Freizeitpark Eifelpark-Betreiber ziehen positive Bilanz: 162 000 Besucher und ein widerspenstiger Braunbär

Gondorf · Seit einem Jahr sind Nadine Löwenthal und ihr Mann Alexander Goetzke Inhaber des Gondorfer Eifelparks. Für die beiden war es ein gelungener Start in einen neuen Lebensabschnitt, wie Löwenthal verrät.

 Eifelpark-Inhaberin Nadine Löwenthal freut sich über ein gelungenes erstes Jahr in Gondorf mit überraschend vielen Besuchern. TV-Foto: Jörg Rossler

Eifelpark-Inhaberin Nadine Löwenthal freut sich über ein gelungenes erstes Jahr in Gondorf mit überraschend vielen Besuchern. TV-Foto: Jörg Rossler

Gondorf. Das Pferdekarussell ist verwaist. "Bei dem Wetter kommen nicht viele Gäste", sagt Eifelpark-Inhaberin Nadine Löwenthal und gibt der Mitarbeiterin ein Zeichen. Jetzt will die Chefin hier selbst eine Runde drehen. Gemächlich setzen sich die Pferde in Bewegung und Löwenthal lacht, während sie ihre Runden dreht.
Die neuen Inhaber haben sich viel vorgenommen. Von einer Lebensaufgabe spricht Löwenthal, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat. Das Meer aus Hackschnitzel auf dem Boden ist allerdings alles andere als fest, vom anhaltenden Regen aufgeweicht quittiert der nasse Untergrund die Schritte mit einem leichten Quietschen. "Das ist nicht sehr schön", sagt die Parkbetreiberin. "Hier wollen wir jetzt unbedingt ansetzen." Deshalb sollen die Wintermonate genutzt werden, um weitere Schönheitsreparaturen vorzunehmen. "Wir wollen nicht stehen bleiben und müssen uns ständig weiterentwickeln." Vor einem Jahr haben Nadine Löwenthal und ihr Mann Alexander Goetzke den Park übernommen. Nach einigen bleiernen Jahren unter ihrem Vorgänger gibt es jetzt viele gute Nachrichten. "Bisher hatten wir 162 000 Besucher", erklärt Löwenthal und freut sich über so viel Zuspruch. Denn kalkuliert wurde mit rund 90 000 Gästen im ersten Jahr. Die Inhaberin ist über die Entwicklung sehr glücklich: "Ich glaube, so viele Besucher hat der Eifelpark schon lange nicht mehr gehabt. Bevor wir den Park übernommen haben, waren es rund 50 000 Gäste. Dieser Zuspruch ist für uns die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Nach solch einer Bestmarke im ersten Jahr bleiben die Inhaber dennoch realistisch, streben im zweiten Jahr ein vergleichsweise geringes Wachstum an: "Wenn wir 10000 Besucher mehr bekommen, dann ist das sehr gut", erklärt die Geschäftsfrau und spricht über die Eintrittspreise. Diese werden im kommenden Jahr angehoben. Die Tageskarte kostet dann 15,50 Euro statt bisher 13,50 Euro. "Die Jahreskarte wird zehn Euro teurer und kostet ab dem kommenden Jahr 48 Euro statt 38 Euro. Die Preise aus diesem Jahr waren so nicht mehr zu halten", erklärt Löwenthal und ergänzt: "In diesem Jahr war das ja noch eine Baustelle, deshalb haben wir die Preise bewusst gesenkt."
Dafür wird den Besuchern aber auch mehr geboten. Gleich zwei Attraktionen werden 2015 eröffnet: Die Eifeler Wasserjagd und die Gondorfer Wasserschlacht werden zur neuen Saison fertig, außerdem sind die Bauarbeiten am großen Wasserspielplatz, der in diesem Jahr zum Teil eröffnet wurde, abgeschlossen. "In Gedanken haben wir den Park bis 2018 durchgeplant", sagt die Chefin und verrät die Attraktion für 2016. "Dann wollen wir eine Traktorbahn umsetzen. Kinder können dann ihre Eltern mit dem Traktor chauffieren. Natürlich wird die Bahn von Schienen geleitet." Gerade bereitet ihr Braunbär Ben ein wenig Sorge. Der sollte eigentlich seine Winterruhe in seiner Box und nicht in einer der Höhlen im weitläufigen Gehege verbringen. Aber Ben scheint keine große Lust darauf zu haben. "Ich habe ihn schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Ich hoffe, dass er noch auftaucht und nicht schon in seiner Höhle ruht", erklärt Löwenthal.Extra

Die Braunbären Maja, Pia und Ben werden allmählich müde. Im Frühling und Sommer haben die drei Bären ganz viel Futter gefressen, um im Winter einen schönen Speckmantel zu haben. Jetzt im Herbst werden sie langsam faul, denn bald beginnt ihre Winterruhe. Dann erholen sie sich von den Strapazen dieses Jahres. Bären halten im Gegensatz zu Igeln oder Fledermäusen keinen echten Winterschlaf, sondern sind auch in der kalten Jahreszeit ziemlich leicht zu wecken. jörExtra

Rund 250 Tiere werden im Eifelpark Gondorf von drei Tierpflegern betreut. Die Tiere verputzen mehrere Tonnen an Obst, Gemüse, Brot und Fleisch pro Tag. Aber das Futter ist nur ein kleiner Teil der getätigten Investition. Die neuen Inhaber haben im ersten Jahr rund 3,5 Millionen Euro in den Park gesteckt und planen bereits die nächsten Ausgaben. Besonders Infrastruktur-Projekte und Schönheitsreparaturen sollen dann angegangen werden. Beschäftigt sind im Eifelpark 96 Mitarbeiter. Ein Großteil davon sind Saisonkräfte, 13 Mitarbeiter sind festangestellt. Noch bis zum 2. November sind die Fahrgeschäfte geöffnet. Der Tierpark bleibt auch im Winter außer an Weihnachten geöffnet. Die neue Saison beginnt im März. jör

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