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Bau-Boom in der Südeifel

Bitburg/Speicher/Neuerburg · Rund 70 Kommunen im Südkreis stellen aktuell Bauland bereit und weitere Baugebiete sind in Planung. Kein Wunder, denn die Eigenheimquote liegt bei 75 Prozent, ein hoher Wert im bundesweiten Vergleich. Auf Landesebene gibt es nur in Mainz-Bingen mehr Baugenehmigungen als im Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Bitburg/Speicher/Neuerburg. Niedrige Zinsen und steigende Nachfrage beflügeln die Bauwirtschaft. Von der großen Nachfrage nach beliebtem "Betongold" profitieren zusehends Kommunen im Altkreis Bitburg. Zwischen Sefferweich im Norden und Irrel im Süden wird aktuell viel gebaggert und gemauert. Die Zahlen der jeweiligen Verbandsgemeinden (VG) belegen das, aktuell gibt es rund 73 Baugebiete - und weitere sind in Planung.

VG Speicher

In der VG Speicher, der kleinsten VG im Altkreis Bitburg, gibt es in acht Ortsgemeinden Baugebiete. Die höchste Zahl an Baustellen hat die Stadt Speicher. In zwei Neubaugebieten gibt es 200 Grundstücke. Die Größe der Parzellen beträgt zwischen 550 und 1400 Quadratmetern, der Verkaufspreis liegt bei rund 60 Euro je Quadratmeter.
Gleich drei Baugebiete sind für Herforst ausgewiesen, davon ist eines erschlossen und eine andere Fläche befindet sich in der Ortslage. Für Landrat Joachim Streit ein wichtiger Punkt: "Es gilt ganz klar der Grundsatz: innen vor außen. Wo immer möglich, sollte das Innenpotenzial entwickelt und der Ortskern gestärkt werden", sagt Streit, angesprochen auf die künftige bauliche Entwicklung in den Ortschaften. Weitere Baugebiete in der VG Speicher liegen auf den Gemarkungen von Beilingen, Hosten, Orenhofen, Philippsheim, Preist und Spangdahlem.

VG Bitburger Land

Die meisten Neubaugebiete im Altkreis Bitburg liegen im Bitburger Land, es sind nach dem Zusammenschluss der VG Bitburg-Land und der VG Kyllburg 33. Davon entfallen auf die ehemalige VG Kyllburg sieben.
Wer sich dort niederlassen möchte, der zahlt zwischen 33 Euro und 82 Euro je Quadratmeter. Gemessen an der Quadratmeterzahl gibt es in Neidenbach mit 22 027 Quadratmetern die größte zu bebauende Fläche. Im Neidenbacher Baugrund sind 26 Baustellen ausgewiesen.
Die weiteren 26 Baugebiete im Bitburger Land teilen sich auf zwischen Gemeinden im Vieleck Baustert, Oberweiler, Biersdorf und Wolsfeld.
In Wolsfeld gibt es gleich drei Baugebiete und eine große Nachfrage: Ein großer Teil der rund 86 Baustellen wurde bereits vermarktet. Ein Baugebiet getreu dem Motto "innen vor außen" gibt es neben einem in Wolsfeld auch in Dudeldorf mit dem Gebiet "Altes Sägewerk", dort sind 25 Grundstücke ausgewiesen. "In einer Reihe von Gemeinden wurde in den vergangenen Jahren beispielhafte Entwicklungsarbeit geleistet. Mit dem Innenentwicklungspreis des Landes wurden zum Beispiel Wolsfeld und Dudeldorf ausgezeichnet", sagt Landrat Streit.
Die Preise sind im vergangenen Jahrzehnt in der ehemaligen VG Bitburg-Land rasant gestiegen. Zwischen 2000 und 2009 bewegte sich der Verkaufspreis laut VG noch zwischen 30 und 55 Euro pro Quadratmeter. Nun kostet der Quadratmeter zwischen 55 und 80 Euro. Und die Nachfrage scheint ungebrochen.
Im Bitburger Land wird mit einer größeren Nachfrage an Bauland gerechnet. Deshalb sollen in Messerich, Fließem, Meckel, Bickendorf und Wißmannsdorf-Koosbüsch weitere Gebiete geplant und entwickelt werden.

VG Südeifel

In der neuen VG Südeifel gibt es rund 29 Baugebiete. Mit 9,42 Hektar und 92 Baustellen ist "Auf Theren II" in Irrel das größte Vorhaben. Von den 92 Baustellen sind noch rund 80 frei, im Schnitt ist eine Baustelle 750 Quadratmeter groß, der Preis je Quadratmeter liegt bei 115 Euro.
In Echternacherbrück gibt es zwei Baugebiete und mit "Fölkenbach ist ein weiteres in Planung. Während in Fölkenbach 25 Baustellen entstehen, gibt es in den beiden anderen 42 Parzellen. Weiteres Bauland befindet sich in Orten entlang der Grenze zu Luxemburg.
Für den Landrat kein Zufall: "Das Statistische Landesamt hat ermittelt, dass im Grenzbereich zu Luxemburg die Bevölkerung wachsen wird."
Insgesamt gehen die Statistiker aus Bad Ems allerdings von einer sinkenden Bevölkerung im Eifelkreis aus.
Bis 2030 sollen nach einer mittleren Berechnungsvariante bis zu sechs Prozent weniger Menschen in der Region leben.Extra

Was sind die wichtigsten Projekte?Streit: Mit dem Zukunfts-Check Dorf haben wir einen Leitfaden für die Gemeinden zur Erarbeitung einer Potenzialanalyse in eigener Verantwortung entwickelt. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe sollen die örtlichen Chancen und Herausforderungen erkannt und daraus zukunftsfähige Strategien entwickelt werden. In den vergangenen zwei Jahren wurde der Check in acht Modellgemeinden durchgeführt. Auf der Basis der positiven Erfahrungen in der Modellphase wollen wir das Projekt jetzt einem Großteil unserer Gemeinden anbieten. Mit dem Masterplan Daseinsvorsorge wollen wir alle Initiativen und Planungen unter Einbeziehung der Bürger in einem ganzheitlichen Entwicklungsansatz vernetzen. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Konzept, sondern um einen Prozess, in dem Netzwerke für die Erarbeitung von Konzepten, aber auch die Realisierung von Projekten aufgebaut und moderiert werden. Was müssen Kommunen leisten, um attraktiv zu werden und zu bleiben?Streit: Das Leben auf dem Dorf hat seine ganz eigene Qualität. Unsere Dörfer sind in einem guten Zustand und brauchen sich keineswegs zu verstecken. Wir sollten hier selbstbewusst in die Zukunft blicken. Wichtig ist, das "Wir-Gefühl" für das Dorf und das bürgerschaftliche Engagement zu starken. Sich für die Zukunft gut aufzustellen, erfordert dann auch eine Reihe von Maßnahmen, die man aus der konkreten örtlichen Situation ableiten muss. Dazu kann die Verfügbarkeit von Bauland und barrierefreien Wohnmodellen ebenso gehören wie konkrete Projekte für Senioren und Jugendliche. Aus meiner Sicht geht der Trend in die Richtung, dass unsere Ortsbürgermeister mehr zu Sozialarbeitern werden. Was sind die Herausforderungen für die Kommunen im Eifelkreis Bitburg-Prüm im Hinblick auf den demografischen Wandel?Streit: Besondere Herausforderungen sehe ich in folgenden Bereichen: drohende Leerstände und minder genutzte Bausubstanz in den Ortskernen, Herstellung der Grundversorgung bei der Breitbandversorgung, Sicherstellung der Mobilität, Angebote für Jugendliche und Senioren in den Orten, Sicherstellung der ärztlichen Versorgung sowie Erhaltung und Verbesserung der Gastronomie- und Hotelerieangebote. jör

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