Jede Menge Schotter für den Radweg

Bitburg · Für rund eine Million Euro baut der Bund eine Radwegeverbindung von Bitburg zum Kylltalradweg bei Albachmühle. Wenn die Witterung hält, könnten die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein. Solange wird der Verkehr auf der B 50 einspurig an der Baustelle vorbeigeführt.

 Fritz Schneider aus Bonn freut sich, dass es bald eine neue Verbindung zum Kylltalradweg gibt. Im Hintergrund besprechen Bauwart Jürgen Schmitz und Markus Becker von der Firma Kohl-Bau die Arbeiten. TV-Foto: Andrea Weber

Fritz Schneider aus Bonn freut sich, dass es bald eine neue Verbindung zum Kylltalradweg gibt. Im Hintergrund besprechen Bauwart Jürgen Schmitz und Markus Becker von der Firma Kohl-Bau die Arbeiten. TV-Foto: Andrea Weber

Bitburg. Ein kleiner Bagger hebt Geröll aus. Daneben steht ein Mann auf einer halb fertigen Mauer und schaufelt Schutt auf die Steine. Ein Stück weiter trägt ein großer Bagger die Böschung auf der anderen Seite der Straße ab. Hier, zwischen dem Kreisel Albachstraße/B 50 und der Kyll bei Albachmühle entsteht ein neues Verbindungsstück von Bitburg zum Kylltalradweg. Gleichzeitig wird die B 50 auf dieser Strecke saniert (der TV berichtete).
Jürgen Schmitz von der Straßenmeisterei Bitburg ist für die Bauüberwachung zuständig. Er fährt mit dem TV den Weg ab, der die Radler ab dem Frühjahr zum Kylltalradweg führt. Direkt hinter dem Kreisel geht\'s los: Auf der linken Seite wird eine Schwergewichtswand aus Kalkstein gebaut, um die Böschung zu stützen: "Die haben sie in den letzten 14 Tagen hochgezogen", sagt Schmitz und deutet auf den Bagger und den Mann mit der Schaufel. "Die verfüllen wir noch und dann ist sie fertig." Die Felssteine, aus denen sie gebaut sei, seien von der Böschung, die auf der anderen Seite der B 50 abgetragen wird.
Ein Teil des Radwegs steht schon


Ein Stück weiter wurde eine Betonwand hochgezogen und mit Schotter aufgefüllt. Darauf werden die Fahrradfahrer einen Meter erhöht auf einer Breite von 2,50 Meter neben der Bundesstraße radeln. Aus Platzgründen, erklärt Schmitz. Dadurch könne man den Radweg weiter in die Böschung legen. Jetzt müsse noch eine Deckschicht drauf, ein Geländer an die Seite und dann sei das Stück voraussichtlich Mitte November fertig. Nach 280 Metern läuft der Radweg wieder auf die Bundesstraße. Deshalb wird sie drei Meter nach rechts verschoben. Der Radweg wird mit einer Schutzvorrichtung links neben der Straße verlaufen, da, wo jetzt die Autos per Ampelregelung an der Baustelle vorbeigeführt werden. Gleichzeitig wird die B 50 saniert. Wenn das Wetter halte, werde in der zweiten Novemberwoche asphaltiert.
Weiter geht\'s am Haus Venus (einem Rotlicht-Etablissement) vorbei zur Albachmühle. Dort kommt auf einer Länge von 700 Metern eine Tragdeckschicht, damit die Radfahrer nicht über die Schlaglöcher rumpeln müssen, die sich dort aneinanderreihen. Teilweise ist der Weg schon ausgeschachtet und mit Schotter aufgefüllt.
Über die Kyll führt eine Holzbrücke mit einem Spitzdach. Ein Teil des Holzes ist morsch. Das wird erneuert, erklärt Schmitz. Dahinter führen leicht links Stufen hoch zum Kylltalradweg. Die kommen weg, sagt Schmitz. Stattdessen wird der Hang rechts von der Brücke auf eine Ebene gebracht, sodass die Radfahrer zum Radweg radeln können. Dort schiebt Fritz Schneider (73) aus Bonn sein Rad vorbei: "Ach, das wird hier ein Verbindungsstück? Das ist ja toll." Seine Frau warte an der B 50 auf ihn. Die fahre er gleich mit dem Auto holen. Ihr sei das zu steil.
Ein Lastwagenfahrer lädt Geröll ab, das er an der B 50 abgeholt hat. Markus Becker (40) von der Firma Kohl-Bau ist für die Erdarbeiten zuständig: "Das ist ein bisschen kompliziert hier, mit dem Radbagger in dem Gelände. Aber einen Kettenbagger bekämen wir nur mit einem Hubschrauber hierhin." Er lacht. Am Freitag sei er abgerutscht, da habe er den Bagger mit einer Kette aus der Böschung ziehen müssen. Wie lange die Arbeiten noch dauern? Das sei schwierig abzuschätzen, vielleicht 14 Tage. Schmitz ergänzt: "Wenn\'s morgen schüttet, kommt hier keiner mehr runter. Das ist wie Schmierseife. Das ist dann zu gefährlich. Wir brauchen die Fahrer noch alle!"Extra

Die Kosten für die neue Radwegeverbindung vom Albachkreisel bis zum Kylltalradweg und die Sanierung der B 50 betragen insgesamt 1 030 000 Euro. Den Löwenanteil von 990 000 Euro übernehme der Bund, erklärt Roland Kill vom Landesbetrieb Mobilität. Die Stadt müsse nur die Sanierung der Straße bei Albachmühle tragen. Momentan gebe es keine Verzögerungen im Zeitplan. "Wenn alles gut läuft, können wir dieses Jahr fertig werden", sagt Kill. Im schlimmsten Fall könne es aber auch noch bis April 2015 dauern. aweb

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