Ein Frieden stiftendes Votum

Kröv · Zumindest der dritte Beigeordnete der neuen Verbandsgemeinde Traben-Trarbach kommt aus der Stadt. Und er wird von der CDU gestellt. Zum Dank will die Fraktion, die in der Opposition ist, vertrauensvoll mit der Mehrheit im Rat zusammenarbeiten.

 Bürgermeister Marcus Heintel (rechts) ernennt Erwin Hausmann zum dritten Beigeordneten. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bürgermeister Marcus Heintel (rechts) ernennt Erwin Hausmann zum dritten Beigeordneten. TV-Foto: Klaus Kimmling

Kröv. Die ehemalige Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf war gegen den am 1. Juli vollzogenen Zusammenschluss mit der VG Traben-Trarbach. Und sie ist es immer noch. Schließlich läuft noch eine Klage vor dem Verfassungsgericht des Landes. Personell gut gefahren ist sie aber bisher im neuen VG-Rat. Bei der konstituierenden Sitzung wurden zwei Ratsmitglieder aus Kröv-Bausendorf, Artur Greis (SPD) und Michael Moseler (FWG), zu Beigeordneten gewählt. Die spannende Frage: Wird Traben-Trarbach auch bei der Wahl des dritten Beigeordneten, die wegen der nötigen Änderung der Satzung erst, in der zweiten Sitzung über die Bühne gehen kann, leer ausgehen?
Nein. Bei der Bekanntgabe der Kandidaten wird klar: Es wird jemand aus Traben-Trarbach sein. Erwin Haussmann (CDU) oder Dr. Sören Risse (Grüne). Die SPD möchte die Wahl aber verschieben, weil drei Leute aus ihren Reihen fehlen. 14 Ratsmitglieder (SPD/Grüne/FWG/ÖDP) sind dafür, 14 (CDU und FDP) dagegen. Es wird gewählt. Logische Folge wäre wieder ein Patt und vielleicht sogar ein Losverfahren. Doch so weit kommt es nicht. Edwin Haussmann bekommt 15 Stimmen, Sören Risse 13.
"Ich nehme die Wahl gerne an", sagt Haussmann. Die Enttäuschung auf der anderen Seite des Tisches in der Kröver Raiffeisenhalle hält sich in Grenzen. Haussmann ist jemand, der klare Worte auch gegenüber der eigenen Partei nicht scheut und wahrscheinlich gerade deshalb überall Anerkennung findet. Als Beigeordneter der Stadt Traben-Trarbach hat er Erfahrung gesammelt. Die Eidesformel kommt ihm in einem Rutsch von den Lippen. "Respekt", sagt Bürgermeister Marcus Heintel (SPD).
Es ist müßig darüber zu spekulieren, wie die Wahl bei voller Besetzung ausgegangen wäre. So hat aber auch die größte Fraktion im Rat einen Beigeordneten. Für die Zusammenarbeit in der neuen VG und innerhalb des Rates dürfte es dienlich sein. Günter Föllenz (CDU) hatte es vor der Wahl so ausgedrückt. "Wir werden Ihnen die Hand reichen zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit."Meinung

Das Wundenlecken ist beendet
Die CDU ist zwar die stärkste Fraktion im neuen Verbandsgemeinderat, war aber gleichzeitig Verlierer der Kommunalwahl im Mai. Das wurde spätestens klar, als sie in der konstituierenden Sitzung bei der Beigeordnetenwahl leer ausging. Die Wahl von Erwin Haussmann mag glücklich zustande gekommen sein. Wahrscheinlich wäre er seinem Gegenkandidaten unterlegen, wenn die SPD komplett gewesen wäre. Vielleicht wird man aber irgendwann einmal sagen, dass der 25. September ein besonders guter Tag für die neue VG Traben-Trarbach war. Die CDU, die in den vergangenen Wochen wahrscheinlich hauptsächlich ihre Wunden geleckt haben dürfte, hat der Mehrheit im Rat die Hand zur Zusammenarbeit gereicht. c.beckmann@volksfreund.de

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