Straßenbelag nach sieben Jahren kaputt

Daun-Gemünden · Die Mischung des Bitumens auf den Straßen bereitet dem Landesbetrieb Mobilität Gerolstein zunehmend Sorge. Bereits jetzt mussten viele Straßen nach einigen Jahren wieder neu saniert werden. Nun ist auch die L 64 zwischen Daun-Gemünden und der Einmündung L 64 und der K 19 davon betroffen.

Daun-Gemünden. Josef Arens vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein kennt das Problem inzwischen zur Genüge: "Wir haben momentan bei einigen Strecken bei uns, aber auch bundesweit, das Problem, dass das gelieferte Bitumen (s. Extra)immer schlechter wird. Es ist kein Problem des Mischwerks, sondern der Erdölindustrie", erklärt der LBM-Mitarbeiter.
Arbeit beginnt von vorn



Die L 64 wurde von September bis Dezember 2007 auf der ganzen Länge vom Kreuzungsbereich in Gemünden bis zur Einmündung der K 19 Schalkenmehren von der Firma HTI aus Pützborn für 820 000 Euro saniert. Nun muss die ganze Deckschicht wieder abgefräst und eine neue Schicht aufgetragen werden.
Deshalb wurde die Straße mehrere Tage voll gesperrt. "Wir haben das Mischgut akribisch untersucht und festgestellt, dass beim Einbau alles im Toleranzbereich lag. Doch nach einigen Jahren zeigt sich, dass das Material schneller altert als vorgesehen. Im Bereich der Deckschicht zeigen sich unter anderem feine Risse, das Bitumen härtet einfach zu schnell. Wir haben diese Mängel bisher immer vor Ende der Gewährleistungsfrist beanstandet", sagt Arens.
Die Pützborner Firma HTI hat jedoch nichts mit der Gewährleistung und der Sanierung der L 64 zu tun, wie Geschäftsführer Wolfgang Meier betont. "Das ist eine Sache der Firma, die den Asphalt hergestellt hat. Die kümmert sich selbstständig um die Sanierung", sagt Meier. Auch Arens will nichts auf die Baufirma kommen lassen: "Man muss wirklich betonen, dass dies kein Pfusch von der Baufirma ist."
Auch bei der B 257 zwischen Pützborn und Oberstadtfeld, am Dauner Berg und bei Dockweiler gab es bereits Sanierungsarbeiten. "Wir haben aber noch mehr solcher Streckenabschnitte", sagt Arens. Bisher ging das LBM von einer Haltbarkeit von 20 Jahren für eine neue Deckschicht aus, "nun hält sie vielleicht noch 15 Jahre", sagt Arens.
Zwischenzeitlich gebe es neue Mischungen, die verwendet worden seien. Offenbar mit Erfolg: "Bis jetzt ist alles unauffällig", sagt Arens.
Extra

Bitumen ist ein aus Erdöl in Vakuum-Destillation gewonnenes Material. Besonderes Merkmal von Bitumen ist, dass es bei Temperaturzufuhr zähflüssig (Flüssigkeitsstadium bei ca. 130 Grad Celsius) und bei Temperatursenkung hart wird. Das Vakuum bewirkt ein Herabsetzen der Siedetemperaturen. Beim Straßenbau wird es in Form von Fahrbahnbelägen und -oberflächen benutzt. red

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