Licht am Ende des Schuldentunnels

Arzfeld · Zufriedene Gesichter im Verbandsgemeinderat Arzfeld: Im Haushaltsjahr 2013 mussten keine neuen Kassenkredite zur Deckung der laufenden Kosten der Gemeinde aufgenommen werden.

 Die Teilnahme am Entschuldungsfonds des Landes Rheinland-Pfalz und ein straffer Sparkurs sorgen dafür, dass die Verbandsgemeinde Arzfeld 2013 keine neuen Kassenkredite aufnehmen musste. TV-Foto: Frank Auffenberg

Die Teilnahme am Entschuldungsfonds des Landes Rheinland-Pfalz und ein straffer Sparkurs sorgen dafür, dass die Verbandsgemeinde Arzfeld 2013 keine neuen Kassenkredite aufnehmen musste. TV-Foto: Frank Auffenberg

Arzfeld. Kaum erträgliche Kreditlasten, leere Gemeindekassen - vielen Kommunen geht es finanziell nicht gut. In der Verbandsgemeinde Arzfeld hat sich die Situation jetzt aber zumindest ein wenig entspannt. Nicht, dass dort aus dem Vollen geschöpft werden könnte, die jüngste VG-Ratssitzung hat aber gezeigt, dass sich der Sparkurs, den die VG seit ihrem Beitritt zum Kommunalen Entschuldungsfonds vor zwei Jahren verfolgt, nach und nach auszahlt. Im Haushaltsjahr 2013 musste die VG keine neuen Kassenkredite aufnehmen - also Geld leihen, um laufende Kosten zu decken.
"Wir haben es mit unserem Haushaltsplan 2013 geschafft, nicht mehr im Kassenkreditbereich tätig sein zu müssen", stellte VG-Bürgermeister Andreas Kruppert zufrieden fest. Einstimmig verabschiedete der Rat auf Empfehlung des Rechnungsprüfungsausschusses den Jahresabschluss der Haushaltsrechnung 2013.
Auch für das Haushaltsjahr 2014 strebt Kruppert ein ähnlich gutes Ergebnis an: "Die Entwicklung zeigt, dass wir auch im Finanzhaushalt 2014 einen Ausgleich ohne neue Kassenkredite herbeiführen können", hofft der VG-Bürgermeister. Er setze auf eine schwarze Null. Wohlgemerkt: weiterhin ohne die Orte mit höheren Verbandsgemeindeumlagen belasten zu müssen. "Unser Ziel ist, an einen Punkt zu kommen, an dem wir aus eigener Kraft unseren Orten finanziell helfen können", sagt Kruppert.
"Das ist eine gute Nachricht. Noch vor wenigen Jahren dachten wir nicht einmal daran, dass wir das alles schaffen könnten", kommentierte Michael Horper (CDU), erinnerte aber daran, dass der finanzielle Erfolg der VG auch der besonderen Belastung der Orte geschuldet sei. Für die nächsten Jahre sei ihre Entlastung ein wichtiges Ziel.
Rainer Hoffmann (SPD) mahnte zur Zurückhaltung: "Über Geschenke an die Ortsgemeinden können wir noch lange nicht nachdenken, aber wenn wir so weitermachen, sind wir auf einem guten Weg." Aber nur, betonte er, wenn der Eifelkreis der VG keinen Strich durch die Rechnung mache. "Wir können uns anstrengen, wie wir wollen, alles würde zunichte gemacht, wenn der Kreis seine Umlage auch nur um einen halben Prozentpunkt erhöht." Er forderte, den Kreis dazu aufzurufen, bei seinen Hebesätzen zu bleiben.
Doch nicht allein der gute Stand der eigenen Haushaltskasse sorgte bei den meisten Ratsmitgliedern für zufriedene Gesichter, auch der Jahresabschluss 2013 der VG-Werke wurde mit Genugtuung einstimmig angenommen. Während im Wirtschaftsplan noch mit einem Verlust von 22 000 Euro gerechnet wurde, zeigte die Abschlussrechnung nur noch einen Fehlbetrag von 9394,13 Euro. Dieser wurde aus Rücklagen gedeckt.Extra

Die Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld hatte 2013 laut Statistischem Landesamt (StLA) noch 9 382 000 Euro an offenen Kassenkrediten.Die Investitionskredite betrugen 3 679 000 Euro. Mit Beitritt zum Kommunalen Entschuldungsfonds beschränken sich die Ausgaben auf Pflichtleistungen. Unter anderem wurden bis Anfang 2013 die zentralen Sportanlagen auf die jeweiligen Gemeinden übertragen. Die VG erhebt eine Verbandsgemeindeumlage in Höhe von 46,9 Prozent. Sie liegt laut StLA damit um 13,44 Prozentpunkte höher als bei vergleichbar großen Verbandsgemeinden. aff

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