Auf dem Weg zum Global Player

Mandern · Die neuen 7er- und 5er-Modelle von BMW werden ab nächstem Jahr mit Bilstein-Stoßdämpfern aus Mandern ausgerüstet. Dafür hat Thyssen-Krupp seinen Hochwald-Standort um eine 2000-Quadratmeter-Halle erweitert. Bei der Einweihung gastierte der ADAC-Rallye-Rennzirkus auf dem Bilstein-Gelände.

Mandern. Wenn im nächsten Jahr die neuen 7er- und 5er-Modelle von BMW vom Band rollen, werden ihre Fahreigenschaften wesentlich von den hoch entwickelten Luftfederstoßdämpfern aus dem Bilstein-Werk in Mandern bestimmt. 3,5 Millionen Euro hat Thyssen-Krupp in den Bau einer neuen Halle an seinem Bilstein-Standort investiert.
"Mit den neuen 2000 Quadratmetern Produktionsfläche können Schweißprozesse der Stoßdämpferrohre von Montageprozessen entkoppelt werden", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Peter Klaus Kirner, bei der Einweihung der Halle. Damit laufen "schmutzige" und "saubere" Produktionsanteile der Stoßdämpfer in zwei verschiedenen Gebäuden ab, wodurch die Qualität der Produkte gesteigert werde.
Teilweise können vorhandene Maschinen in der neuen Halle weiter verwendet werden. Weitere kommen hinzu. 45 von derzeit 1019 Mitarbeitern werden hier arbeiten. "Wir können so auch den Materialfluss optimieren", fügte Werksleiter Jan Quast hinzu, denn die Rohre werden zentral angeliefert und als Vorprodukt in die Montage geschickt.
Wann die Arbeit in der Halle aufgenommen wird, ist noch offen.
"Während die Automobilindustrie jährlich um drei Prozent wächst, legt Bilstein im gleichen Zeitraum um 17 Prozent zu", belegte Kirner die Stärke der Marke Bilstein. Von derzeit 450 Millionen Umsatz will das Unternehmen des Thyssen-Krupp-Konzerns in den nächsten Jahren auf 720 Millionen klettern. "Diese Halle ist ein Meilenstein für Bilstein auf dem Weg zum Global Player", ist der Geschäftsführer sicher.
Das Werk in Mandern hat in den vergangenen fünf Jahren seinen Umsatz um 150 Prozent auf 400 Millionen Euro gesteigert. "In einer Zeit, in der Autobauer ins Ausland abwandern, wird bei Bilstein in Mandern investiert", freute sich der Vorsitzende des Betriebsrates, Fritz Weber.
Als Vertreter des Landkreises betonte Bundestagsabgeordneter Arnold Schmitt die Sicherheit der Arbeitsplätze bei diesem großen Arbeitgeber: "Bilstein ist auch wichtig für das Ausbildungsangebot in der Region."
Verbandsgemeindebürgermeister Werner Angsten sprach von einer hohen Identifikation mit Bilstein: "Das ist unser Werk." Die Gespräche über die Erdgasversorgung durch die Stadtwerke Trier (SWT) für das Unternehmen und Landal Green-Parks seien weit vorangekommen.
Der neue Manderner Ortsbürgermeister Tim Kohley versprach, die weitere Entwicklung des Werkes mit unbürokratischen Entscheidungen zu unterstützen.
Vor seinem Segen stellte Pastor Kai Georg Quirin fest: "Jeder muss an seinem Platz etwas tun, damit das Ganze klappt." Deshalb sei auch jeder gleich wichtig.
Derweil trafen die ersten Rallye-Fahrzeuge mit dröhnenden Motoren vor dem Werkstor ein. Rund 1000 Zuschauer ließen sich den Anblick der Boliden und ihrer Piloten nicht entgehen.Extra

August Bilstein gründete 1873 seine Produktion von Fensterbeschlägen mit 60 Mitarbeitern in Ennepetal. Nach Stoßstangen und Wagenhebern wurde 1954 mit der Produktion von Gasdruckstoßdämpfern begonnen. Das Werk in Mandern wurde 1956 gegründet. Seit 1961 ist Bilstein auch Zulieferer im Motorsport. Im Jahre 1998 begann in Mandern die Serienfertigung der Luftfedermodulmontage für Oberklassenfahrzeuge führender Hersteller. doth

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