Entscheidung über Strohner Deponie-Vorhaben ist nicht in Sicht

Strohn/Koblenz · Wer sich detailliert über die umstrittenen Deponiepläne in Strohn informieren will, kann das auf der Internetseite der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord tun. Dort steht das Protokoll des sogenannten Erörterungstermins, der im April in Strohn stattfand. Wann die Behörde über das Vorhaben entsteht, ist weiter offen.

Strohn/Koblenz. Seit dem Sommer vergangenen Jahres gibt es großen Widerstand gegen die Pläne der Firma Scherer, in der Grube in Strohn eine Deponie der Klasse 1 einzurichten. Dort könnten beispielsweise Erdaushub, Bauschutt und Abfälle aus dem Straßenbau gelagert werden.
Der bis vor Kurzem amtierende Gemeinderat hatte das Projekt befürwortet, aber im Herbst 2013 wurde im Ort eine Bürgerinitiative gegründet, die gegen das Vorhaben ist.
Bedenken aus dem Nachbarkreis


Sie steht mit der Ablehnung nicht allein: Der Kreistag Cochem-Zell und die Räte der Verbandsgemeinden Daun und Ulmen sowie die Nachbarorte von Strohn haben sich gegen eine Deponie ausgesprochen.
Bedenken hatte auch das Kreiswasserwerk Cochem-Zell geäußert, weil fast eine Milliarde Liter Wasser jährlich aus fünf Brunnen in Strohn in die Wasserleitungen des Nachbarkreises fließen. Im März haben sich fast 90 Prozent der Strohner an einer Bürgerbefragung beteiligt. Ergebnis: Knapp zwei Drittel der Einwohner lehnen das Vorhaben ab. Im April sind beim sogenannten Erörterungstermin der Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD) Nord in Strohn alle Aspekte des Deponie-Projekts beleuchtet worden. Die Genehmigungsbehörde hat damals keinen Termin genannt, wann sie ihre Entscheidung über das Vorhaben bekannt geben wird. Nun hat die SGD mitgeteilt, dass das Protokoll des Erörterungstermins auf ihrer Internetseite ( <%LINK auto="true" href="http://www.sgdnord.rlp.de" class="more" text="www.sgdnord.rlp.de"%> ) nachzulesen ist. Viel Lesestoff, was nicht überrascht, dauerte der Termin im Strohner Bürgerhaus doch fast acht Stunden.
Wer aber auf eine Entscheidung über den Antrag der Firma Scherer wartet, muss sich weiter in Geduld üben. Damit sei vorerst noch nicht zu rechnen, da zuvor weitere, mit der Errichtung der Deponie in Zusammenhang stehende Fragen geklärt werden müssten, heißt es in einer Presseerklärung der SGD.
Dabei geht es unter anderem darum, dass die Verbandsgemeinde Daun beantragt hat, die Abwasserbeseitigungspflicht auf die Firma Scherer zu übertragen. Darüber ist allerdings noch nicht entschieden worden.
Weiter sei zu klären, "in welchem Umfang die Entsorgungssicherheit für mineralische Abfälle langfristig gesichert werden kann und welcher Bedarf an Entsorgungsanlagen dafür im Bereich der SGD Nord besteht". sts

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