Hermeskeiler Stadtrat akzeptiert Mehrkosten beim Feuerwehrmuseum

Hermeskeil · Mit 14-Ja-Stimmen, drei Nein-Stimmen und drei Enthaltungen hat der Hermeskeiler Stadtrat am Dienstagabend einen Nachtragshaushalt verabschiedet, mit dem die Mehrkosten beim Feuerwehrmuseum finanziert und damit die noch ausstehenden Rechnungen von Firmen bezahlt werden können.

Wie von volksfreund.de bereits berichtet, ist der Bau der im April eröffneten Ausstellung im Vergleich zur bisherigen Schätzung um weitere rund 450000 Euro gestiegen. Damit liegen die Gesamtkosten für das Museum nun bei knapp 4,8 Millionen Euro. Im Gremium listeten der Architekt und die Vertreter von zwei Ingenieurbüros am Dienstagabend detailliert auf, wo die zusätzlichen Kosten entstanden sind.

Unter anderem wurde die Herrichtung der Außenanlagen etwa 33000 Euro teurer als veranschlagt. Nach Aussage des Architekten es seien teils während des Bauablaufs "unvorhersehbare Kosten" entstanden. Zum größeren Teil hätte allerdings der Bauherr - also die Stadt - zusätzliche Aufträge erteilt, die dann ausgeführt wurden. Ein Beispiel dafür sei gewesen, dass auf der Terrasse des Gastronomieteils drei große Schirme zusätzlich aufgestellt wurden und dafür nachträglich Fundamente gebaut werden musste. Gesetzlicher Vertreter der Stadt war während der Bauarbeiten der inzwischen abgewählte Bürgermeister Udo Moser (BFB). Sein Nachfolger Mathias Queck (CDU) betonte allerdings, dass es aus seiner Sicht "keinen Sinn macht, einen Bürgermeister, der nicht mehr im Amt ist, zu sehr in die Haftung zu nehmen".

Nach seiner Auffassung helfe es nicht weiter, "sich zu sehr mit der Vergangenheit aufzuhalten. Die Mehrkosten sind angefallen. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und dass das Museum ein Erfolg wird", betonte Queck. In der Ratsdebatte war Paul Gemmel von der SPD noch einmal ausführlich auf die seit 2008 andauernde Entstehungsgeschichte des Museums mit mehrfachen Kostensprüngen eingegangen. Der erst im Sommer im Rat sitzende Gemmel betonte, dass "die gesamte Baumaßnahme von Anfang an schön gerechnet wurde, um sie politisch durchzusetzen." Thomas Museler von der FWG sprach von einer "Katastrophe hoch drei". Er lastete dem Architekten, dem Bauamt der Verbandsgemeinde, aber auch dem Stadtrat selbst Fehler an. Klaus-Peter Breuer, Sprecher der gemeinsamen Fraktion von Linke und Piraten betonte, dass beide Parteien von Anfang an gegen den "Geldvernichtungs-Protzbau waren, der uns nun an den Rand der Handlungsfähigkeit gebracht hat".

Klaus-Peter Trösch von der BFB nahm seinen früheren Mitstreiter Moser, der inzwischen nicht mehr in der Kommunalpolitik aktiv ist, in Schutz. Die Aufträge seien in Absprache mit den Fachleuten erteilt worden und es habe dafür zumeist plausible Gründe gegeben. Die große Mehrheit des Rats schloss sich Quecks Auffassung an, dass man dem Nachtragshaushalt "zähneknirschend" zustimmen müsse. Gemmel, Breuer und Ottmar Muno (Piraten) lehnten das ab

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