Pilotprojekt für die ganze Eifel

Prüm · In das Gebäude des ehemaligen Rewe-Marktes in Niederprüm zieht nun ein Centershop ein. Zwar handelt das Unternehmen mit Rest- und Sonderposten, dennoch soll ein Sortiment angeboten werden, mit dem die Rolle eines Nahversorgers erfüllt wird.

Prüm. Schnell noch eine Zahnbürste kaufen, fix Geschenkpapier besorgen oder einfach nur etwas zum Knabbern für unterwegs mitnehmen? In Niederprüm war das seit dem Umzug des Rewe-Markts in den Neubau an der Bahnhofstraße nicht mehr so leicht. Fast ein Jahr lang stand das Gebäude des ehemaligen Supermarktes leer - damit ist es aber in wenigen Tagen vorbei. Am Donnerstag, 9. Oktober, wird erstmals in dem Flachbau ein Centershop seine Türen öffnen.
Auf rund 2400 Quadratmetern bietet dann die Filiale des in Hürth in der Nähe von Köln ansässigen Unternehmens ein wechselndes Angebot von Rest- und Sonderposten an (siehe Extra). Auf 600 Quadratmetern wird ein Bestandslager aufgebaut. Das Sortiment ähnlicher Centershops reicht von Drogerieartikeln, Haushaltswaren bis hin zu Lebensmitteln. Kann ein Restpostenmarkt tatsächlich eine Versorgungslücke schließen? Zumindest geht Centershop ambitioniert an die Neueröffnung. Das Unternehmen will sich deutlich von ähnlich aufgestellten Discount-Märkten abheben. "Für unsere Kunden werden wir als günstiger Nahversorger in nahezu allen Sortimentsbereichen gut sortiert sein", verspricht Marc Goldschmidt als Sprecher der Centershop-Geschäftsführung. "Wir wollen uns bewusst von den klassischen Ein-Euro-Läden abgrenzen und eine klare und strukturierte Einkaufsatmosphäre schaffen."
Zweitgrößter Markt


Auf das leere Ladenlokal in Prüm sei das Unternehmen durch enge Kontakte zur Rewe-Handelsgruppe gestoßen: "Wir stellen durch unseren Betrieb mit unserem Sortiment sehr gern die Nachnutzung alter und dadurch etablierter nicht mehr konzeptkonformer Einzelhandelsflächen sicher", sagt Goldschmidt.
Neben einer Filiale im nordrhein-westfälischen Bergheim wird der Niederprümer Markt zu den zwei größten der insgesamt 47 Standorte gehören und ist der Erste im Herzen der Eifel.
"Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren die Region Eifel weiter aufzubauen. Niederprüm ist für uns eine Art Pilotprojekt für die Region." Ob sich mit der Neuansiedlung demnächst auch regionale Produkte in den Centershopregalen wiederfinden lassen? "Im ersten Schritt noch nicht, aber wir werden uns sicher mit dem Thema im Einkauf beschäftigen und die Nachfragen unserer Kunden beachten", sagt Goldschmidt.
Es sind noch Arbeitsstellen offen


Über die Höhe der Investition in den neuen Standort möchte sich das Unternehmen nicht im Detail äußern, räumt aber ein, dass ein sechstelliger Betrag investiert werde. Unter anderem wurde die komplette Beleuchtungsanlage des Vorgängers durch energiesparende LED-Lampen ausgetauscht. Etwa 20 neue Arbeitsplätze würden durch die Eröffnung geschaffen. "Die Besetzung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Wir sind immer offen für weitere Bewerber."
Ob das Konzept eines Discount-Nahversorgers in der Eifel ein Erfolg wird, liegt nicht allein in den Händen der Prümer. Man gehe von einer Kundenansprache weit über Prüm hinaus aus, merkt Goldschmidt an.
Wöchentlich würden Kunden mit Handzetteln über Neuheiten und Angebote informiert - 20 000 Infoblätter sollen an alle Haushalte in der Umgebung verteilt werden.Extra

Die Centershops gehören der Korn Vertriebs GmbH & Co. KG. Das Unternehmen wurde 1999 gegründet und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter in derzeit 47 Filialen. Die Hauptverwaltung mit Zentrallager liegt in Hürth in der Nähe Kölns. Das Konzept des Konzerns basiert auf dem Aufkauf von Sonder- und Restposten. Bis zur Eröffnung der ersten Filiale in Rheinland-Pfalz 2007 war das Unternehmen ausschließlich auf dem nordrhein-westfälischen Markt vertreten. Seitdem wurden weitere Standorte in Stromberg, Kastellaun, Simmern und Boppard eröffnet. aff

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