Ein Blick auf Heiligkreuz

Trier · Seit 102 Jahren gehört das ehemalige Dorf Heiligkreuz zur Stadt Trier. vor allem in den 50er Jahren ist der Stadtteil stark gewachsen. Mit dem Blick auf die Statistik von Heiligkreuz beginnt heute unsere zweiwöchige Serie TV-Stadtteiltour.

 Nah an der City, aber nicht so hektisch: Der Stadtteil Heiligkreuz aus der Vogelperspektive betrachtet. TV-Foto: Firma Portaflug, Föhren

Nah an der City, aber nicht so hektisch: Der Stadtteil Heiligkreuz aus der Vogelperspektive betrachtet. TV-Foto: Firma Portaflug, Föhren

Trier. Stadtnaher Wohnraum ohne die Hektik der City: Vorteile, die für Heiligkreuz sprechen. Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik hat dem TV dankenswerterweise wieder aktuelle Zahlen zur Verfügung gestellt (Stichtag 31. Dezember 2013), die einen Einblick in die Struktur des Stadtteils gewähren.

Fläche: Flächenmäßig gehört Heiligkreuz mit 203,6 Hektar zu den kleinsten Trierer Stadtteilen - Platz 17 unter 19 Stadtteilen. Die in den 50er Jahren entstandenen Wohngebiete in Neu-Heiligkreuz machen dabei flächenmäßig mit 147,7 Hektar den Löwenanteil aus, das zur Stadt hin gelegene ehemalige Dorf Heiligkreuz hat 55,9 Hektar. Zum Vergleich: Die Stadt hat insgesamt eine Fläche von 11 700 Hektar.
Einwohner: Bei der Einwohnerzahl liegt Heiligkreuz im Mittelfeld der Stadtteile, auf Platz 8 von 19. Genau 6676 Einwohner weist die Statistik Ende 2013 aus. Alt-Heiligkreuz (2405 Einwohner) ist dichter besiedelt als Neu-Heiligkreuz (4271 Einwohner).
Veränderungen: Unterschiede zwischen den beiden Stadtbezirken zeigen sich beim Bevölkerungswachstum. Neu-Heiligkreuz wächst (2012: plus 15 Einwohner), Alt-Heiligkreuz schrumpft (minus 24). Dabei hat Alt-Heiligkreuz laut Statistik sogar noch ein Geburtenplus gehabt: 18 Geburten standen 17 Sterbefälle gegenüber. Während allerdings 282 Menschen aus Alt-Heiligkreuz wegzogen, kamen nur 257 Menschen neu ins Viertel. Anders in Neu-Heiligkreuz. Dort gibt es bei 26 Geburten und 48 Sterbefällen ein negatives Geburtensaldo von minus 22. 360 Fortzügen standen aber 397 Neu-Neu-Heiligkreuzer entgegen.

Geschlecht: In der Stadt Trier gibt es einen leichten Frauenüberschuss (53,1 Prozent). Der ist in Heiligkreuz sogar noch etwas ausgeprägter: 3618 Frauen, das sind 54,2 Prozent, stehen 3058 Männern gegenüber.
Altersstruktur: Die geburtenstarken Jahrgänge sind auch in Heiligkreuz stark vertreten. In Zehn-Jahres-Abschnitten betrachtet sind die 40- bis 50-Jährigen und die 50-bis 60-Jährigen am zahlreichsten. 100 Heiligkreuzer sind 90 Jahre und älter, das sind 1,5 Prozent der Bewohner und damit eine ganze Menge. Zum Vergleich: Im jüngst von uns besuchten Stadtteil Ruwer lag der Anteil bei 0,8 Prozent, in Pfalzel bei 0,6 Prozent. Die Heiligkreuzer Zahlen im Detail:
0 bis unter 10 Jahre: 505;
10 bis unter 20 Jahre: 606;
20 bis unter 30 Jahre: 733;
30 bis unter 40 Jahre: 726;
40 bis unter 50 Jahre: 1002;
50 bis unter 60 Jahre: 1118;
60 bis unter 70 Jahre: 710;
70 bis unter 80 Jahre: 765;
80 bis unter 90 Jahre: 412;
90 Jahre und älter: 100.
Familienstand: 36 Prozent der Trierer sind verheiratet, 49 Prozent ledig. In Heiligkreuz ist das Verhältnis der beiden Lebensformen etwas ausgeglichener: jeweils 41 Prozent der Einwohner sind verheiratet, 41 Prozent ledig. 562 (8,4 Prozent) sind verwitwet, 590 (8,8 Prozent) geschieden. Diese Anteile liegen etwas höher als in Stadtteilen wie Ruwer oder Pfalzel. Im Gegensatz zu den dörflichen Stadtteilen gibt es in Heiligkreuz auch schon eingetragene Lebenspartnerschaften, jeweils sechs in Alt- und Neu-Heiligkreuz.

Haushalte: Die 6676 Einwohner von Heiligkreuz leben in 4354 Haushalten (Alt-Heiligkreuz:1662, Neu-Heiligkreuz 2692). In 602 davon leben Kinder. Es gibt 2913 Alleinstehende, 170 von ihnen haben Kinder.
Ausländer: Der Ausländeranteil ist vergleichsweise gering. Laut Statistik leben 388 Ausländer in 244 Familien im Stadtteil, das ist ein Anteil von 5,8 Prozent. Zum Vergleich: In Trier leben 8,5 Prozent Ausländer.
Religion: Der größte Teil der Heiligkreuzer gehört der römisch-katholischen Konfession an (4281 Menschen). Das sind mit 64 Prozent etwas mehr als in der Gesamtstadt (63 Prozent). 859 sind evangelisch, die anderen sind nicht konfessionell gebunden oder machen keine Angaben dazu.
Verkehr: Beim Blick in die Zulassungsstatistik zeigt sich, dass sich im citynah gelegenen und gut angebundenen Heiligkreuz offenbar auch ganz gut ohne Auto oder zumindest nur mit einem Auto auskommen lässt. Es gibt 3661Kraftfahrzeuge im Stadtteil, darunter 3276 PKW. Das macht einen Anteil von nur knapp 490 Autos auf 1000 Einwohner. Der gesamtstädtische Schnitt: 545. Zum Vergleich: der Stadtteil Ruwer hatte 818 Autos auf 1000 Einwohner, Filsch weist 542 Autos je 1000 Einwohner auf, Zewen 591.
Arbeitsmarkt: In Heiligkreuz sind 4115 Menschen im arbeitsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren. 1838 sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 131 sind arbeitslos. Die Arbeitslosenquote ist also niedrig, vor allem in Alt-Heiligkreuz. Dort liegt sie bei 2,6 Prozent - manche Arbeitsmarktexperten sprechen da schon von Vollbeschäftigung. In Neu-Heiligkreuz liegt die Quote bei 3,5 Prozent und ist damit ebenfalls besser als die Quote von 5,6 Prozent in der Gesamtstadt.
Wohnungsmarkt: In Heiligkreuz gibt es 1602 Wohngebäude mit insgesamt 3672 Wohnungen. Es wird zwar vereinzelt, überwiegend in Baulücken oder nach Abrissen älterer Häuser, gebaut, aber nicht in großem Umfang. 2013 wurden laut Statistik 11 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt.
...und Morgen: eine Themenseite zur Geschichte von Heiligkreuz.Extra

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Ab heute wird unsere Serie TV-Stadtteiltour fortgesetzt. In den nächsten zwei Wochen sind wir im Stadtteil Heiligkreuz unterwegs. Wir stellen Ihnen Menschen aus dem Stadtteil vor, wir berichten über das Vereinsleben und über die Geschichte. Wir sprechen mit dem Ortsvorsteher und lassen Jugendliche zu Wort kommen, die sich Gedanken über die Zukunft machen. Außerdem sind wir zu Gast im Stadtteil: beim Brunnenfest am 9. und 10 August. Auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, sind gefragt: Wie lebt es sich in Heiligkreuz? Was gefällt Ihnen an Ihrem Stadtteil? Was sollte sich ändern? Und über welche Themen sollten wir noch berichten? Schreiben Sie uns per E-Mail an echo@volksfreund.de (bitte Name und Anschrift nicht vergessen!). Michael Schmitz, Leiter Lokalredaktion Trier

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