Historische Stadt: Bürger reden mit

Bernkastel-Kues · Es geht erneut um Millionen. Die Stadt Bernkastel-Kues hat wieder die Chance, mit Hilfe von Bund und Land wichtige Projekte zu stemmen. Am Anfang stehen die Bürgerbeteiligung und ein Ideenwettbewerb. Seit 1989 sind bereits über ein anderes Programm mehr als 12 Millionen Euro geflossen.

Bernkastel-Kues. Der Moselparkplatz in Bernkastel-Kues wird sich verändern: In den kommenden zehn bis 15 Jahren soll ein Areal entstehen, auf dem sich Autofahrer, Radler und Fußgänger nicht als Gegner, sondern Partner begegnen. 1,6 Millionen Euro wird das Ganze kosten. Die Umgestaltung ist Teil des Stadtentwicklungsprogramms "Historische Stadtbereiche - Städtebaulicher Denkmalschutz", das vorher den schlichten Namen "Stadtsanierung" trug.
Für Bernkastel-Kues heißt das: Teile der Altstadt sind in das neue Förderprogramm vom Bund und Land aufgenommen worden (der TV berichtete). Für die geplanten Projekte sind auch schon Fachbüros eingeschaltet worden. Doch die werden nicht auf Anweisung, zum Beispiel des Stadtrates, handeln und planen. "Es geht um ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (Isek). Und dabei muss es eine Bürgerbeteiligung geben", erläutert Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Bevor es zu einer Ausschreibung kommen kann, ist ein europaweit auszuschreibender Ideenwettbewerb Pflicht.
Die Bürger haben die Chance, ihre Pläne und Wünsche bei einem Workshop zu äußern. Dafür haben sie am Mittwoch, 27. August, drei Stunden Zeit: von 17 bis 20 Uhr in der Güterhalle im Stadtteil Kues. "Wir wollen Ideen und Vorschläge sammeln und erste Umsetzungsstrategien erarbeiten", sagt der Stadtbürgermeister. Natürlich könne nicht jeder Wunsch berücksichtigt werden. "Aber wenn viele Leute in eine Richtung tendieren, werden wir das ernst nehmen", verspricht Port.
Gesucht wird für die bei Urlaubern und Tagesgästen beliebte Altstadt ein ausgewogener Mix von Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie. Dabei solle das mittelalterliche Stadtbild erhalten bleiben.
Kurzfristig umzusetzen ist das nicht. Port rechnet mit zehn bis 15 Jahren. Das Land hat am Jahresanfang schon einmal 300 000 Euro als Anschubfinanzierung für Planungen, den Wettbewerb und den Grunderwerb zur Verfügung gestellt. Was in Bernkastel-Kues geschehe, sei für die ganze Region wichtig, sagte Dagmar Barzen, Präsidentin der Aufsichts -und Dienstleistungsdirektion Trier damals (der TV berichtete). Weitere Projekte sind der Umbau der ehemaligen Weinbauschule und die Erschließung des historischen Klostergartens in der Mandatstraße.
Dazu kommt die Modernisierung und Instandsetzung privater Bauten. Nach derzeitiger Planung belaufen sich die Gesamtinvestitionen auf rund 3,5 Millionen Euro.
Das Projekt "Stadtsanierung Bernkastel-Kues" lief von 1989 bis Ende 2012. In dieser Zeit haben Bund und Land insgesamt 12,5 Millionen Euro als Fördersumme in beide Stadtteile überwiesen. 3,2 Millionen flossen zusätzlich von der Stadt. Da die Förderung auch Privatpersonen zugute kam, gab es auch von dieser Seite weitere Investitionen in Millionenhöhe.
Bürger, die beim Workshop am 27. August mitwirken wollen, können sich bis 25. August bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung Bernkastel-Kues melden unter Telefon 06531/54168 oder per E-Mail an die Adresse g.vanbrandwijk@bernkastel-kues.de.

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