Dauerbaustelle wird fertig

Gerolstein · Das Mensagebäude in der Eifelkaserne in Gerolstein-Lissingen ist so gut wie fertiggestellt und wird diesen Herbst eingeweiht - fünf Jahre nach Baubeginn. Trotz erheblicher Bauverzögerung sollen sich die ursprünglich angesetzten Kosten von 8,5 "nur" auf 8,9 Millionen Euro erhöhen. Hinzu kommen 1,2 Millionen Euro für ein nachträglich geplantes Blockheizkraftwerk.

 Bereit für ihren ersten Gäste: Hauptfeldwebel Jürgen Thul (links) und Oberstleutnant Ralph Kolkmann vertreten den Soldatenverein, der in Eigenregie die Bewirtung und Geschäftsführung im neuen Mannschafts-, Unteroffiziers- und Offiziersheim in der Eifelkaserne übernimmt. TV-Foto: Mario Hübner

Bereit für ihren ersten Gäste: Hauptfeldwebel Jürgen Thul (links) und Oberstleutnant Ralph Kolkmann vertreten den Soldatenverein, der in Eigenregie die Bewirtung und Geschäftsführung im neuen Mannschafts-, Unteroffiziers- und Offiziersheim in der Eifelkaserne übernimmt. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Während des Baus der neuen Mensa in der Eifelkaserne in Gerolstein-Lissingen ist viel passiert: Drei Kommandeure haben sich mit dem Millionenprojekt beschäftigt, die Bundeswehr hatte in dieser Zeit drei verschiedene Verteidigungsminister, die Stadt Gerolstein drei verschiedene Stadtbürgermeister.
Doch Oberstleutnant Ralph Kolkmann, stellvertretender Kommandeur des Fernmeldebataillons 281, Standortältester und von militärischer Seite zuständig für das Gebäude, gibt sich zuversichtlich. "Ich werde die Einweihung auf jeden Fall erleben", sagt der Offizier, der im Lauf des nächsten Jahres Gerolstein verlässt. Und er fügt hinzu: "Es ist bereits ein gängiger Witz unter den Soldaten: Das Triogebäude wird im Oktober eingeweiht - im Jahr … ."
Leistungen nicht erbracht


Der erste Einweihungstermin des Triogebäudes (Trio, weil dort Mensa samt Truppenküche, ein Freizeitbüro sowie das Offiziers-, Unteroffiziers- und Mannschaftsheim untergebracht sind), war auf Mai 2012 terminiert. So haben es die Verantwortlichen sowohl beim Spatenstich im November 2009 als auch beim Richtfest ein Jahr später verkündet. Es wurde der Herbst 2012 ins Auge gefasst. Klappte nicht. Ende Januar 2013 dann der Übergabetermin. Doch die Bundeswehr verweigerte die Übernahme, kündigte mehreren "unter Vertrag genommenen Firmen …, da sie die geforderten Leistungen nicht im Sinne des Auftraggebers erbracht haben", heißt es vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in Bonn, der obersten Stelle für solche Baumaßnahmen des Militärs.
Erneuert werden mussten Beton- und Estricharbeiten sowie Abdichtungen im Küchenbereich. "Und da das bei öffentlichen Bauten dann jeweils eine europaweite Ausschreibung zur Folge hat, dauert das eben alles etwas länger als bei privaten Bauvorhaben", hatte der damalige Kommandeur Hans-Jörg Oster erklärt. Anschließend traute sich niemand mehr, noch einen Einweihungstermin zu nennen. Jetzt, fünf Jahre nach dem Spatenstich, steht er kurz bevor.
Von den Soldaten wird das Gebäude aber bereits in Teilen genutzt, denn der große Speisesaal ist Anfang August eröffnet worden. Dort bekommen sie Frühstück, Mittag- und Abendessen.
Für die Eröffnung des Trakts, wo man sich auch einmal abends gemütlich zusammensetzen kann, sind die Vorbereitungen ebenfalls so gut wie abgeschlossen. Verantwortlich dafür zeichnet - weil kein externer Pächter gefunden wurde - der Verein "Heimgesellschaft Gerolstein". Ihr Vorsitzender: Ralph Kolkmann.
Betrieb in Eigenregie


Nach seinen Angaben werden künftig sechs bis acht Soldaten dafür sorgen, dass ihre Kameraden auch nach Dienstschluss noch eine gute Zeit in der Kaserne haben sollen. Zu diesem Zweck gibt es im Heimbereich einen kleinen Shop, wo es von Apfelsaft bis zur Zahnpasta, von der Zeitschrift bis zum Schokoriegel alles für den täglichen Bedarf gibt.
Vor allem aber gibt es in den schicken Räumen und auf der Terrasse die Möglichkeit, gemütlich nach Feierabend zusammenzusitzen, noch ne Pizza oder Currywurst zu essen, ein Bier zu trinken - oder sich gemeinsam Fußballspiele anzuschauen.
"Wir planen, mal ein Kickerturnier zu veranstalten, und wollen auch Internet-Hotspots installieren. Ich denke, das Angebot wird angenommen werden. Die Soldaten sind schon ganz heiß darauf, dass es endlich öffnet. Schließlich hatten sie über Jahre solch ein Angebot nicht mehr", sagt Hauptfeldwebel Jürgen Thul, der sich gemeinsam mit Thomas Fleischmann um die Geschäftsführung des neuen Bereichs kümmert - und eben auch mal am Tresen Bier zapfen wird. mh

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