Hotelfachschule putzt sich heraus

Bernkastel-Kues · Die Berufsbildende Schule in Bernkastel-Kues, zu der eine Hotelfachschule gehört, hat Renommee. Das zeigt sich daran, dass dort demnächst 35 Spanier einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren (der TV berichtete). Für 180 000 Euro wird die Schule nun saniert.

 Schulleiter Willi Günther (links), Abteilungsleiter Stefan Lehnertz (Mitte) und Burkhard Born (Kreisverwaltung) vor der Hotelfachschule, die in diesen Tagen saniert wird. TV-Foto: Klaus Kimmling

Schulleiter Willi Günther (links), Abteilungsleiter Stefan Lehnertz (Mitte) und Burkhard Born (Kreisverwaltung) vor der Hotelfachschule, die in diesen Tagen saniert wird. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Wer mit Willi Günther spricht, merkt schnell: Der Mann ist mit Leib und Seele Leiter der Berufsbildenden Schule (BBS) in Bernkastel-Kues mit ihren rund 1200 Schülern und 65 Lehrkräften. An dieser Schule erleben auch die jungen Leute einen Teil ihrer Ausbildung, die im Gastgewerbe arbeiten - einem wichtigen Wirtschaftszweig in der Region. Die BBS gewinnt in diesem Bereich sogar noch an Bedeutung.
35 Spanier kommen


In wenigen Tagen beginnen 35 junge Spanier ihre Ausbildung in der Region und werden zwei Tage pro Woche in der BBS unterrichtet. Die jungen Leute haben, wie berichtet, in ihrer Heimat bei einer Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 50 Prozent keine Chance auf qualifizierte Arbeit.
Willi Günter, das wurde bei der Begrüßung der Iberer deutlich, ist stolz, dass seine Schule, neben einer weiteren Einrichtung in Edenkoben (Pfalz) für dieses Modellprojekt ausgesucht worden ist.
Und wer weiß: Vielleicht besuchen einige der jungen Leute später auch die angegliederte Hotelfachschule und lassen sich in zwei Jahren zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt ausbilden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie nach der ersten Ausbildung mindestens ein Jahr lang gearbeitet haben.
Die jungen Leute, Köche, Restaurantfachleute und Hotelfachleute, die die weiterführende Schule besuchen, kommen aus ganz Deutschland. Ein Teil von ihnen zieht hinterher in die Welt oder übernimmt den heimischen Betrieb. Willi Günther und Stefan Lehnertz, Koordinator der Hotelfachschule berichteten von einer Absolventin, die im Stammquartier der deutschen Fußballnationalmannschaft in Brasilien in leitender Funktion tätig war.
Der Bau, in dem die Hotelfachschule ihren Sitz hat, ist allerdings auch schon in die Jahre gekommen. Der Kreis, Träger der Schule, investiert deshalb 180 000 Euro in eine Sanierung (Fenster, Dach und Putz).
Die gebürtige Russin Anna Klimenko, die schon lange in Bernkastel-Kues lebt, hat in mehreren Betrieben in der Region als Hotelfachfrau gearbeitet. Doch sie will mehr.
"Am liebsten in der Unternehmensleitung in einem großen Hotel in einer Großstadt wie Hamburg", sagt die 26-Jährige. Das nötige Fachwissen, besonders in der Betriebswirtschaft eignet sie sich seit vergangenem Jahr in der Hotelfachschule an.
Bernkastel-Kues ist naheliegend, doch sie hat sich auch bei anderen Schulen informiert. Entscheidend waren wohl Gespräche mit drei Absolventen der hiesigen Hotelfachschule. "Die waren begeistert", erzählt sie.
Solche Worte hören Willi Günther und Stefan Lehnertz natürlich gerne. Beide wissen, dass es die gastronomischen Betriebe nicht leicht haben, qualifiziertes Personal zu finden. Auch bei den Rahmenbedingungen (Bezahlung, Freizeit) könne es noch Verbesserungen geben. "Deshalb sind wir dabei, noch engere Netze zu knüpfen und noch mehr für den Beruf zu werben. Wir sind da sehr fokussiert", sagt Günther. Durch die jungen Spanier wird seine Schule in den nächsten drei Jahren sicher mehr Aufmerksamkeit gewinnen. Für das neue Schuljahr sind noch Plätze frei.

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