für Wanderer, Radfahrer und sogar für Reiter gibt, vermisst der Geschäftsführer der Hochwald Sprudel GmbH ein Angebot für Autofahrer.
"Und dabei werden die meisten Besucher des Nationalparks sicherlich mit dem eigenen Wagen anreisen und auch die Attraktionen mit dem Auto ansteuern." Schupp ist begeistert von der "unberührten Hunsrücklandschaft, die man hier auf den Höhenzügen noch erleben kann". Gerade von Hettenrodt aus in Richtung Leisel sei der Ausblick besonders atemberaubend, schwärmt der Jungunternehmer - "und derzeit auch noch nicht von Windrädern verstellt". Bei einer seiner Fahrten von Schwollen Richtung Schmuckstadt hatte der 36-Jährige die Idee einer Panoramastraße, die Idar-Oberstein und Birkenfeld fernab der Schnellstraßen verbindet, durch dörfliche Regionen und schöne Natur führt - immer entlang der Grenze des künftigen Nationalparks.
Hinter Birkenfeld könnte die Panoramaroute weiterführen ins Traunbachtal oder gar über Brücken, Eisen, Otzenhausen, Neuhütten, Muhl, Börfink und Allenbach das künftige Schutzgebiet komplett umrunden. Die Kosten hielten sich im Rahmen, meint Schupp: Schmale, meist gut ausgebaute Straßen gibt es bereits, nur die Beschilderung müsste von Grund auf neu geschaffen werden.
Gute Beschilderung nötig


Im Urlaub nutzt Marco Schupp - wie viele andere Autofahrer - gern ausgeschilderte Touristikstraßen, wie es sie überall auf der Welt gibt. Mithilfe einer guten einheitlichen Beschilderung fällt es Ortsunkundigen leicht, die schönsten Aussichtspunkte, nette Lokalitäten, Sehenswürdigkeiten oder Rast- und Campingplätze anzusteuern.
"So etwas fehlt bei uns", sagt er. Im Norden und Osten gibt es die Deutsche Edelsteinstraße (DES) die ein solches Konzept ansatzweise verfolgt.
Schupps Idee ist es, "die Deutsche Edelsteinstraße mit dem Nationalpark zu verbinden". "Hunsrückpfad - Entlang der Nationalparkpassage" ist der Arbeitstitel, unter dem Marco Schupp seine Idee unter anderem bereits dem Wirtschaftsrat und dem Herrsteiner Verbandsgemeindebürgermeister Uwe Weber, der auch Vorstandsmitglied im Förderverein DES ist, vorgestellt hat. Das detaillierte Konzept, das bereits etliche Seiten füllt, wurde unter anderem bereits mit Ideen von Ex-Landrat Dr. Ernst Theilen und dem Rinzenberger Künstler Philippe Devaud ergänzt. Für Schupp ist es wichtig, dass er nur einen Denkanstoß geben, niemand vor vollendete Tatsachen stellen möchte: "Das ist kein fertiges Konzept, das übergestülpt werden soll. Im Gegenteil: An dem Grundgerüst sollten möglichst viele mitarbeiten: Gemeinden, Gastronomen, Touristiker, Gewerbetreibende - jeder, der Besuchern der Region ein Angebot machen möchte.
"Sehenswürdigkeiten gibt es bereits genug, auch mehrere gute Speiselokale sind vorhanden, man muss also nicht bei Null anfangen." Um das Projekt erfolgreich mit Leben zu füllen, müsse man sich aber auch darauf verständigen, die von der Strecke aus einsehbare Region nicht unnötig zu verbauen, sagt der Kritiker des planlosen Windkraftausbaus.
Hintergedanke seiner Idee ist auch, "mehr Frequenz für die Angebote auf dem Land" zu erzeugen und die Attraktionen besser zu verknüpfen. Er denkt da neben Hotels, Gaststätten und Einzelhandel auch ans Birkenfelder Museum, ans Jugendzeltlager Hattgenstein und - mit einem Augenzwinkern - ans kleine Schwollener Freibad: "Ein wenig aufgemöbelt könnte das eine Perle am Nationalpark werden." sc

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