Windräder dürfen auch weiterhin im Wald stehen

Arzfeld · Die Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Arzfeld im Teilbereich Windkraft schreitet voran. Der Verbandsgemeinderat hat sich in einer Sondersitzung mit verschiedenen Stellungnahmen unterschiedlicher Behörden und Organisationen beschäftigt.

 In der VG Arzfeld steht einem Gesamtkonzept für die Nutzung von Windkraft kaum noch etwas im Weg. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

In der VG Arzfeld steht einem Gesamtkonzept für die Nutzung von Windkraft kaum noch etwas im Weg. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Arzfeld. Die Energiewende verändert die Landschaft in der Eifel deutlich - überall ragen die lukrativen Windräder in die Luft. Nach dem Willen der Landesregierung obliegt es den Verbandsgemeinden (VG), die entsprechenden Kriterien zur weiteren Einrichtung von Windparks aufzustellen. Flächennutzungspläne sollen festlegen, wo künftig Windräder gebaut werden dürfen und wo nicht.
Der Mindestabstand zu geschlossenen Siedlungen, der Abstand zu Brutgebieten geschützter Vogelarten wie Schwarzstorch oder Rotmilan und der Schutz außergewöhnlicher Naturräume sollen definiert werden. Der Rat der Verbandsgemeinde Arzfeld hat sich nun in einer Sondersitzung mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans im Teilbereich Windkraft beschäftigt. "Wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Einem neuen schlüssigen Gesamtkonzept steht kaum noch etwas im Wege", sagt VG-Bürgermeister Andreas Kruppert. Mittlerweile seien die Entwürfe des Trierer Planungsbüros BGH Plan allen zuständigen Behörden und beteiligten Umwelt- und Tourismus-Einrichtungen vorgelegt worden. Der VG-Rat hat sich nun mit ihren Stellungnahmen auseinandergesetzt.
Weniger Platz als gefordert


Kopfzerbrechen bereitet unter anderem die Vorgabe des Landes, dass die Verbandsgemeinden etwa zwei Prozent ihrer Flächen der Windenergie zur Verfügung stellen müssten. "In der Summe liegen wir etwas unter diesem Wert. Die Kreisverwaltung hat uns aber geschrieben, dass sie das anhand von unseren Plänen gut nachvollziehen kann, bat aber auch darum, dass wir in manchen Stellen deutlicher erklären sollen, was gegen manche Ausweisungen als Windkraftgebiet spricht", sagt Kruppert.
Die Beratungen des Rats haben nun unter anderem ergeben, dass vom Ausbau der Windkraft rund um Plütscheid zunächst einmal abgesehen wird. "Gerade in diesem Gebiet müssen wir erhebliche Untersuchungen beauftragen, die zudem wohl sehr kostspielig würden", sagt Kruppert. Die Nähe zum Niederschlagsradar sei schwierig. "Wenn irgendwann geklärt ist, ob das Wetterradar und unsere Windkraftpläne zusammen funktionieren, könnten wir diesen Bereich noch mal in Angriff nehmen", sagt Kruppert.
Neu geregelt hat der Rat nun auch die Frage, ob Anlagen komplett in einem ausgewiesenen Sondergebiet stehen müssen oder nur die Fundamente der Windräder - also die Rotorblätter die Grenzen überschreiten können. Der VG-Rat stimmte dafür, dass Teile der Anlagen, sofern sie nicht zu Nahe an einer Siedlung stehen, die Grenzen überschreiten dürfen.
Nicht angeschlossen hat sich der Rat der Empfehlung des Kreises, Waldflächen komplett aus den Planungen herauszunehmen. "Würden wir das machen, bliebe nur wenig Platz und wir könnten die zwei Prozent sicher nicht mehr erreichen", sagt Kruppert. aff

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