Schweich: Vier Zentren für die Zukunft

Schweich · Der Stadtrat Schweich hat in seiner zurückliegenden Sitzung den Entwurf für ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept beschlossen. Damit will die Stadt die Entwicklung des Handels in den kommenden Jahren steuern.

Geht es nach den Planern des Bitburger Büros Isu, wird der Einzelhandel in der Stadt Schweich künftig in vier Zentren mit verschiedenen Ausrichtungen eingeteilt: Der zentrale Versorgungsbereich liegt dabei in der Innenstadt entlang der Brückenstraße (siehe Grafik). Dort sollen sich in Zukunft alle Arten von Handel ansiedeln können.

Ein zweiter Bereich für die Nahversorgung befindet sich im Gebiet In den Schlimmfuhren, wo derzeit schon Filialisten wie Lidl oder Aldi, aber auch alteingesessene Schweicher Händler ihre Läden haben.
Keine Erweiterung im Ermesgraben

Ein drittes Zentrum ist im Ermesgraben, einem eingeschränkt zentralen Versorgungsbereich. "Das bedeutet, dass sich hier kein weiterer neuer Händler mehr ansiedeln kann. Sollte es zu einem Mieterwechsel in einem der Läden kommen, muss der neue Händler nachweisen, dass er mit seinem Angebot die Innenstadt nicht schädigt", erklärt Daniel Heßer vom Planungsbüro Isu. So soll verhindert werden, dass im Bereich Brückenstraße zu viel Leerstand entsteht. Ein vierter, weiterer Ergänzungsstandort ist im Gewerbegebiet geplant, wo nur Einzelhandel zu finden sein soll, der nicht relevant für das Zentrum ist. Dazu gehören zum Beispiel Möbel, Elektrogroßgeräte oder baumarktspezifische Waren.

"Sehe ich es richtig, dass wir keine Nachteile durch das Konzept haben?", fragte Josef Rohr (CDU) in der anschließenden Diskussion. Dem stimmte Heßer zu; mit einem solchen Konzept könne die Stadt ihre Ziele und Wünsche selbst steuern und bestimmen. Auch wenn im Entwurf kein weiterer großflächiger Markt vorgesehen ist, könnte die Stadt der Ansiedlung eines Filialisten wie Media Markt oder Saturn zustimmen. "Es ist nichts in Stein gemeißelt", erklärt Daniel Heßer. Die Lage verändere sich stetig, es ist eine dynamische Entwicklung. "Deshalb sollte man in ein paar Jahren noch einmal rangehen."

Der Rat stimmte nach der Diskussion der Fraktionen einstimmig für den Konzeptentwurf des Bitburger Büros.
In der nächsten Planungsphase werden die Träger öffentlicher Belange und Fachbehörden wie Kreisverwaltung oder Planungsgemeinschaft Region Trier gehört. Anschließend werden eventuell nötige Anpassungen vorgenommen. Im folgenden Schritt beschließt wiederum der Stadtrat das fertige Konzept, ehe es in der verbindlichen Bauleitplanung mit Flächennutzungs- und Bebauungsplan umgesetzt wird.

Nötig wurde das Einzelhandels- und Zentrenkonzept durch die geplante flächenmäßige Erweiterung des Lidl-Markts in den Schlimmfuhren (der TV berichtete). Der Markt will seine Verkaufsfläche vergrößern, um einen sogenannten Edel-Lidl mit breiteren Gängen und ansprechenderen Warenregalen zu errichten. Zudem soll die Zahl der Parkplätze von 120 auf 180 erhöht werden.
Extra: Rat in Kürze

Vereidigung: Katarina Barley ist am Donnerstag offiziell als Mitglied des Schweicher Stadtrats vereidigt worden.
Baustelle Oberstift: Stadtbürgermeister Otmar Rößler teilte mit, dass die Baustelle in der Oberstiftstraße ab dem 1. September beendet und die Straße damit wieder frei befahrbar ist.
Erschließungsgebiet Ober dem Hof I/II und Eidechsmauer: Der Rat stimmte mit einer Enthaltung (Ingeborg Sahler-Fesel, SPD) der Übernahme der Erschließungsanlagen in den Gebieten Ober dem Hof I/II und Eidechsmauer in das Eigentum der Stadt zu.
Zudem beschloss das Gremium, eine Vertiefung im Straßenbelag im Bereich Eidechsmauer 14 wegen der von ihr ausgehenden Gefahren umgehend zu beseitigen.
Mensa und Bürgerzentrum in Schulzentrum: Der Rat hat einer Nutzungsvereinbarung über die Mensa und Bürgerzentrum mit dem Kreis Trier-Saarburg zugestimmt. Die Kosten werden je zur Hälfte auf Kreis und Stadt aufgeteilt. Demnach sind künftig Veranstaltungen, die "im Sinne der Stadt Schweich" in der Mensa stattfinden (und beispielsweise von Vereinen organisiert werden), gebührenfrei. Die Vereinbarung gilt, vorbehaltlich der Zustimmung des Kreises, bis 31. Dezember 2015 und soll dann nochmal neu diskutiert werden. Radwegenetz: Die Stadt beantragt bei der Verbandsgemeindeverwaltung Fördermttel aus dem EU-Programm Paul für die Anbindung der Stadt an das überörtliche Radwegenetz im Bereich Ermesgraben und Föhrenbach bis Flürchen. will
Extra: Einzelhandels- und Zentrenkonzept

Ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EZK) dient der Steuerung der Einzelhandelsentwicklung im Stadtgebiet. Mit dem Planungsinstrument können Kommunen ihre Ziele für die Entwicklung des Einzelhandels in ihrem Gebiet darstellen. Für die baurechtliche Relevanz und die Umsetzung ist der Beschluss des EZK durch die Kommune erforderlich.
Für Unternehmen, die in den Innenstädten oder an anderen Standorten im Stadtgebiet angesiedelt sind oder die eine Neuansiedlung planen, bieten solche Konzepte eine verlässliche Grundlage für eigene Planungen und Investitionsentscheidungen. Einzelhandels- und Zentrenkonzepte sind ein Mittel auf dem Weg zur Baurechtschaffung.
Wichtige Elemente der Einzelhandels-und Zentrenkonzepte sind die Identifizierung von zentralen Versorgungsbereichen, die Festlegung einer ortsspezifischen Liste innenstadtrelevanter Sortimente und die Erarbeitung eines Maßnahmenkonzepts. red

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