Liebe zum Wein ist sogar ein Tattoo wert

Graach · Der Andrang war groß, die 21 Proben waren exzellent. 300 Gäste haben am Samstag trotz sommerliche Hitze einen angenehmen Nachmittag in Graach verbracht.

 Der Graacher Wein ist begehrt. Bei der Probe bleibt kein Platz im Zelt unbesetzt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Der Graacher Wein ist begehrt. Bei der Probe bleibt kein Platz im Zelt unbesetzt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Dass der Graacher Riesling eine Besonderheit darstellt, ist in vielen Ländern des Planeten bekannt. Bei der Probe kamen nicht nur Weine von Graacher Winzern auf den Tisch, sondern auch von Betrieben, die einen Teil ihrer Wingerte in Graach haben.
Wie zum Beispiel Ernst Loosen. Er wohnt zwar zwischen Graach und Bernkastel-Kues, ist aber einen großen Teil des Jahres in der Welt unterwegs. "Denn man muss die Kunden pflegen", sagte er beim lockeren Plausch mit den Moderatoren Andrea Schaefer und Florian Blesius. Loosen baut auch in den USA und in der Pfalz Reben an. Für die schwere Weine gewohnten Pfälzer Kollegen sei sein Rebensaft immer noch zu leicht, verriet er. Der Absatz gebe ihm aber recht.
Ausklang mit "O Mosella"


Die Besucher erfuhren nicht nur viel über den Wein, sondern auch das Neueste aus Ort und Region. Ein Winzer erzählte, er baue eine Wohnung für seinen Sohn - und fünf Kinderzimmer im oberen Geschoss. Ein anderer hielt die Spannung aufrecht, wann denn seine Vinothek eröffnet werde. "Am 27. sagte er." Monat und Jahr nannte er aber nicht.
Andrea Schaefer, ehemalige badische Weinkönigin und mit einem Graacher Winzer verheiratet, berichtete vom neuesten Trend bei Sommeliers (Weinkellnern). "Sie lassen sich nicht den Namen ihrer Freundin auf den Arm tätowieren sondern das Wort Riesling. Das ist wahre Liebe."
Die Moderatorin wies auch das Klischee zurück, eine potenzielle Weinkönigin müsse vor allem gut aussehen. Fachwissen sei gefragt, sagt sie. "Ganz hässlich sollte man aber nicht sein", gab sie zu. Dass der Graacher Wein großes Reifepotenzial hat, schmeckten die Gäste bei zwei Spätlesen aus den Jahren 2007 und 2009. Karl-Josef Heinz, Außenverwalter beim Wehlener Kultweingut J. J. Prüm, drückte es so aus. "Man muss Ruhe bewahren, dann können große Sachen entstehen."
Die Begeisterung der Besucher zeigte sich so. Nach der letzten Probe sangen sie "O Mosella" mit - und sangen noch weiter, als die Musik aussetzte. cb

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