Neuhütten nimmt Kampf gegen Hochwasser auf - 750 000 Euro für Außengebietsentwässerung

Neuhütten · Seit Jahrzehnten sucht sich Wasser im Dorf am Fuße des Dollberges bei Starkregen seinen Weg an den tiefsten Punkt in Richtung Züsch oder in die Keller im Neubaugebiet Im Neuland. Jetzt soll etwas unternommen werden, damit das nicht wieder geschieht. Erste Gräben im Wald wurden bereits erneuert. Ein Sachstandsbericht über das Projekt Köhlerhütten in Muhl wurde vom Ortsgemeinderat vertagt.

 So hoch ist das Wasser 2013 hier heruntergeschossen, zeigt der erste Beigeordnete Hermann Bier (links). Sein Kollege aus Muhl, Bernd Schmitt, kann nicht fassen, dass ein Stein den Sturzbach hätte aufhalten sollen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

So hoch ist das Wasser 2013 hier heruntergeschossen, zeigt der erste Beigeordnete Hermann Bier (links). Sein Kollege aus Muhl, Bernd Schmitt, kann nicht fassen, dass ein Stein den Sturzbach hätte aufhalten sollen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Neuhütten. "99 000 Euro aus dem Umweltministerium flossen bereits in die Planung der Außengebietsentwässerung von Neuhütten", informiert Winfried Welter vom Bauamt der Verbandsgemeinde Hermeskeil den Neuhütter Ortsgemeinderat. Der Fachmann projiziert die Stellen, die bei Starkregen Probleme machen, auf die Leinwand. "Am 14. April 1979 gab es erstmals zu viel Wasser in Neuhütten", hat Welter recherchiert. Was früher als Jahrhundert-Hochwasser galt, komme heute mitunter zweimal im Jahr. Seit 1996 sehe die Verbandsgemeinde dieses Problem als Solidaraufgabe an, da die betroffenen Dörfer wie Neuhütten mit der Lösung überfordert seien.Fördermittel vom Land


Die gute Botschaft ist: "Im Sog des Nationalparks ist die Förderung des Landes mit der Aktion Blau oder Blau plus auch für die Entwässerung verbessert worden." Deshalb werden neue Verrohrungen für 300 000 Euro bereits im nächsten Jahr umgesetzt. Insgesamt werden 750 000 Euro in die Außenentwässerung Neuhüttens fließen. Davon sind 550 000 Euro förderfähig. Der Haushalt der Verbandsgemeinde Hermeskeil wird auf drei Jahre mit zusammen 200 000 Euro bis 2017 stärker belastet. "Jetzt gilt es, eine vernünftige Lösung zu finden", stellt Ortsbürgermeister Peter Kretz fest. "Das Problem brennt uns verstärkt seit den 90er Jahren auf den Nägeln", sorgt sich der erste Beigeordnete, Hermann Bier. Die Saarstraße sei erst im letzten Jahr von Sturzfluten aus dem Dollberg unterspült worden.
Der Tagesordnungspunkt Projekt Köhlerhütten in Muhl wurde auf die letzte Sitzung des Jahres verschoben. "Es sind neue Gesichtspunkte zu analysieren und zu bewerten", gibt Ortschef Kretz bekannt. Das Büro Kernplan aus dem saarländischen Illingen soll aus Leader-Mitteln der Europäischen Union ein Konzept vorlegen, für das der Geschäftsführer der Lokalen Arbeitsgruppe (LAG) Erbeskopf, Werner Haubrich, erst einmal den Antrag auf einen Zuschuss bei der EU stellen will: "7900 Euro können zur Hälfte gefördert werden."
Ein Teil des Neuhütter Konzeptes, für das es noch kein grünes Licht aus Mainz gibt, ist, die Geschichte des Köhlerdorfes Muhl zu inszenieren. "Wir müssen Externe einen Blick auf die Situation werfen lassen", fordert Ortschef Kretz. "In unserem Bürgerhaus könnte mit Zuschüssen die Toilettenanlage erneuert werden", nennt der Beigeordnete Bernd Schmitt aus Muhl ein Beispiel. Auch eine entsprechende Dusche dürfe bei einem Angebot für Touristen nicht fehlen, auch wenn sie in Zelten übernachten.
Schmitt ist auch im Vorstand des Freundeskreises Nationalpark, der seine Vorstellungen im Internet unter www.freundeskreisnationalparkhunsrueck.de darstellt. Der besondere Reiz von Muhl ist, dass dieses Dorf künftig vom Nationalpark komplett umschlossen sein wird.Extra

Stolz reckt die 2000 Jahre alte Buche ihre Äste an der Ecke Am Königsbach/Saarstraße in die Höhe. Aber nicht mehr lange, denn sie hat ein Problem, das deutlich an der Wurzel zutage tritt: Pilzbefall. Deshalb kann der Baum bei starkem Wind jederzeit umfallen und muss gefällt werden. Besonders das Restaurant direkt daneben könnte von der Buche getroffen werden. doth

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