Bernkastel-Kues/Wehlen. Zum Gespräch nimmt uns Gertrud Weydert mit zu einem kleinen Spaziergang durch Wehlen. Hier ist sie 1954 geboren. Hier ist sie verwurzelt. Hier ist sie Ortsvorsteherin - und das seit 20 Jahren.
Frauen am Ruder

Damit setzt sie das Erbe ihres Vaters Alfred Prüm fort. Der war von 1952 bis 1956 Bürgermeister in Wehlen. "Natürlich hat mich mein Vater politisch geprägt. Aber auch ich selbst wollte immer was bewegen. Getreu dem grünen Motto: Wir müssen die Erde für unsere Kinder erhalten."
Die 59-Jährige ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und seit kurzem auch ihr erstes Enkelkind mit Namen Greta. Auch für sie setzt sie sich nun ein. Sie ist dabei politisch allerdings für die Grünen aktiv und nicht wie ihr Vater für die CDU. Für Weydert nichts Besonderes: "Gerade in der Kommunalpolitik kommt es doch viel mehr auf eine Portion gesunden Menschenverstand an." Und auf Kontakt zu den Menschen. Dass Weydert im Mai erneut als Ortsvorsteherin gewählt worden ist, hat für sie nichts mit ihrem Geschlecht zu tun. Als Frau hat sie sich in den frühen Jahren ihrer politischen Laufbahn zwar einige Sprüche anhören müssen, das sei aber mittlerweile lange vorbei. "Deswegen hoffe ich", so Weydert, "dass sich noch mehr Frauen etwas zutrauen."
Sie jedenfalls hat noch Pläne. In den nächsten fünf Jahren will sie sich vor allem um den derzeitig stockenden Ausbau des Kindergartens kümmern und die Uferallee von Baustellen- und Transportfahrzeugen befreien. Die Fahrzeuge benutzen die Uferallee als Zu- und Ausfahrt zu einem Unternehmenshof. Weydert wünscht sich hier eine direkte Anbindung zur Hauptstraße. Dann ist der Spaziergang vorbei. Aber eine Frage noch: Was macht Gertrud Weydert eigentlich in ihrer Freizeit? "Ja, wenn ich mehr Freizeit hätte, würde ich gerne lesen und Spazierengehen", sagt Weydert und lächelt. mal
Der TV stellt in einer Serie Frauen vor, die ehrenamtlich die Geschicke ihres Ortes leiten.