Mit gelungenem Holzbau Gäste anlocken

Erbeskopf · Der jüngste Vortrag der Nationalparkakademie hat sich mit Architektur bei Übernachtungsbetrieben befasst. Referent Hannsjörg Pohlmeyer empfiehlt, vor Neubauten oder Modernisierungen von Hotels Konzepte mit Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.

 Hannsjörg Pohlmeyer bei seinem Vortrag über gelungene Architektur. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Hannsjörg Pohlmeyer bei seinem Vortrag über gelungene Architektur. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Erbeskopf. Wohlfühlen und Alleinstellungsmerkmal: Diese Aspekte haben den roten Faden beim Vortrag "(Holz)Architektur macht Gäste" von Hannsjörg Pohlmeyer, Leiter des Forstamts Ahrweiler gebildet. Die Veranstaltung im Rahmen der Nationalpark-Akademie hat 50 Neugierige ins Hunsrückhaus am Erbeskopf gelockt. Pohlmeyers These: "Kunden kann man mit gut gestalteten Gebäuden anlocken."
Er stellt dazu Zahlen einer Studie vor, bei der Unternehmer gefragt wurden, welche Erfahrungen sie mit zeitgenössischer Architektur gemacht haben. Demnach sagten 88 Prozent der Befragten, die Investition habe sich rentiert, 51 Prozent sagten, ihre wirtschaftlichen Kennzahlen liegen über dem Branchendurchschnitt. Die Umsätze und Besucherzahlen seien bei vielen um 25 Prozent gestiegen.
Den Mehrumsatz, der durch den Nationalpark geschaffen wird, beziffert er mit zehn Millionen Euro pro Jahr. Dazu seien 820 neue Hotelbetten bei einer Auslastung von 33 Prozent notwendig. Die Investitionssumme beziffert er mit 24,6 Millionen Euro.
"Dabei müssen Sie immer nachdenken: Was haben wir, was andere nicht haben?", sagt er und fordert die Zuhörer auf, nicht nachzumachen und durchschnittlich zu bleiben, sondern für den jeweiligen Ort ein Konzept mit Alleinstellungsmerkmal zu schaffen. Dazu wirbt er für den Baustoff Holz beim Bau von Hotels. Alle sieben Jahre würden Hotels renoviert, der Holzbau punkte mit kurzen Bauzeiten und Energieeffizienz. Zudem wirke sich Holz positiv auf die Befindlichkeit der Gäste aus. "Fragen Sie sich: Was muss ich tun, um meinen Gästen den Schlafkomfort zu verbessern", sagt er.
Als Beispiele für erfolgreichen Holzbau zeigt er zahlreiche Fotos von Hotelbauten, darunter viele im Alpengebiet. Gelungene Beispiele in der Region sind für ihn das Landhaus Schiffmann in Mülheim, die Jugendfreizeitstätte in Heiligenbösch, das Weingut Longen-Schlöder in Longuich und das Landgasthaus Forelle bei Kirn.
Pohlmeyer sagt, er könne nur Denkanstöße geben, Ideen müsse jeder selbst entwickeln: "Warum können Sie in der Nationalparkregion nicht das Grillen eines Schwenkbratens in einem Holzgebäude inszenieren?" cst

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