Aufarbeitung der Geschichte gelungen

Gelenberg · In vielen Dörfern der Region werden Gemeindechroniken verfasst, um den Bürgern noch einmal detailliert und zusammenfassend die Geschichte ihres Dorfes aufzuzeigen. Zur Dorfkirmes wurde nun auch in Gelenberg ein 320 Seiten starkes Werk von den beiden Autoren Peter Bauer und Erich Mertes vorgestellt.

 Endlich ist es geschafft: Die Ortschronik der Gemeinde Gelenberg ist fertig, Bürgermeister Herbert Rollmann von links) und die beiden Autoren Peter Bauer und Erich Mertes stellten sie vor. TV-Foto: Helmut Gassen

Endlich ist es geschafft: Die Ortschronik der Gemeinde Gelenberg ist fertig, Bürgermeister Herbert Rollmann von links) und die beiden Autoren Peter Bauer und Erich Mertes stellten sie vor. TV-Foto: Helmut Gassen

Gelenberg. Die Marschrichtung für die Ortschronik hatte Bürgermeister Herbert Rollmann ganz klar ausgegeben. "Wir wollten keine Chronik über die Entstehung der Welt und der Steinzeit in Gelenberg, das steht woanders schon drin. Es sollte nur um Gelenberg, seine Geschichte und seine Bürger gehen. Der Sinn dahinter ist es den Bürgern die Geschichte der Ortsgemeinde lang anhaltend zur Verfügung zu stellen", erklärt der vorläufig amtierende Ortsbürgermeister bei der Vorstellung des 320 Seiten-Werkes im Bürgerhaus, wo immerhin die Hälfte der Bürger dabei sein wollten.
98 Einwohner hat die Gemeinde, der jüngste ist zwei Jahre, der älteste Bürger 86 Jahre. Doch den Gelenbergern lief die Zeit für eine Aufarbeitung ihrer Geschichte bald weg. "Man hätte diese Ortschronik zehn bis 15 Jahre früher machen sollen. Denn die älteren Leute, die noch vom 19. Jahrhundert hätten erzählen können, sind schon verstorben. Es war also höchste Zeit", sagt Rollmann.
Ein erster Anlauf wurde bereits 2006 unternommen, aber erst vor zwei Jahren konnte Bürgermeister Rollmann die beiden Autoren Peter Bauer (76) aus Mannebach und seinen Vetter Erich Mertes (88) aus Neuwied ansprechen und ihnen den Auftrag zur Erstellung der Ortschronik geben. Beide sind erfahren mit Ortschroniken. Sie haben schon die von Mannebach, Reimerath und Bodenbach geschrieben.
An die Geschichte Gelenbergs mussten sie sich aber trotzdem Schritt für Schritt rantasten. "Als Ortsfremde hatten wir ja keine Ahnung vom Ort und mussten uns anhand von Gemeinderatsprotokollen von 1846 an, Schul- und Kirchenchroniken orientieren", erklärt Peter Bauer. Leider seien aus der Dorfbevölkerung wenig Geschichten gekommen. "Wir wären darüber froh gewesen, denn es wäre ja eine Bereicherung des Buches gewesen", sagt Erich Mertes. Zumindest beim Fotomaterial sah das besser aus. "Im Dorf gab es mal ‚Bilder Fränzchen\', der hatte in seiner Zeit viel fotografiert und sein Neffe stellte die ganze Sammlung zur Verfügung", erzählt Bauer. Auch viele andere Bürger wühlten in ihren Fotoalben und wurden fündig. Willkommene Hilfe nahmen die beiden Autoren von anderen Autoren an, die mit kleinen Geschichten und wichtigen Informationen zur Gemeinde Gelenberg weiterhelfen konnten. "Besonders die Gemeinderatsprotokolle in Sütterlinschrift waren sehr schwierig zu entziffern und neu zu texten", merkt Peter Bauer an.
Hohe Investitionskosten



"Was lange dauert, wird auch gut. Und unser Buch ist sehr gut und mit ordentlichem Material ausgestattet", beschreibt Ortsbürgermeister Herbert Rollmann die fertige Ortschronik. 8000 Euro hat die Gemeinde sich die Aufarbeitung ihrer Geschichte kosten lassen. Geld, das nach Meinung des Ortsbürgermeisters gut angelegt ist.
Auf 320 Seiten zeigt die Ortschronik nun ein historisches Panorama von der Frühgeschichte, über die Preußenzeit, die schweren Tage des ersten und zweiten Weltkriegs, aber auch Berichte von Auswanderern, baulichen Veränderungen im Dorf die Entwicklung der Landwirtschaft fanden Einzug.
Alte und neue Fotos dokumentieren das Leben in der Gemeinde über eine lange Zeit. 200 Exemplare des Buchs wurden gedruckt. Die Chronik ist zum Preis von 25 Euro beim Ortsbürgermeister Herbert Rollmann (Telefon 02692/ 1273) erhältlich. HG

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort