Aus der Praxis in den Hörsaal

Trier · Im Wintersemester 2014/2015 geht es los: 33 Studenten werden in einem dualen Studium der Physiotherapie ausgebildet. Innerhalb von vier Jahren erreichen sie so einen akademischen und einen berufsqualifizierenden Abschluss. Eine Kooperation zwischen der Hochschule Trier, der Physiotherapieschule des Brüderkrankenhauses und des katholischen Klinikums Koblenz Montabaur hat dies möglich gemacht.

Trier. Es ist ein internationaler Trend: Immer mehr Gesundheitsberufe finden sich im akademischen Bereich wieder. Und Trier zieht mit seinem dualen Studiengang Physiotherapie-Technik und Therapie ab dem Wintersemester 2014/2015 nach. Oberbürgermeister Klaus Jensen ist begeistert: "Der Studiengang ist für Trier in vielfacher Hinsicht von großer Bedeutung."
Die meisten wissen gar nicht, dass das Gesundheitssegment die größte Branche in Trier sei. Auch kleine Firmen seien international sehr gut aufgestellt. Und es sei immer gut, neue Fachkräfte direkt in der eigenen Stadt auszubilden. Das sehen die zukünftigen Studenten wohl genauso, denn statt den ursprünglich geplanten 22 Plätzen, sind es nun 33 zugelassene Wissbegierige. Dafür haben sich die Hochschule Trier, die Physiotherapieschule des Brüderkrankenhauses und die des Katholischen Klinikums Koblenz eingesetzt.
Drei Partner, ein großes Ziel: "Einen Studiengang gestalten, der für alle einen Mehrwert hat", sagt Thomas Wecker, Leiter der Physiotherapieschule in Koblenz. So soll es nach Wecker eine "Win-win-win-win-win-Situation" für Studenten, Patienten, Hochschule, Physiotherapieschule und für den Beruf generell sein. Besonders attraktiv für die Studenten soll die Mischung zwischen praxisnaher Arbeit und dem wissenschaftlichen Angebot sein.
So besteht das erste Jahr aus einer klassischen Ausbildung, die folgenden zwei Jahre aus Praxis und Theorie, und das Letzte bildet ein Vollzeitstudium. Dabei kommt ein ganz neues Feld ins Spiel - die Technik. Demnach werden die klassischen Themen einer Physiotherapieausbildung mit Medizintechnik und Medizininformatik verknüpft. Während der ausgebildete Physiotherapeut noch etliche Zertifikate erlangen müsse, erklärt Monika Serwas von der Physiotherapieschule Trier, sind nun die wichtigsten bereits im Studiengang mit enthalten. Das freut auch Anna Henkes aus Trier, die sich für das duale Studium entschieden hat: "Normalerweise sind diese Zertifikate sehr teuer. So sind sie mit drin." Außerdem möchte sie nach dem Studium im Ausland arbeiten. "Mit einem akademischen Grad habe ich viel bessere Chancen" , sagt sie. "Gesundheit ist ein Zukunftsthema", sagt Jensen. Und deswegen würde er sich freuen, wenn dieser Bereich weiter ausgebaut wird. Dieser Wunsch sei bereits in Planung. Wecker spricht unter anderem von einem möglichen Masterstudiengang.

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