Alarm mit Ankündigung in Aach

Aach/Trier · In der Jugendhilfeeinrichtung Haus auf dem Wehrborn brennt es in mehreren Gebäuden! Dieser Alarm hat am Samstag Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Trier-Land und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zu einem gemeinsamen Einsatz eilen lassen. Bei der Jahresübung haben die insgesamt rund 70 Retter erfolgreich getestet, wie ihr Zusammenspiel im Ernstfall funktionieren soll.

Aach/Trier. Das Szenario klingt erschreckend: Am Haus auf dem Wehrborn stehen mehrere Häuser in Flammen. In ihnen sind einige Menschen eingeschlossen, die schnell ins Freie und damit in Sicherheit gebracht werden müssen. Doch das ist noch nicht alles: Es hat auch noch einen Unfall mit einem Kleinbus gegeben, an dem zudem ein Gabelstapler beteiligt ist.
Kein realer Albtraum



Glücklicherweise ist allen Einsatzkräften und auch den vielen Zuschauern klar: Was sich auf dem Gelände der Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT) am Samstagnachmittag abspielt, ist kein realer Albtraum, sondern die Ausgangslage für eine groß angelegte Jahresabschlussübung. Unter der Führung des Wehrleiters der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land, Jürgen Cordie, sind die Feuerwehren aus Aach, Beßlich, Butzweiler, Lorich, Newel, Olk sowie der Ortsgruppe Butzweiler vom DRK Ehrang mit rund 70 Kräften im Einsatz.
Die Wehren werden nach und nach von der Feuerwehr-Einsatzzentrale in Welschbillig alarmiert. Am Einsatzort angekommen, zeigen sie den Besuchern, was sie im Ernstfall tun müssen.
Beobachter des Geschehens sind mehrere Vertreter aus der Kommunalpolitik, unter anderem Wolfgang Reiland, der Bürgermeister der VG Trier-Land. Auch der kaufmännische Direktor der CTT, Stefan Mathy, schaut zu. "Wir haben das Gelände gerne für diese Übung zur Verfügung gestellt", sagt Mathy. Für die Jugendlichen und Mitarbeiter der Einrichtung, die teilweise als Statisten fungieren, habe die Übung einen Lernerfolg, so Mathy weiter. Inzwischen legen die Atemschutzgeräte-Träger ihre Ausrüstung an und helfen sich gegenseitig. Mit fachkundigen und sicheren Griffen rollen andere Wehrleute die Schläuche aus und schließen die Pumpen an. Das erste Wasser schießt aus den Rohren und über Steckleitern werden eingeschlossene Personen gerettet. Für den Direktor ist die gute Arbeit der Einsatzkräfte besonders wichtig. "Immerhin haben wir hier in 20 Gebäuden 166 Kindergartenplätze, rund 150 Mitarbeiter und 70 stationäre Jugendliche", bemerkt er.
Vor wenigen Jahren noch hatte es bei einer ähnlichen Übung beim Befehl "Wasser aus allen Rohren" eine erschreckende Erkenntnis gegeben. Bei einem Großbrand hätte der Feuerwehr nicht ausreichend Löschwasser zur Verfügung gestanden. Eine Lösung wurde gesucht und gefunden. Im Gelände (der TV berichtete) wurden zwei Wassertanks mit insgesamt 200 000 Litern Fassungsvermögen eingebaut. Damit war der Sicherheit genüge getan und in diesem Jahr konnten die Feuerwehren das Wasser aus den Tank im Vollen schöpfen.
Doch dann kam die Frage: Wer übernimmt die Kosten für die Nachbesserung im Brandschutz? Am Ende entschied ein Gericht. "Er hat die erste Runde gewonnen", sagt lächelnd Bürgermeister Reiland und deutet auf Direktor Mathy.
Die Verbandsgemeindewerke haben die Rechnung in Höhe von 121 000 Euro bezahlt. Reiland und die Verwaltung hoffen aber nach wie vor auf einen Sieg in Runde zwei. Denn, so Reiland: Die Kammer habe die Möglichkeit eine Berufung zugelassen, weil die Richter die Abgrenzung des Grundschutzes von einem besonderen objektbezogenen Brandschutz für grundsätzlich bedeutsam halten.

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