Umweltpreis für Eifeler Unternehmer

Neuerburg · Als Werner Wiaime mit der Sanierung des Neuerburger Autohauses begann, konnte er nicht damit rechnen, einmal zum Preisträger zu werden. Nun ist genau das geschehen. Der Eifeler Unternehmer erhielt für seine ökologische Sichtweise den Umweltpreis der Landesregierung.

 Freut sich über den Umweltpreis des Landes: Unternehmer Werner Wiaime. TV-Foto: Jörg Rossler

Freut sich über den Umweltpreis des Landes: Unternehmer Werner Wiaime. TV-Foto: Jörg Rossler

Neuerburg. Werner Wiaime lacht. Der Inhaber und Geschäftsführer eines Autohauses in Neuerburg ist ein geübter Rechner. Doch damit hatte er nicht gerechnet: Gut gelaunt berichtet der Unternehmer, wie er zum Preisträger wurde. Wiaime wurde in Mainz vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz mit dem Umweltpreis ausgezeichnet.
Preisträger Wiaime lehnt sich zurück und beginnt zu erzählen: "Das Autohaus wurde 1963 von meinen Eltern gegründet und ist über die Jahre gewachsen." Natürlich wurden auch punktuelle Verbesserungen vorgenommen, erklärt Wiaime. Doch der große Wurf war das nicht. "Die ältesten Gebäudeteile waren noch aus der Gründerzeit", erklärt Wiaime rückblickend.
Mitarbeiter eingebunden


Entsprechend groß war also der Nachholbedarf. Luftige Fenster, Eternit auf dem Dach und dazu eine ausgefallene Heizung. "Wichtig war, nicht die schnelle Lösung zu finden, sondern die optimale", erklärt Wiaime die Herausforderung. Deshalb führte sein erster Weg zum Umweltzentrum der Trierer Handwerkskammer. "Die Berater haben zahlreiche Ansatzpunkte geliefert", erklärt Wiaime.
Gemeinsam mit dem Rittersdorfer Ingenieur und Energieberater Helmut Theis wurde die detaillierte Planung bewerkstelligt. "Von Beginn an waren die Mitarbeiter mit im Boot, konnten Vorschläge und Verbesserungswünsche einbringen", sagt Wiaime. Laut Inhaber habe sich daraus ein regelrechter Sport entwickelt, wie und wo Energie gespart werden kann.
Schnell also war ein ganzer Katalog an Möglichkeiten zusammengetragen, der laut Wiaime nun gemeinsam mit regionalen Handwerkern umgesetzt werden sollte. "Eine Herausforderung war, Bauarbeiten und Werkstattbetrieb parallel laufen zu lassen", erinnert sich der Inhaber. Im Herbst 2012 wurde mit den Arbeiten begonnen, im vergangenen Jahr waren sie zum 50-jährigen Bestehen des Autohauses abgeschlossen. Ein neues Dach wurde gebaut, der Werkstattbereich in eine neue Gebäudehülle gekleidet, und es wurden neue Fenster eingesetzt. "Wir haben die Heizkessel erneuert, moderne Gasthermen eingebaut und zentrale Dunkelstrahler installiert", erklärt Wiaime. Während das Dach neu gedeckt wurde, wurde darauf geachtet, dass die Arbeitsplätze mit reichlich Tageslicht versorgt werden können. "Wir haben die ganze Halle sogar mit einer helleren Farbe gestrichen, gemeinsam mit modernen LED-Lampen bringt das wieder mehr Helligkeit", sagt Wiaime.
60 Prozent weniger Verbrauch


Die Detailverliebtheit hat gesiegt. Nicht nur, weil das Autohaus nun eine schöne Urkunde vom Umweltministerium ziert, sondern auch, weil der Energieverbrauch um 60 Prozent gesenkt werden konnte. Für den Rechner Wiaime natürlich ein wichtiger Punkt. Rund 280 000 Euro hat er in die Sanierung gesteckt, aber Geld ist in diesem Fall nicht alles. "Natürlich dauert es etwas länger, bis sich die Investition rechnet", sagt Wiaime. Aber als Familienunternehmer habe er auch Verantwortung gegenüber seinen Kindern. Und die Ressourcen, die nicht verbraucht werden, sind immer noch die beste Investition.

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