Da staunen sogar die Münsterländer

Wintrich · Mehr als 300 Teilnehmer haben den siebten Festumzug im Rahmen des Wintricher Wein- und Heimatfestes zu einem Erlebnis gemacht. Die Straßen säumten geschätzte 1000, teils weit angereiste, Zuschauer.

Wintrich. Moselaner sind nicht nur im Weinberg tüchtig. Sie verstehen auch, Feste zu feiern, wie der Vereinsring Wintrich mit seinem dreitägigen Wein- und Heimatfest alljährlich beweist. Einer der Höhepunkte ist seit 2008 der "Große folkloristische Umzug", der am Wochenende zum siebten Mal begeisterte. Angeführt von knatternden Traktoren, voll besetzt mit vergnügten Menschen, zogen Erwachsene und Kinder durch den Ort. Die einen in Arbeitskleidung mit geschulterter Hacke, andere im Festtagsgewand oder als Repräsentanten der früheren römischen Herren. Etwa ein Drittel der 30 Fußgruppen und Festwagen stellten die Gastgeber selbst - nicht eingerechnet Traktoren und Erntemaschinen. Weitere Teilnehmer kamen aus Weinbaugemeinden im näheren Umkreis. Kröv und Bernkastel-Kues hatten ihre Mosellas samt Gefolge beziehungsweise Landshuter Ritterschaft entsandt. Selbst "Bernkastels next Moselblümchen", voriges Wochenende gekürt, war dabei - für Kornelia Engelhardt, eine Wintricherin, eine Selbstverständlichkeit.
Mit Carolin Quint, 2013 bis 2014 Moselweinprinzessin, moderierte eine weitere namhafte Moselvertreterin den Umzug mit mehr als 300 Aktiven. Etwa 1000 Menschen jubelten ihnen zu. Anneliese Schümers vom Niederrhein besucht schon seit 40 Jahren Gertrud Pauly. Doch den Umzug erlebte sie zum ersten Mal: "Das ist richtig lustig und es machen sogar ganz kleine Kinder mit." Die Münsterländer Ludwig und Hedwig Stratmann waren beeindruckt. Sie seien schon öfter an der Mosel gewesen, doch einen solchen Festzug erlebten sie zum ersten Mal. Seit jeher beim Weinfest dabei sind die Wintricherinnen Pauline Reis und Annchen Marx. Die 90-jährige Pauline war begeistert von dem "temperamentvollen" Umzug: "Und der Wein gegen den Durst schmeckt köstlich." Das sei "richtig zünftig winzerisch", pflichtete Annchen (83) bei. Als Aktive der Kulturgruppe war auch sie immer dabei - beim Weinfest wie im Weinberg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort