Neubau im Kasten, Großes im Blick

Prüm · Die Kommunalen Netze Eifel eröffnen am Freitag, 17. Oktober, nach 18 Monaten Bauzeit ihre neue Zentrale in Niederprüm. Landes-Umweltministerin Ulrike Höfken wird außerdem ein großes Vorhaben der Kreis-Wasserwerker präsentieren: das "Regionale Verbundsystem Westeifel".

Prüm. Ziellinie in Sicht: Auf der Baustelle der Kommunalen Netze Eifel (KNE) in Niederprüm geben sich die Handwerker die Klinken in die Hand, die sie gerade erst montiert haben. "Im Moment ist richtig Druck im Kessel", sagt KNE-Vorstand Willi Heck. "Die Handwerker sind schwer am Wuseln. Auf der Zielgeraden wird\'s halt immer eng."Umzug läuft nach Plan


Eng ja, aber nicht knapp: Nach 18 Monaten Bauzeit sei man genau im Plan. Am Freitag, 10. Oktober, ziehen die Mitarbeiter von der Prümer Kalvarienbergstraße um ins Niederprümer Gewerbegebiet. Und am Freitag, 17. Oktober, wird dort die Eröffnung gefeiert.
Mit Besuch aus Mainz: Landes-Umweltministerin Ulrike Höfken soll dann den Startschuss für das "Regionale Verbundsystem Westeifel" geben. Was sich dahinter verbirgt, wird vorher nicht verraten. Laut TV-Informationen dürfte es sich aber um die vollständige Verbindung aller teils noch voneinander isolierten Wassersysteme in den angeschlossenen Kommunen handeln (siehe Extra) - Rohr frei also für die lückenlose Vernetzung, die eine noch bessere Versorgung aller Haushalte ermöglichen sollte.
Bereits jetzt kann Willi Heck aber mitteilen, dass man bei den Kosten für die neue Zentrale "fast eine Punktlandung" hinbekommen habe. "Mit Grunderwerb hatten wir 4,63 Millionen Euro veranschlagt. Mit Stand von heute sind es 4,70", sagt er und spricht "ein großes Lob an die Architekten und Unternehmen" aus, die für Planung und Bau zuständig waren.
Die 70 000 Euro Mehrkosten, sagt Heck, hätten sich im Lauf der Arbeiten aus etlichen kleineren Posten ergeben. Ein Beispiel sei das Freilager, in dem die Wasserwerker ihre Rohre und andere Materialien deponieren: Die Bodenfläche habe man zuerst aus Mineralbeton fertigen lassen wollen.
"Aber dann haben wir beschlossen, sie wie die übrige Hoffläche auch zu asphaltieren." Dafür seien an dieser Stelle etwa 5000 Euro mehr angefallen. "So kam dann die eine oder andere Kleinigkeit dazu. Aber das ist ja dann auch ein Mehrwert für das ganze Projekt", sagt Willi Heck.
Für den Neubau hatte man 2012 einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Sieger wurde ein Büro aus Luxemburg. Dessen Entwurf blieb aber nur Theorie, stattdessen kamen die Zweitplatzierten zum Zug: Werner Schaack und das Büro WW+ aus Trier und Luxemburg, gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten Dutt und Kist aus Saarbrücken.
Der Grund: In den Verhandlungen um die Bauausführung, bei denen man auch Kosten, Kostenkontrolle und die Vorstellungen zur Zusammenarbeit diskutierte, sammelten die Zweitplatzierten so viele Pluspunkte, dass sie sich am Ende durchsetzten.Meinung

Elegant hinbekommen
Wenn man heute den fast fertigen Neubau der Kommunalen Netze Eifel sieht, ist man froh, dass nicht die Erstplatzierten des Architektenwettbewerbs mit einem doch sehr unterkühlten Entwurf den Zuschlag bekommen haben: Stattdessen steht in Niederprüm nun ein unaufdringlich elegantes, zweiteiliges Gebäude, das in die Landschaft passt. Und das zu einem Preis, der nur minimal höher liegt als vorgesehen. Nach den vielen Verlusten, die Prüm in den vergangenen Jahren erleben musste, von Kultur- bis Katasteramt, ein Glücksfall. fp.linden@volksfreund.deExtra

Die Kommunalen Netze Eifel wurden 2009 gegründet, um die Trinkwasserversorgung im Eifelkreis zu verbessern. Angeschlossen sind alle Verbandsgemeinden - bis auf das Gebiet der bisherigen VG Irrel, die VG Speicher und zwei Drittel der früheren VG Bitburg-Land. 50 Mitarbeiter hat die Anstalt öffentlichen Rechts in Prüm und den Außenstellen Mettendorf und Neustraßburg, etwa 35 von ihnen werden in der Zentrale arbeiten. Die KNE (Jahresumsatz: gut neun Millionen Euro) gehören zu 75,1 Prozent dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und zu 24,9 Prozent den Stadtwerken Trier. fpl

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